Wer Gott vertraut, der tritt ihm gegenüber gerne in Vorleistung – und ist gewiss, nicht enttäuscht zu werden. Bezirksapostel Rüdiger Krause (Nord- und Ostdeutschland) schreibt zur Jahreslosung.
Um reich in Christus zu werden, müssen wir uns unter den Willen Gottes beugen. Dieser Gedanke beinhaltet auch, aus dem Vertrauen zu Gott manchmal in eine gewisse Vorleistung zu treten, um den Reichtum in ihm erkennen zu können.
Weiteren Aufschluss geben die Beispiele, die der Stammapostel in seinen Gedanken zum Jahresmotto anführte:
- Apostel Petrus, der erfahrene Fischer, war bereit, auf den Rat des Herrn Jesus hin, noch einmal hinauszufahren und die Netze erneut auszuwerfen. Er war bereit, seine persönlichen Erfahrungen hintenan zu stellen und das Wort des Herrn Jesus zu respektieren (Lukas 5,5).
- Auch die arme Witwe, die nur noch wenig Öl besaß, erlebte durch ihren Glauben die Hilfe Gottes. Elisa bat sie, ihre eigenen Gefäße und die der Nachbarschaft zusammenzusammeln und sie in aller Stille mit Öl zu füllen. Obwohl sie nur noch wenig hatte, wurden letztlich alle Krüge voll. Sie konnte das Öl verkaufen und ihre Schulden tilgen. Auch hier bedurfte es einer erheblichen Vorleistung im Glauben, die diese Frau zu geben willens war (2. Könige 4,1–6).
- Die Knechte, denen ihr Herr die Zentner Silber anvertraute, reagierten schon unterschiedlich. Die meisten handelten mit dem Anvertrauten, einer allerdings nicht. Wir kennen die weiteren Zusammenhänge (Matthäus 25,14–29).
- Auch der reiche Jüngling, von dem sicherlich vieles abverlangt wurde, war letztlich nicht bereit, in Vorleistung zu gehen, um die Nachfolge Jesu anzutreten (Matthäus 19,16–22).
Investitionen oder besser gesagt Vorleistungen sind uns aus dem natürlichen Leben bekannt. Ich meine damit insbesondere das Berufsleben. Nicht wenige unter uns müssen Investitionen in der Hoffnung leisten, Gewinne zu machen. Sicherlich spielt damit hinein auch eine große Portion Erfahrung. Dabei will ich gar nicht in Abrede stellen, dass es auch auf diesem Gebiet zu Fehlinvestitionen gekommen ist und noch kommen wird.
In den oben geschilderten Fällen fordert jedoch der große Gott zu allermeist durch seine Knechte auf, zunächst ihm zu gehorchen, seinen Willen zu erfüllen und ihn letztlich darin zu prüfen, ob er uns nicht zu segnen imstande ist.
Reichtum in Christus heißt nicht nur für Amtsträger, sich demütig unter den Willen Gottes zu stellen. Dazu müssen wir unseren Willen aufbringen. Das entscheidende Element ist dabei die Liebe, die wir in unseren Herzen zu Gott und Jesus Christus, unserem Seelenbräutigam, haben. Wer aus Liebe investiert, wird zu allermeist keinen materiellen Gewinn davontragen. Dennoch ist es wichtig, aus der Liebe zu Gott, zu Jesus Christus und unseren Geschwistern und Mitmenschen unsere Gaben im Werke Gottes einzubringen. Der Segen zeigt sich dann vielfältig: für den Betreffenden, für das Werk Gottes und nicht selten auch für uns selbst und unsere Familie.
Foto: Oliver Rütten