Köln/Zürich. Eine Versammlung der europäischen Apostel stand am Samstag auf dem Programm des Pfingstwochenendes in Köln. 45 Apostel aus Europa, dazu alle weltweiten Bezirksapostel und Bezirksapostelhelfer kamen zusammen. Zu Beginn sprach Stammapostel Wilhelm Leber ein bewegendes Gebet für die Einheit der Kirche und das Wohlergehen aller Gemeinden. Ein ausführlicher geistlicher Teil folgte.
In Markus 1,22 heißt es: Und sie entsetzten sich über seine Lehre; denn er lehrte mit Vollmacht und nicht wie die Schriftgelehrten. Dies sei ein interessantes Wort, das auch für die Apostel heute Impulse bereithalte, folgerte der Kirchenleiter. Offenbar waren damals die Menschen durch die Lehre des Gottessohnes im Innersten berührt. Stammapostel Leber: Wir haben den Anspruch, Apostel des Herrn zu sein. Die Gemeinden sollen im Innersten durch unsere Predigt berührt werden. Er machte seinen Brüdern deutlich, dass Jesus ihr Meister sei; es solle daher deutlich werden, dass göttliche Autorität hinter ihnen steht. Nur durch unsere Taten, unser Auftreten und die Art unserer Verkündigung können wir überzeugen. Das ist mein Ideal!
Weitere kleine Themen
Stammapostel Wilhelm Leber sagte auch ein Wort zur Bedeutung der Theologie. Früher habe die Kirche Theologie eher zurückhaltend bewertet. Heute ist das nicht mehr sinnvoll, theologische Gedanken sind angebracht und willkommen. Sie ermöglichten den Austausch mit anderen christlichen Gemeinschaften, vertieften das Verständnis für die historischen Zusammenhänge und seien daher sinnvoll. Entscheidend aber ist und bleibt die Lehre in Vollmacht, so das Kirchenoberhaupt.
Ökumene: Vortrag von Apostel Volker Kühnle
Ein Vortrag über die ökumenische Entwicklung der letzten Zeit kam von Apostel Volker Kühnle. Bereits in der Apostelversammlung an Pfingsten des letzten Jahres in Dresden hatte der Vorsitzende der AG Kontakte zu Konfessionen und Religionen zum Thema vorgetragen. Diesmal berichtete er aus den Gesprächen mit der Delegation der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland. Für die Apostel aus Europa war das sehr interessant, da auch in ihren Regionen zum Teil eine Zusammenarbeit mit ökumenischen Einrichtungen bereits besteht.
Neuapostolisch ohne Komplexe und ohne Hochmut
Stammapostel Leber räumte dem designierten Stammapostelhelfer Jean-Luc Schneider Platz für ein Grußwort an die Apostel ein. Der französische Bezirksapostel sprach davon, dass er kaum beschreiben könnte, was in den letzten Wochen in ihm vorgegangen ist. Er werde aber nicht jammern und klagen. Das ist fehl am Platz, denn mein Los ist gewiss nicht so schlimm wie das der vielen Glaubensgeschwister, die in bitterem Leid leben. Er dankte den Aposteln für die vielen Zuwendungen und Gebete der Unterstützung.
Auch sei er sehr dankbar, dass es so viele lebendige Gemeinden gebe. Diese zu erhalten, sei eine wichtige Aufgabe des Stammapostels und damit auch seines Helfers. Die Bewahrung der Einheit soll ein großer Schwerpunkt der Arbeit bleiben. Einheit muss man lernen, sagte Jean-Luc Schneider, dies sei ihm völlig klar. Wer Einheit will, muss andere Menschen verstehen lernen. Und ich muss noch sehr viel lernen, um unsere Schwestern und Brüder zu verstehen.
Eine weitere Aufgabe des Stammapostels sei auch die Stärkung der Brüder. Brüder zu stärken heißt, ihnen ihre Unsicherheit zu nehmen. So sei er in letzter Zeit häufiger gefragt worden, wo er sich theologisch positioniere. Ich bin neuapostolisch! Ich glaube, was im Katechismus steht. Ich will selbstbewusst und ohne Hochmut meinen neuapostolischen Glauben leben. Ich will keine Komplexe haben wegen unserer kirchlichen Geschichte und Vergangenheit, denn wichtiger als unsere Geschichte ist das, was wir aus ihr gelernt haben! Auf die Entwicklungen in den letzten Jahren bin ich stolz, ohne Hochmut. Sein Fazit: Ich stehe für einen neuapostolischen Glauben ohne Komplexe und ohne Hochmut.
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