Wie kommt der Pfingstgottesdienst in die Gemeinden? Auf ganz unterschiedliche Weise. Und manche machen daraus ein eigenes Fest – ein Beispiel aus der Demokratischen Republik Kongo.
„Unter der Haube“ gab es eine Premiere an Pfingsten 2023: Erstmals lief die zentrale Gottesdienstübertragung komplett übers Internet. Zuvor waren bis zu 25 Satelliten im Spiel gewesen, um die Sendung auf alle fünf Kontinente zu bringen.
Vom Himmel ins Netz
Der Hintergrund: Der kircheneigene Bischoff-Verlag ist von Satelliten auf das Internet umgestiegen. Das ist flexibler und spart Personal- sowie Fixkosten. So hatte es die Bezirksapostelversammlung Europa beschlossen.
Ein eigener Streaming-Dienst ersetzt nun in den europäischen Gemeinden den Empfang durch die Satellitenschüsseln. Benannt ist dieser nach der Übertragungstechnologie IPTV. Nach Anmeldung kann man sich dort auch von zuhause aus einklinken – ein Konzept, das die Bezirksapostelbereiche Kanada und die USA schon eine ganze Weile nutzen.
Von TV-Sender zu TV-Sender
Komplett übers Internet? So ganz stimmt das nicht. „Die Internetverbindung ist für uns nicht die passende Lösung“, berichtet zum Beispiel Bezirksapostel Tshitshi Tshisekedi (Demokratische Republik Kongo Südost). „Selbst in den großen Städten ist die Verbindung schlecht. Und die meisten unserer Gemeinden befinden sich in den Dörfern.“
„Die Lösung, um die Menschen in unserer Gegend anzuschließen, sind die lokalen Fernsehsender“, erläutert der Bezirksapostel. Und das funktionierte am vergangenen Sonntag so:
- Die Neuapostolische Kirche Afrika-Süd strahlte den Pfingstgottesdienst auch über ihren Fernsehkanal NAC TV aus.
- Die Neuapostolische Kirche im Kongo bucht Zeiten beim nationalen Sender NYOTA TV CANALSAT 356, der das Signal per Decoder übernimmt und landesweit verteilt.
- Die englischsprachige Ausstrahlung wird in der Senderzentrale um eine französische Übersetzung ergänzt.
- Die französischsprachige Sendung wird in regionalen Fernsehstudios in die lokalen Sprachen Tshiluba, Swahili und Otetela übersetzt.
Tausende feiern einfach weiter
Rund 510.000 Teilnehmer erreichte der Pfingstgottesdienst auf diese Weise allein in den Gemeinden des Bezirksapostelbereichs Südost. Und das repräsentiert nur eine von zwei Gebietskirchen in der Demokratischen Republik Kongo.
Die wahrscheinlich größte Versammlung zu Pfingsten fand in Lubumbashi statt, dem Hauptsitz der Gebietskirche DR Kongo Südost. „7634 junge Leute waren in und an unserer Zentralkirche Kawama zusammen“, erzählt Bezirksapostel Tshisekedi. „Sie haben den ganzen Tag in der Gemeinde verbracht, um das Ereignis zu feiern.“ Gleich nach dem Gottesdienst ging es los mit viel Musik.