Ohne Zeugen der Auferstehung wären wir nicht in der Kirche Christi. „Unser Wunsch ist, dass durch unser Zeugnis noch viele Menschen zu Christus kommen“, so Stammapostel Jean-Luc Schneider.
Dem Gottesdienst am 16. April 2017 in Marburg legte der Kirchenleiter das Wort aus Apostelgeschichte 10,40-42 zugrunde: „Den hat Gott auferweckt am dritten Tag und hat ihn erscheinen lassen, nicht dem ganzen Volk, sondern uns, den von Gott vorher erwählten Zeugen, die wir mit ihm gegessen und getrunken haben, nachdem er auferstanden war von den Toten. Und er hat uns geboten, dem Volk zu predigen und zu bezeugen, dass er von Gott bestimmt ist zum Richter der Lebenden und der Toten.“
Grundelement des christlichen Glaubens
Jesus habe öffentlich gewirkt, alle konnten ihn sehen, alle haben ihn auch sterben sehen, aber niemand hat gesehen, als er auferstanden ist. „Und als Auferstandener ist er nur zu denen gekommen, die auch vorher schon, vor seinem Tod an sein Wort geglaubt hatten“, so Stammapostel Schneider. „Gott wollte damit zeigen: Es kommt auf den Glauben an!“
Und das sei auch schon so bei Adam und Eva, bei den Propheten gewesen und „das geht uns auch noch so. Wir müssen an das Wort Gottes glauben ohne Beweis, ohne große Erklärung, ohne Zeichen.“ Ohne diesen Glauben, heißt es im Hebräerbrief, kann kein Mensch zu Gott kommen und kein Mensch Gott gefallen (Hebräer 11,6).
Jesus erkennen
Nach der Auferstehung konnten die Gläubigen Jesus seinerzeit nicht direkt erkennen. Er musste sich ihnen zu erkennen geben:
- Maria von Magdala, als er sie bei ihrem Namen nannte (Johannes 20,16).
- seinen Jüngern, indem er ihnen das Verständnis öffnete (Lukas 24,27.45).
- seinen Jüngern, indem er ihnen seinen Frieden gab.
- seinen Jüngern, indem er mit ihnen aß (Lukas 24,41-43; Johannes 21,12.13).
- seinen Jüngern, indem er ihnen zu Hilfe kam (Johannes 21,6.7).
Christlicher Glaube basiert auf Zeugnis
„Warum ist er ihnen erschienen?“, fragte Stammapostel Schneider. „Sie sollten seine Zeugen sein! Fast jede Begegnung mit dem Auferstandenen hatte ein Ziel.“ Maria von Magdala sollte den Jüngern die Auferstehung verkündigen (Johannes 20,18), die Jünger sollten seine Zeugen sein (Lukas 24,48) und die Apostel sollten ihm dienen (Matthäus 28,19.20).
Der ganze christliche Glaube basiere auf dem Zeugnis der ersten Christen. „Wenn die nichts gesagt hätten, wären wir heute nicht Kirche Christi, dann gäbe es uns nicht als Christen. Und weil die Frauen und die Männer das so überzeugend verkündigt haben: ‚Jesus Christus lebt! Er hat gesiegt! Er wirkt! Er hilft! Er kommt!‘ ist daraus eine große Schar von Christen geworden.“
Jesus begegnen
„Jesus Christus lebt! Weil wir an sein Wort, an sein Evangelium glauben, weil wir an das Zeugnis glauben, dass wir bekommen haben, haben wir die Möglichkeit, dem Auferstandenen zu begegnen.“ Wer an das Wort Jesu glaube, der kann auch heute dem Auferstandenen begegnen. Er erscheine nicht in sichtbarer Gestalt, aber seine Gegenwart könne wahrgenommen werden:
- in der persönlichen Zuwendung im Gottesdienst.
- in der Öffnung des Verständnisses für seinen Heilsplan.
- in der Vergebung der Sünden und dem Frieden.
- in der Einladung zum Tischgemeinschaft im Heiligen Abendmahl.
- in der Hilfe im Alltag.
Jesus bezeugen
Wie Jesus es bei seinen Jüngern tat, fordere der Herr auch heute auf, Zeugen seiner Auferstehung zu sein.
- Er lebt. „Jesus spricht auch heute noch. Sein Wort ist hochaktuell. Er hat auch zur heutigen Lage etwas zu sagen. Er spricht in die Zeit hinein.“
- Er vergibt. „Das muss man erkennen können an der Gemeinde des Herrn, dass Jesus Christus immer noch wirkt und dass er Sünden vergibt. Wer Sündenvergebung hinnehmen darf, ist auch in der Lage, dem Nächsten zu vergeben und das muss die Welt sehen können.“
- Er siegt. „Christus ist auferstanden, er hat die Sünde und das Böse überwunden; er ist der Sieger und das bezeugen wir im Kampf gegen das Böse. Wir geben nicht auf, wir resignieren nicht.“
- Er kommt wieder. „Er kommt zu denen, die an sein Wort geglaubt haben. Er wird sie zu sich nehmen. Und warum macht er das? Er gibt ihnen einen Sendungsauftrag und sie sollen dann seine Zeugen sein im Friedensreich. Dort geht es weiter. Er kommt nicht, weil sie besser sind als die anderen. Er kommt, weil sie dann einen besonderen Auftrag haben. Die sollen sein Evangelium im Friedensreich weitertragen.“
„Wir geben die Hoffnung nicht auf. Lasst uns weiterhin Zeugen der Auferstehung Jesu Christi sein“, appellierte Stammapostel Schneider an seine Glaubensgeschwister.