In der Serie „Spotlight“ äußern sich alle Bezirksapostel zum Motto des Jahres 2015: „Freude in Christus“. Dieses Mal ist Bezirksapostel Michael Ehrich (Süddeutschland) an der Reihe.
Die „Freude am Herrn“ ist laut Nehemia 8,10 die Stärke der Gläubigen. Im Umkehrschluss bedeutet das, wenn wir dieses Wort auf uns beziehen: Lässt diese Freude nach oder schwindet sie ganz, wird man schwach. Wer aber wäre nicht gern stark?
„Freude am Herrn“ ist eine Freude, die über das hinausgeht, was uns sonst so erfreut – und das ist schon in einer Familie oder Freundesgruppe unterschiedlich: Was den einen in Hochstimmung versetzt, weil er sich sehr darüber freut, lässt den anderen vielleicht ganz unberührt. Manche haben auch kaum einmal einen Anlass zu Freude. Freude am Herrn jedoch können wir alle haben.
Wie kommen wir zur Freude am Herrn, die stark macht?
Das Evangelium, die „gute Nachricht“ oder „frohe Botschaft“, ist auch die „Freudenkunde“, dass der Heiland geboren, zur Erlösung der Menschen gestorben und auferstanden ist. Freude am Herrn ist die Freude darüber, dass Gott uns nicht alleine lässt, dass er uns liebt und sich uns zuwendet – in besonderer Weise erlebbar im Gottesdienst, im Heiligen Abendmahl. Dass wir ihm im Gebet alles sagen und auf ihn vertrauen können, gibt Freude. Ebenso können wir uns darüber freuen, dass Jesus Christus wiederkommen wird.
Wenn wir uns diese und weitere „Freudenquellen“ ganz bewusst machen, trägt das zu einer positiven, freudigen seelischen Grundstimmung bei. Diese lässt uns innerlich stark sein.
Einen „Wachstumsschub“ gibt es, wenn wir etwas, das sich nicht mit Gottes Willen und Geboten vereinbaren lässt, unter die Füße bekommen, in Anfechtungen den göttlichen Werten treu sind, dem Nächsten Gutes tun und helfen, uns in der Gemeinde engagieren und dabei dem Herrn die Ehre geben, Stellung für das Evangelium beziehen und den Herrn auch in unserem Handeln bekennen … Das macht freudig und stark im Glauben.
Können wir etwas dafür tun, dass uns die Freude erhalten bleibt? Ja, wenn wir zum Beispiel bei Ärger im Alltag, Reibereien und Missverständnissen in der Gemeinschaft, in Sorgen und unter Druck richtig priorisieren: nämlich über das Irdische – das letztlich doch Unbedeutende – hinweg auf den Herrn und die Zukunft bei ihm sehen.
Die Freude schwächen hingegen würde beispielsweise, wenn wir in Problemsituationen in der Gemeinde zulassen würden, dass sich – vielleicht durchaus berechtigte – Negativgedanken festsetzen oder wenn wir unsere Bemühungen um Wachstum nach dem Wesen Jesu bei Rückschlägen und Enttäuschungen einstellen würden. Aber auch wenn wir einmal in der Freude angeschlagen und geschwächt sind, gibt es Grund zur Freude: das sichere Wissen, dass uns der Herr in seiner Liebe immer annimmt, wenn wir uns ihm demütig und gläubig nahen.
Foto: Jessica Krämer