Nachhilfe zum Thema Dienen und Regieren gibt es schon heute, jeden Tag. Die Lektionen dafür kommen vom Heiligen Geist. Wie genau, das erklärt Bezirksapostelhelfer John Schnabel (USA) in seinem Spotlight.
Mit dem diesjährigen Motto macht uns der Stammapostel auf unser Ziel aufmerksam und wie sich das auf unser Verhalten heute auswirkt. Uns ist klar, dass wir am Tag des Herrn nicht plötzlich einen umfassenden Nachhilfekurs in Sachen Dienen und Führen erwarten können! Es wird sich ganz natürlich anfühlen, wenn auch dank der Fähigkeiten der neuen Kreatur, die wir durch Christus geworden sind. Allerdings dienen und regieren wir heute schon mit Hilfe des Heiligen Geistes in verschiedenen Lebensbereichen. Wir herrschen über unser Wesen und über die Geister, die wider Gottes Willen handeln; und wir dienen denen, die der Herr in unser Leben gestellt hat, um sie zu lieben. Aber wie können wir das jeden Tag erfolgreich tun?
Zunächst müssen wir erkennen, woher unsere Kraft kommt. An Pfingsten wurde es uns erklärt: „Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit“ (2 Timotheus 1,7). Diese Kraft kommt von der Gabe des Heiligen Geistes, die in uns wohnt und uns den Weg zu Christus zeigt. Getrieben durch den Geist können wir neue Prioritäten setzen und danach leben. Das führt zu neuen Erfahrungen machen, womit bezeugt wird, dass wir Gottes Kinder sind (Römer 8,11–16).
Apostel Paulus spricht solche Erfahrungen in 2. Korinther 12 an. Im sechsten Vers erinnert er uns daran, dass es allein Gnade ist, dass wir Gott erfahren dürfen: Das können wir niemals als unseren eigenen Erfolg verbuchen. Der echte Beweis, dass wir die Kraft des Geistes haben, ist das, was andere an uns sehen oder von uns hören. Nach dem Evangelium leben, muss uns verändern. Das heißt aber nicht, dass diese Veränderung automatisch oder gar leicht ist. Paulus erklärt, dass ihm ein „Pfahl ins Fleisch“ gegeben wurde, damit er demütig bleibt. Damit wurde deutlich: „Lass dir an meiner Gnade genügen.“
Das ist der Lebensweg des Christen: das Zusammenwirken von Stärke und Schwäche. Oft erleben wir, dass auf Phasen, in denen wir uns stark fühlen, schnell Herausforderungen folgen. Und während wir damit ringen, wird die Macht Gottes in unserer Schwachheit deutlich. Wir alle haben einen Pfahl im Fleisch, der dazu dient, dass wir nicht überheblich werden. Durch ihn erkennen wir Gottes Gnade in unserem Leben, auf dass die Kraft Christi in uns wohnt (2. Korinther 12,9).
Es reicht nicht aus, nur den Pfahl zu erkennen. Wir müssen auch die Botschaft dahinter erkennen. Ich habe mich mal für ein Graduiertenprogramm an einer renommierten Schule beworben und wurde abgelehnt! Was für ein Pfahl! Ich hätte es folgendermaßen interpretieren können: „Du bist nicht gut genug“, oder „Es liegt an deinen Professoren“. Aber der Herr hatte eine andere Botschaft für mich: „Das ist nicht der richtige Weg für dich. Sei demütig, verlass dich auf meinen Plan.“ Unsere Schwachheit ist in der Stärke des Herrn geborgen. Und das ist unser Glaubensweg, aber dafür müssen wir über uns selbst herrschen. Paulus selbst hat es am besten gesagt: „Denn wenn ich schwach bin, so bin ich stark.“ Und wenn ich stark bin, kann ich denen helfen, die schwach sind und ihnen die Quelle meiner Kraft zeigen – Jesus Christus.
Foto: NAC USA