Aufstehen, anziehen, losgehen: Das ist die Formel, um sich aus Gefangenschaft zu befreien. So leicht ist das? Ja – wenn man an die Kräfte glaubt, die Gott bereitstellt. Der Wegweiser aus einem Gottesdienst mit dem Stammapostel.
Aus diesem Gefängnis war nicht zu entkommen: Soldaten bewachten den Mann, der in Ketten lag. Zwei von ihnen schliefen an seiner Seite, sodass er sich kaum bewegen konnte. Doch dann:
„Und siehe, der Engel des Herrn kam herein und Licht leuchtete auf in dem Raum; und er stieß Petrus in die Seite und weckte ihn und sprach: Steh schnell auf! Und die Ketten fielen ihm von seinen Händen.“
Rund um dieses Bibelwort aus Apostelgeschichte 12,7 gestaltete Stammapostel Jean-Luc Schneider den Gottesdienst am 2. März 2018 in Bata (Äquatorialguinea). Die Befreiung des Petrus „ist ein gutes Bild für die Erlösung des Menschen, hier und in der jenseitigen Welt“, betonte er.
Aufstehen: Das Evangelium persönlich nehmen
Seit dem Sündenfall seien alle Menschen die Gefangenen des Bösen: „Sie sind gebunden. Sie können nicht in die Gemeinschaft mit Gott kommen.“ Doch Gott lasse das Licht des Evangeliums über die Menschen leuchten: „Jesus kam auf die Erde, der Sohn Gottes starb für dich und er kann dich aus diesem Gefängnis der Sünde befreien.“
Der erste Schritt in die Freiheit sei, aus der scheinbar ausweglosen Lage aufzustehen, erläuterte der Kirchenleiter:
- Erkennen: „Die Geschichte von Jesus, sein Opfer und seine Erlösung, das ist nicht nur eine schöne Geschichte. Das gilt mir, das betrifft mich!“
- Bekennen: „Ja, ich glaube an Jesus Christus. Ja, ich möchte gerettet werden. Ich möchte Christ werden. Ich glaube und ich möchte Jesus folgen.“
Diese Herzenshaltung ermögliche es jedem Einzelnen, die Wassertaufe zu empfangen, durch die Gott „die Ketten fallen lässt“, indem er die Erbsünde abwäscht.
Ankleiden: Erlösung mit allen Mitteln
„Aber das ist nur der Anfang der Geschichte“, machte der Stammapostel deutlich. Jetzt gelte es, die Kleidung anzulegen. Und das heiße, alle Mittel zu nutzen, die Gott zur Verfügung stelle:
- die Gabe des Heiligen Geistes
- die Kräfte aus dem Heiligen Abendmahl
- die Stärkung aus dem Gebet
- den Segen auf die Gelübde zur Konfirmation, Hochzeit oder Ordination
- den Rat und die Fürbitte der Diener Gottes.
Losgehen: Sich nicht aufhalten lassen
„Es ist nicht so, dass man nur einen Knopf drückt und plötzlich sind alle Probleme gelöst. Es braucht Zeit und es bedarf einer ständigen Anstrengung.“ Vor allem gehe es darum, sich beim Nachfolgen nicht aufhalten zu lassen – etwa durch:
- das Gefühl ungerecht behandelt zu werden
- die Schwierigkeiten dabei, zu vergeben
- den Einfluss ungünstiger Umstände
- den Eindruck, sich nicht weiterzuentwickeln
„Genug, jetzt will ich mich ändern. Ich möchte vorwärtsgehen.“ Das sei der entscheidende Gedanke, um über solche Blockaden hinwegzukommen, sagte der Kirchenleiter. „Und Gott wird deine Bereitschaft segnen. Und was dir unmöglich erscheint, wird mit Jesus möglich.“
Nachfolgen: Schritt um Schritt zum Ziel
Schließlich gelte es, kontinuierlich den göttlichen Weisungen zu folgen und die Predigt in die Tat umzusetzen. „Schritt für Schritt kannst du dich dann von der Sünde lösen, von der du nicht loskamst. Schritt für Schritt kannst du an deinen Fehlern arbeiten und in das Denken Jesu hineinwachsen. Schritt für Schritt wirst du in der Lage sein, zu vergeben. Und Schritt für Schritt wirst du dem Herrn mehr und besser dienen, als jemals zuvor.“
„Wenn wir Christus und seinem Wort bis zum Ende folgen, werden wir in das Reich Gottes eingehen und ewige Gemeinschaft mit ihm haben“, sagte Stammapostel Schneider abschließend. „Das ist mein Wunsch für uns alle. Bitte steht auf und handelt.“