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NAK-Humanitas baut an Kinderheim

September 9, 2017

Author: Andreas Rother

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Mehr als 1,2 Millionen Schweizer Franken hat NAK-Humanitas im vergangenen Jahr in humanitäre Projekte auf vier Kontinenten gesteckt. Dabei schrieben die Helfer eine Erfolgsgeschichte in einer Herzensangelegenheit fort.

Ungewöhnlich hoch sind 2016 die Einnahmen der Schweizer Stiftung ausgefallen. Das geht aus dem unlängst veröffentlichten Jahresbericht hervor. Das Aufkommen an Spenden ohne Zweckbindung liegt mit knapp 1,24 Millionen Franken zwar etwa im Mittel der Vorjahre, ebenso wie die zweckgebundenen Spenden mit gut 84.000 Franken.

Doch in dem Jahr gab es auch eine Erbschaft zu verbuchen – über exakt 1,2 Millionen Franken. Etwas mehr als diesen Betrag legt NAK-Humanitas auf die hohe Kante und stockte so das Kapital auf gut 5,2 Millionen Franken auf.

Auf der Ausgabenseite listet die Betriebsrechnung 1,34 Millionen Franken auf. Davon entfielen knapp 80.000 Franken auf den Verwaltungsaufwand. In die Projektarbeit flossen 1,26 Millionen Franken. Das entspricht ungefähr 1,1 Millionen Euro oder 1,32 Millionen US-Dollar.

Dutzendfach aktiv in aller Welt

Die kleinere Hälfte ging an 39 Projekte innerhalb der Schweiz. Als Beispiel nennt NAK-Humanitas:

  • die Anschaffung eines behindertengerechten Transportfahrzeuges für die „Association Transport Handicap“,
  • das Angebot von Kurzzeitferien für mehrfach- und schwerbehinderte Kinder und Jugendliche im „Casa Farfalla“,
  • die Unterstützung von Angehörigen psychisch kranker Menschen durch die Stiftung „Rheinleben“,
  • die Ferienwoche von „Insieme Luzern“ für schwerbehinderte Kinder und Jugendliche sowie
  • die Werkstattplätze und individuelle Bildungsförderung der „Stiftung Dreipunkt“ für junge Sozialhilfe-Empfänger.

Die größere Hälfte an Hilfsgeldern ging an 29 Projekte in Südosteuropa, Afrika, Asien und Amerika. Exemplarisch nennt der Jahresbericht:

  • Hilfsgüter für die Opfer des Hurrikans Matthew auf Haiti,
  • die gesundheitliche und pflegerische Versorgung von betagten Menschen in Bulgarien,
  • die Nothilfe für Flüchtlingsfamilien im Nordirak,
  • die Hilfe zur Selbsthilfe nach der Dürre auf Mindanao (Philippinen) sowie
  • die stiftungseigene Kindertagestätte in Moldawien.

Ein großes Herz für Kinder

Die Eröffnung dieser Einrichtung in dem 8000-Einwohner-Ort Razeni war „der absolute Höhepunkt im Berichtsjahr“, schreibt Bischof André Kreis, Präsident des Stiftungsrates, im Vorwort. Denn: „Die Betreuung und Förderung von Kindern aus sozial schwachen Familien in Rumänien
und Moldawien ist für uns eine Herzensangelegenheit.“

Der Hintergrund: In den ländlichen Regionen Rumäniens und Moldawiens sind die wirtschaftlichen Verhältnisse von Familien schlecht und fast jeder Zweite lebt unter der Armutsgrenze, berichtete NAK-Humanitas schon im Vorjahr. Die Auswirkungen sind Hoffnungslosigkeit, Alkoholismus und Gewalt. Besonders die Kinder leiden unter diesen Verhältnissen.

Deshalb entschied der Stiftungsrat, eigene Projekte zu realisieren und eröffnete 2013 eine erste Kindertagesstätte (Kita) für 25 bis 30 Kinder in Zabrani, Rumänien. Im Vordergrund der Betreuung stehen die schulische, geistige und motorische Förderung, eine ausgewogene Ernährung und die Hygiene.

Nach dem Vorbild des Kindergartens im rumänischen Zabrani plante das Hilfswerk auch die Einrichtung im moldawischen Razeni. Ende April 2015 war dort Baubeginn, Anfang September 2016 feierte die Tagesstätte für 35 bis 40 Kinder schließlich Eröffnung.

Die Zukunft im Blick

Das nächste Projekt für Kinder ist bereits in Arbeit: Direkt neben der Kita in Zabrani entsteht ein Kinderheim. Dafür wurde ein angrenzendes Grundstück samt Haus übernommen. Die Planungen laufen ebenso auf Hochtouren wie Aktionen zur Spendensammlung. Ziel ist, das Heim für 20 bis 24 Kinder im Jahr 2018 zu eröffnen.

„Wir sind uns bewusst, dass eine kleine Institution wie die NAK-Humanitas nur begrenzt helfen kann“, schreibt Bischof Kreis im Jahresbericht 2016. Aus Nächstenliebe und Gottesfurcht sei man aber bestrebt mit den verfügbaren Mitteln zu helfen, „Menschen zu helfen, die zu den Schwächsten der Gesellschaft gehören, zu unterstützen, erträgliche Lebensbedingungen zu ermöglichen, zu motivieren und eine Zukunftsperspektive zu geben“.

September 9, 2017

Author: Andreas Rother

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