„Lebe so, dass du nach deinem Glauben gefragt wirst“ – das möchte Miriam Rudolph aus Hannover (Deutschland) privat und im Beruf. Und dafür steht sie auch auf tausenden von Plakaten ein.
Ein Monat lang war Miriam Rudolph in den Schaukästen vor den neuapostolischen Kirchen in Europa zu sehen, mit der Aussage: „Hier bin ich genau am richtigen Ort, um einen guten Start ins neue Jahr hinzulegen.“ Für Miriam Rudolph sei dies ein Ausdruck der Zuversicht, dass die kommenden Herausforderungen mit Gott und der Gemeinde gleich viel leichter zu meistern sind.
Miriam Rudolph spricht gerne über ihren Glauben. Dabei folge sie ihrem persönlichen Leitsatz: „Dränge anderen deinen Glauben nicht auf, sondern lebe so, dass du nach deinem Glauben gefragt wirst.“ Damit mache sie vor allem in ihrem Beruf gute Erfahrungen.
Im Einsatz auf der Intensivstation
Miriam Rudolph arbeitet als gelernte Gesundheits- und Krankenpflegerin seit fast sechs Jahren auf einer Intensivstation mit den Schwerpunkten Neurochirurgie und Anästhesie. „Es ist ein Beruf, der mir sehr am Herzen liegt“, so die 26-Jährige, „der aber zugleich belastend und fordernd ist.“
Bei der Begleitung von Patienten und Angehörigen sei ihr der Glaube eine Stütze und Hilfe, um gut auf die Bedürfnisse eingehen zu können. „Wenn ich zum Beispiel Sterbende und deren Angehörige begleite, erzähle ich nicht ungefragt von meinem Glauben“, erläutert sie ihren Leitsatz, „doch spielt im Sterbeprozess die Spiritualität für viele eine große Rolle, sodass ich darauf eingehen kann.“ Für Miriam Rudolph sei es immer ein besonderes Erleben, den Glauben im Beruf zu finden.
Den Glauben zeigen
Für Gespräche über ihren Glauben sorge auch die Teilnahme als Plakatmodel an der Schaukastenkampagne: „Es ist schön, nach außen zu zeigen, dass hinter unseren Kirchentüren ‚ganz normale Menschen‘ zu finden sind, die einen unvoreingenommen annehmen – egal wie alt man ist, woher man kommt oder wie man aussieht.“
Durch die Mitarbeit in ihrer Gemeinde Hannover-Herrenhausen möchte sie diese Offenheit noch unterstreichen. „Unsere Gemeinde feiert in diesem Jahr ihr 100-jähriges Jubiläum“, berichtet sie mit Vorfreude. „Das ist ein guter Anlass und ‚Start‘, um ökumenische Aktionen und gemeinsame Andachten vor Ort zu organisieren.“
„Hier bin ich“ sichtbar
Das diesjährige Motto der Schaukastenkampagne „Hier bin ich“ führt den Blick zurück auf das Jahr 2019 – auf den Internationalen Jugendtag in Düsseldorf. „Diese riesige Gemeinschaft beim Jugendtag zu spüren, verlieh mir Gänsehaut“, erinnert sich Miriam Rudolph. Besonders geprägt habe sie die Aufführung des Pop-Oratoriums „I AM“, an der sie als Sängerin teilnahm. „Es war ein einmaliges Gefühl mit 3.500 Menschen über den Glauben zu singen.“
„Hier bin ich“ sagt sie aber auch heute in ihrem Bezirk: „Ich engagiere mich nun seit 13 Jahren leidenschaftlich im Jugendchor. ‚Hier bin ich‘ bedeutet für mich, den Glauben für andere sichtbar und greifbar zu machen. Musik ist ein Weg, dies zu ermöglichen.“
Den Glauben greifbar machen
Mit dem Blick in die Zukunft sehe sie weitere Möglichkeiten, den Glauben vor allem jungen Christen greifbar zu machen. „Die Kirche kann dabei helfen, dass der Glaube sich in die Lebenswelt und den Alltag der Jugendlichen integrieren lässt.“ So wünsche sie sich eine Verbindung von Glaubensthemen mit aktuellen Themen wie Cybermobbing oder Umwelt.
Gleichzeitig empfinde sie es als wichtig, junge Mitglieder zu vernetzen, gemeinsame Aktivitäten zu fördern und so eine enge Gemeinschaft zu schaffen: „Jugendliche sollen wissen, dass es in der Gemeinde jemanden gibt, der an sie denkt.“
Ein Jahr großer Ereignisse
Miriam Rudolph denkt zurzeit vor allem an ihren Mann und die kommenden Ereignisse. „Der gute Start ins neue Jahr ist uns bereits gelungen“, berichtet sie. „An Neujahr habe ich für meinen Mann eine Überraschungsparty mit seinen engsten Freunden organisiert. Er hat nichts davon geahnt.“
Dabei stehen die wirklich großen Ereignisse noch bevor: „Im Frühling erwarten wir unser erstes Kind. Wir können es kaum erwarten, wenn wir unserem Kind das erste Mal in die Augen schauen und es uns erkennen lässt: Hier bin ich genau am richtigen Ort, um einen guten Start ins Leben hinzulegen.“