Mehr als zwei Millionen Euro hat NAK-karitativ im vergangenen Jahr in humanitäre Projekte auf drei Kontinenten investiert. Das geht aus dem Geschäftsbericht 2015 hervor, der gerade veröffentlicht worden ist.
Finanzieller Schwerpunkt der Aktivitäten war Afrika: Sechsstellige Beträge kamen jeweils Vorhaben in Kenia, Malawi, Angola, Südsudan, Sambia und Niger zu Gute. Von den insgesamt 200.000 Euro für Asien profitierten vor allem Maßnahmen in Armenien und Georgien sowie auf den Philippinen, in Nepal und in Indien. Der europäische Anteil lag bei gut 280.000 Euro und entfiel zur Hälfte auf das Stammland Deutschland sowie Balkanstaaten wie Albanien, Bosnien und Herzegowina sowie Serbien.
Einnahmen und Ausgaben
Neben den Projektgeldern nennt der Geschäftsbericht auf der Kostenseite den Personalaufwand für die hauptamtlichen Mitarbeiter mit gut 115.000 Euro, die Projektbegleitung mit knapp 77.000 Euro, eine Umlage für Verwaltungsdienstleistungen über 45.000 Euro sowie Beträge im gerade fünfstelligen Bereich für Öffentlichkeitsarbeit, Rechtsberatung und Büromieten.
Finanziert wird der Gesamtaufwand vor allen Dingen aus Einzelspenden: Die lagen 2015 bei mehr als 1,7 Millionen Euro und damit ungefähr auf dem Niveau der beiden Vorjahre. Hinzu kommen Patenschaften für Kinderprojekte (277.000 Euro), Dauerspenden für langfristige Maßnahmen (156.000 Euro) sowie Erbschaften und Nachlässe (111.000 Euro). Um größere Zuwendungen, insbesondere aus Erbschaften langfristig einsetzen zu können, ist 2014 die NAK-karitativ-Stiftung gegründet worden.
Leitung und Aufsicht
Das Geschäftsjahr 2015 war auch Thema bei der jüngsten Mitgliederversammlung am 1. Juli 2016, bei der auch Vorstandwahlen anstanden. Neu in das Gremium unter dem Vorsitz von Jörg Leske kam unter anderem Jouhaina Müller. Die gebürtige Palästinenserin, engagiert sich seit Ende 2015 intensiv für NAK-karitativ in der Flüchtlingshilfe. Neben der Mitgliederversammlung zählt zu den Aufsichtsorganen des Vereins auch ein Beirat, dem unter anderem der nordrhein-westfälische Bezirksapostel Rainer Storck angehört.
Die Gründung des Hilfswerks mit Sitz in Dortmund geht nach eigenen Angaben auf einen Impuls von Stammapostel Richard Fehr zurück. Er habe Ende der 1990er angeregt, dass sich die Neuapostolische Kirche stärker im humanitären Bereich engagiert. Daraufhin entstand 2001 ein Förderverein für karitative Projekte, der seit 2005 offiziell unter dem Namen „NAK-karitativ“ aktiv ist. Seit dem Jahr lässt der Verein seine Geschäftspraxis prüfen und darf deshalb das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) tragen.
Projekte und Partnerschaften
Die Haupttätigkeitsfelder liegen in den Bereichen:
- nachhaltige Entwicklungsprojekte in der Landwirtschaft, Versorgung mit sauberem Wasser und medizinische Grundversorgung
- Zugang zu grundlegenden Erziehungs- und Bildungseinrichtungen
- Patenschaftsprogramme für Kinderheime und Kindergärten sowie Schulen
- Durchführung von mehrjährig konzipierten Daueraktionen zur Unterstützung sozialer Einrichtungen und Aktivitäten
- Katastrophenhilfe
Dazu hat sich NAK-karitativ – wie für nichtstaatliche Organisationen typisch – in ein Netzwerk von Partnern eingeknüpft. Dazu gehören vor allem Help – Hilfe zur Selbsthilfe, Sustainet East Africa und die Deutsche Welthungerhilfe sowie neuapostolische Einrichtungen wie KUMEA (Kenia) und NACRO (Sambia), aber auch Stichting Corantijn (Niederlande) oder NAC SEA Relief Fund (Südost-Asien).