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Schaffen, was andere für unmöglich halten

Juni 24, 2020

Author: Peter Johanning

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Warum eigentlich hatte Jesus Christus so einen starken Glauben? Er besaß innere Kräfte, die wir als Menschen auch gerne hätten. Fünf davon zeigte der Stammapostel in seiner Predigt für die Gemeinden im südlichen Afrika auf.

Von Straßburg (Frankreich) nach Harare (Simbabwe) in einer Sekunde – virtuell geht das. Stammapostel Jean-Luc Schneider stand am Sonntag, 14. Juni 2020, hinter dem Altar in der Gemeinde Straßburg. Er predigte in Englisch für die Gemeinden in Simbabwe, Sambia, Malawi und Afrika-Süd. Eigentlich wäre er in Harare gewesen, doch Corona veränderte seinen Reiseplan.

Der Bibeltext, über den das Kirchenoberhaupt predigte, steht in Epheser 3,16: „dass er euch Kraft gebe nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit, gestärkt zu werden durch seinen Geist an dem inwendigen Menschen.“ Damit sandte der Kirchenleiter auch eine besondere Grußadresse an die vielen Menschen, die im Augenblick schwere Tage erleiden müssen. „Ich muss sagen, dass ich sehr beunruhigt bin über die vielen schlechten Nachrichten, die mich erreichen. Alles, was ich tun kann ist, mit euch und für euch zu beten – und ich sage euch: Das tue ich!“ Er bete besonders um die Kräfte, mit denen der Heilige Geist den inneren Menschen stärken kann – dieses Thema stand im Mittelpunkt seiner Predigt. Und die Reihenfolge sah so aus:

1. Die Liebe zu Gott – das sei der Ursprung aller Kraft, so der Stammapostel. Jesus liebte seinen Vater im Himmel, und das half ihm durch schwere Tage. Sogar, als er in der Wüste versucht wurde, hielt er fest an der Liebe zu Gott. Als er die Menschen damals versammeln wollte, sie aber nicht reagierten, blieb er mit Gott verbunden. Als seine Jünger ihn verrieten und verleugneten, machte er dennoch weiter. So wolle auch uns heute der Heilige Geist stärken: „Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen und der Heilige Geist sagt uns: Gott hat auch dich lieb!“ Wir Menschen wollten Gott immer sagen, was wir gerade erleiden müssen, wie wir uns fühlen, was wir alles getan haben – „das ist okay“, bemerkte der Kirchenleiter. „Doch es ist besser auf den Heiligen Geist zu hören. Der sagt uns, dass Gott uns liebt!“ Und das sei eine große Kraftquelle für uns.

2. Das Vertrauen auf Gott – Jesus vertraute seinem himmlischen Vater in allen Situationen. Zuletzt, nachdem alles überstanden war, sprach er den Satz „Ich befehle meinen Geist in deine Hände.“ Auch wenn er als Mensch nicht alles verstehen konnte, was Gott vorhatte, verließ ihn nie das Vertrauen in die Allmacht Gottes. Und die Botschaft an seine Jünger sei eindeutig gewesen: Gott sei größer als alles andere und nichts und niemand könne sie aus der Hand Gottes reißen. Dies sei auch heute unsere Kraftquelle, predigte der Stammapostel: „Niemand kann uns von Gott entfernen.“ Der Heilige Geist sage uns, was in der Zukunft auf uns wartet, wie es im Himmel sein wird. „Auch wenn wir nicht alles verstehen: Gott arbeitet an unserer Erlösung. Vertrauen wir ihm!“

3. Die Demut gegenüber Gott – Jesus habe das in besonderer Weise gezeigt. Demut sei eine seiner Stärken gewesen. Er hätte gewusst, dass er zum Dienst an der Menschheit berufen war und nicht, um die Welt zu regieren. Er kannte seinen Auftrag. Er hätte nicht das getan, was er wollte, sondern den Willen seines Vaters erfüllt – ein Vorbild für uns heute, so der Stammapostel: „Wir haben eine Mission zu erfüllen: Das Evangelium Jesu Christi zu verkündigen in Worten und Taten.“ Dabei könnten wir darauf vertrauen, dass Gott mit uns ist. „Er wird uns helfen, diesen Auftrag zu erfüllen. Wir sollen Zeugen Jesu Christi sein. Lasst uns das in Demut annehmen. Gott wird uns dazu die Kraft schenken.“

4. Die Inspiration aus dem Heiligen Geist – Jesus besaß ein großes Wissen und viel Weisheit. Der Kirchenleiter erinnerte daran, dass Jesus als Zwölfjähriger in den Tempel ging, um die Schrift zu lernen. Er hätte viele Fragen gestellt und nach guten Antworten gesucht. Und anschließend habe er sich durch den Geist Gottes inspirieren lassen. Diese besondere Kombination entwickle eine große Kraft für den inneren Menschen, führte der Stammapostel aus: Jesus kannte die Gesetze, und er ließ sein Verständnis davon durch den Heiligen Geist inspirieren. Nur so konnte er alle Gebote in dem Satz zusammenzufassen: „Liebe Gott über alles und deinen Nächsten wie dich selbst.“ Er kannte alle Gebote und fasste sie in diesem Satz zusammen: Das machte ihn stark. „Wir müssen die Bibel kennen, unsere Lehre verstehen lernen – das ist wichtig.“ Zum Beispiel, dass Gott ein Gott der Liebe sei und nicht will, dass Menschen bestraft werden. „Wenn wir uns durch den Heiligen Geist inspirieren lassen, konzentrieren wir uns auf die Essenz der Heiligen Schrift: Liebe Gott und liebe deinen Nächsten.“ Das mache uns stark und helfe uns, Probleme, Enttäuschungen und Irritationen zu vermeiden. „Denken wir an das ewige Leben, an die Zukunft – der Heilige Geist erläutert sie uns.“

Jesus hätte auch gewusst, wann der rechte Augenblick gekommen war, um zu reden oder zu schweigen. Vor dem König Herodes schwieg er auf die Frage, wer er sei. Unser Verstand stelle uns auch viele Fragen: Warum tut Gott das? Warum so und nicht anders? „Wir können Gott nicht in allen seinen Taten verstehen. Unsere Antwort ist, dass wir an Gott glauben und ihm vertrauen!“ Der Glaube sei kein Ergebnis endloser Diskussionen, wir könnten ihn nicht beweisen. „Wir wollen durch unsere Taten beweisen, was wir glauben, nicht durch Reden.“

5. Die Liebe zum Nächsten – auch dies sei eine besondere Kraftquelle für Jesus Christus gewesen, schloss der Stammapostel seine Predigt. Selbst, als er am Kreuz Schmerzen litt, sorgte er sich um Maria und Johannes. Sie sollten sich umeinander kümmern. Und er vergaß nicht einmal den Übeltäter am Kreuz neben ihm. Er versprach ihm Erlösung und vergab denen, die ihn töteten. „Gewiss, unsere Liebe zum Nächsten ist nicht so vollkommen wie die von Jesus Christus. Doch sie ermöglicht uns, etwas zu tun, was andere für unmöglich halten. Das schaffen wir durch die Liebe Gottes zu uns und durch unsere Liebe zum Nächsten.“

Juni 24, 2020

Author: Peter Johanning

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