Pfingsten: Zuhause mit dem Stammapostel? Oder in der eigenen Gemeinde, vielleicht sogar mit Heiligem Abendmahl? Das eine können alle, das anderen können nur wenige. Dazu hat der Kirchenleiter eine klare Empfehlung.
So viel Apostel gab es noch nie: Seit der Corona-Virus die Kirchentüren vor Ort verschlossen hat, können die Glaubensgeschwister ihre Apostel und Bezirksapostel regelmäßig live erleben – online per IPTV und YouTube, per Telefon oder auch per Rundfunk wie zum Beispiel NAC TV in Südafrika.
So viel Stammapostel gab es auch noch nie: Vier weltweit empfangbare Gottesdienste hat Jean-Luc Schneider seit Ausbruch der Pandemie gehalten – an Palmsonntag sowie am 3. Mai in französischer Sprache, am 26. April in Englisch und an Ostern in Deutsch mit vielen Übersetzungen. Solch ein Gottesdienst ist wieder für Pfingsten geplant.
Ein Pfingsterleben für alle
Die Rückmeldungen aus den Gebietskirchen rund um den Erdball haben ergeben: In den kommenden Wochen wird es wegen anhaltender Versammlungsverbote nur in den wenigsten Ländern möglich sein, Gottesdienste in den Kirchengemeinden vor Ort zu feiern. Falls überhaupt, dann nur in kleinen Gruppen, mit großen Abständen und unter Schwierigkeiten beim Heiligen Abendmahl.
„Wer am Pfingstsonntag in seiner Gemeinde einen Präsenzgottesdienst erleben kann, der sollte den besuchen“, empfiehlt der Stammapostel. Aber er weiß auch um die vielen, die dazu nicht die Möglichkeit haben, oder für die solch ein Gottesdienstbesuch gesundheitlich zu riskant wäre. Auch ihnen möchte der Kirchenleiter ein Pfingsterleben ermöglichen.
Weltweite Geburtstagsfeier
Pfingsten – das ist ein ganz besonderes Fest für die Neuapostolische Kirche: quasi die globale Geburtstagsfeier der weltweiten Gemeinde. Bis Anfang der 1980er Jahre war noch Neujahr der Termin für möglichst weitreichende Übertragungen – damals noch nur per Ton.
Doch wegen winterlicher Unbill rückte zunehmend der Feiertag im Frühling der Nordhalbkugel ins Blickfeld. Ausschlaggebend war allerdings die Bedeutung von Pfingsten als Geburtsstunde der Kirche Christi.
Die Tradition der weltweiten Video-Übertragungen hat ihre Wurzeln im Pfingstfest 1990 in Wien. 830 Gemeinden in 17 Ländern West- und Osteuropas empfingen damals Bild und Ton. Heute sind üblicherweise Zehntausende von Gemeinden in aller Welt angeschlossen.
„Die Gemeinde vorziehen“
Eigentlich wäre Argentinien dieses Jahr der Gastgeber der neuapostolischen Pfingstversammlung gewesen. Doch wegen der Corona-Krise müssen der Gottesdienst mit dem Stammapostel und die internationale Tagung der Bezirksapostel ins Spätjahr verschoben werden.
Gesendet wird der Pfingstgottesdienst – als Webcast ohne Heiliges Abendmahl – aus einem Kirchengebäude im Rhein-Main-Gebiet. Dort übernehmen die Fachleute vom Bischoff Verlag die weltweite Video-Übertragung. Der Stammapostel wird in Englisch predigen und am Altar satzweise ins Deutsche übersetzt werden. Für weitere Sprachen sind Simultan-Dolmetscher im Einsatz.
Pfingsten – online mit dem Stammapostel? Oder vor Ort in der Gemeinschaft? Für den Kirchenleiter selbst ist das gar keine Frage: „Wer die Möglichkeit hat, an einem Gottesdienst in seiner Gemeinde teilzunehmen und Heiliges Abendmahl zu feiern, sollte das vorziehen!“
Foto: Jörg Idler