Zwölf Hilfsorganisationen unterhalten die Neuapostolischen Kirchen weltweit. Ein 13. Hilfsprojekt feiert nun Geburtstag und gibt sich einen neuen Namen.
Mit Millionenbeträgen unterstützen die neuapostolischen Hilfsorganisationen auf allen Kontinenten jedes Jahr notleidende Menschen – auch in Zusammenarbeit mit anderen Verbänden und Organisationen. Hilfe bei Katastrophen, Unterstützung und Errichtung von diakonischen Einrichtungen, Hilfe zur Selbsthilfe, Förderung von Ausbildungsprogrammen. Es existiert eine Vielzahl von Hilfsmöglichkeiten und die wird wahrgenommen. Auch Jugendliche aus Nordrhein-Westfalen (Deutschland) machen mit. Ihr Hilfsprojekt feiert dieses Jahr bereits sein fünfzehnjähriges Bestehen.
Eine halbe Million Euro Spendengelder
Seit 2002 sammeln die Jugendlichen mit verschiedensten Aktionen jahrein jahraus Geld für Hilfsprojekte. Unterstützt werden zumeist Jugendliche in betreuten Gebieten im Ausland. Innerhalb des ersten Jahres kam eine Spendensumme von 200.000 Euro zusammen. Das Geld diente zur Unterstützung von Jugendlichen in Armenien und Georgien.
Neben einer Vielzahl von lokalen Aktionen in den Kirchenbezirken setzen sich aber auch das Jugend-Sinfonieorchester sowie der Jugend-Konzertchor der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen für diese Aktion ein. Beide sammeln jedes Jahr bei Benefizkonzerten Spenden für die „Jugend bewegt“-Projekte. 28.000 Euro waren es dieses Jahr; 23.000 Euro, 21.700 Euro, 33.000 Euro, 24.000 Euro in den Vorjahren. Über eine halbe Million Euro haben die Jugendlichen so in den vergangenen Jahren zusammengetragen und über „Jugend hilft Jugend“ weitergegeben.
Kindergarten, musikalische Förderung und Fachausbildung
Die Projektliste ist lang und unterschiedlich: Förderung der musikalischen Ausbildung in Angola durch Gründung eines Orchesters sowie der Kauf von 39 Instrumenten, Finanzierung des Musikunterrichtes in der Zentralkirche Luanda (drei Lehrer, 100 Teilnehmer), Unterstützung eines Kindergartens im Kosovo (Betreuung von 60 Kindern, Anschaffung eines Transporters), Erweiterung der Neuapostolischen Schule in Matala (Angola) und Angebot von Fachausbildungen (Krankenpfleger etc.).
Erst vor kurzem wurden zwei weitere Projekte abgeschlossen, berichtet die Neuapostolische Kirche Nordrhein-Westfalen auf ihrer Website: eine Jugendbegegnungsstätte auf São Tomé und eine finanzielle Unterstützung des Friedensdorf International in Oberhausen.
Jugendbegegnungsstätte auf São Tomé
Die kirchliche Stiftung Fundação Acção Nova Apostólica de caridade (ANAC) auf São Tomé und Príncipe besitzt seit einigen Jahren eine Farm im Norden der Insel São Tomé, auf der Landwirtschaft betrieben wird. Im oberen Bereich der Farm, die an einer Anhöhe liegt, gibt es einen großen freien Platz, der künftig für Jugendbegegnungen genutzt werden soll. Auf São Tomé und Príncipe hat die Neuapostolische Kirche knapp 20.000 Mitglieder. Davon ist mehr als die Hälfte jünger als 25 Jahre alt. „Jugend bewegt“ unterstützte die Jugendbegegnungsstätte im Jahr 2017 mit 20.000 Euro.
Friedensdorf International in Oberhausen
„Das Friedensdorf International ist eine Organisation, die sich weltweit für Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten einsetzt. Sie ermöglicht ihnen eine medizinische Versorgung – entweder vor Ort oder in Deutschland. Das Friedensdorf arbeitet hierzulande mit rund 170 Krankenhäusern zusammen, die jedes Jahr kostenfreie Plätze für die Behandlung zur Verfügung stellen. Im Friedensdorf Oberhausen haben die Kinder im Anschluss die Möglichkeit, sich von den medizinischen Eingriffen und Strapazen zu erholen. Dort werden sie von ehrenamtlich tätigen Ärzten versorgt“, erklärt die Neuapostolische Kirche Nordrhein-Westfalen, die das Hilfsprojekt für die Jugendlichen verwaltet. „Nach der Genesung werden die Kinder wieder zu ihren Familien in die Heimat geflogen, wo Ärzte sie weiterhin medizinisch begleiten. Darüber hinaus wird die Familie unterstützt, beispielsweise mit Kleidung und Lebensmitteln. Jugend bewegt unterstützte das Friedensdorf International im Jahr 2017 mit 10.000 Euro.“
Das nächste große Projekt: IJT 2019
Zum Internationalen Jugendtag (IJT) 2019 sind Jugendliche aus der ganzen Welt eingeladen. Viele werden die Anreise nach Düsseldorf nicht allein finanzieren können. „Jugend bewegt“ möchte einige von ihnen mit einem Zuschuss unterstützen. Das betrifft insbesondere Jugendliche aus den von Nordrhein-Westfalen aus betreuten Gemeinden im europäischen Ausland. Insgesamt sind für das Projekt „Anreisefinanzierung IJT 2019“ 30.000 Euro geplant.
Zum fünfzehnten Geburtstag hat das jugendliche Hilfswerk seinen Namen geändert; es heißt nicht mehr „Jugend hilft Jugend“, sondern „Jugend bewegt“ – und das tun die Jugendlichen im wahrsten Sinne des Wortes: Sie bewegen etwas.