Ein Herz für Kinder: Das besitzen nicht nur zehntausende von Lehrkräften der Neuapostolischen Kirche. Das haben künftig auch die „Leitgedanken für Amtsträger“: Dort erscheinen ab dem neuen Jahr quartalsweise Impulse für Kindergottesdienste.
So ein Rundschreiben haben selbst altgediente Apostel noch nicht gelesen. Im 229. Zirkular seiner Amtszeit erläutert Stammapostel Jean-Luc Schneider nicht nur die geistlichen Inhalte des Kindergottesdienstes, den er am 10. Dezember 2017 in Kinshasa (DR Kongo) durchgeführt hat. Er gibt auch ausdrücklich praktische Hinweise, auf welche Art sich das Thema „Jesus ist unser König“ den Kindern näherbringen lässt.
Nicht nur darin zeigt sich sein großes Herz für die Kleinen, sondern auch in einer Anregung, die der Stammapostel an die Arbeitsgruppe „Leitgedanken“ gegeben hat. Davon berichtet Apostel Jürgen Loy, der Vorsitzende dieses Gremiums, auf Anfrage von nac.today. In jedem Quartal soll nun die Themen-Stellung für einen Kindergottesdienst in der Zeitschrift erscheinen, die den Amtsträgern zur Vorbereitung dient.
Ziel: Evangelium verstehen
Mit dem Konzept und zwei Entwürfen für konkrete Leitgedanken ging es an Pfingsten dieses Jahres in die internationale Bezirksapostelversammlung. Die neue Reihe erhielt den Segen der Kirchenleiter. Und in der Ausgabe von Januar 2018 findet sich bereits die Premiere – mit einem Klassiker: dem barmherzigen Samariter.
Auch die weiteren Themen für das kommende Jahr stehen schon, wie Apostel Loy erläutert: Pfingsten, Schöpfungsbewahrung und schließlich der Advent. Darin spiegelt sich bereits die Zielsetzung des Konzeptes: Die Kinder sollen die wesentliche Inhalte des Evangeliums kennen und verstehen lernen. Das reicht von der Menschwerdung Jesu über Tod und Auferstehung bis hin zur Wiederkunft Christi.
Die Reihe für diese Kindergottesdienste findet ihre Inhalte zum einen im Verlaufe des Kirchenkalenders, zum anderen bei den Sakramenten. Außerdem gibt es auch freie Themen, zum Beispiel aus den Gleichnissen Jesu.
Didaktik: Mehr als Predigt
Ganz wichtig: Der Text der Leitgedanken ist keinesfalls der fertige Kindergottesdienst, bestätigt Apostel Loy. Wie bei den anderen Gottesdiensten auch muss das Grundgerüst auf die jeweilige Zielgruppe ausgelegt und angepasst sowie der kulturelle und altersgemäße Hintergrund berücksichtigt werden.
Dazu bieten die Leitgedanken zu den Kindergottesdiensten kurze didaktische Hinweise. Die „können nach Vorgabe der Gebietskirche und vorhandenen örtlichen Möglichkeiten umgesetzt werden“, heißt es im Vorwort zu Januar-Ausgabe 2018.
Wie der Stammapostel eine kindgerechte Umsetzung versteht, das beschreibt er mit einem praktischen Hinweis in dem Rundschreiben zum Kindergottesdienst. Dazu gehört auch ein szenisches Spiel. Dabei übernimmt ein Kind die Rolle eines weltlichen, prunkvollen, eher willkürlichen Königs. Und ein anderes Kind spielt die Rolle eines bescheidenen und befreienden Jesu.