Spotlight 2/2024: Zum Beten auf den Berg?
Über die Berge geht Bezirksapostel Tshitshi Tshisekedi (DR Kongo Südost), um den richtigen Ort für ein Gebet zu finden. Was das Bild des Berges für das Gebet bedeutet und welchen Ort Jesus empfiehlt, schreibt er im zweiten Spotlight für dieses Jahr.
In meinem Land, der Demokratischen Republik Kongo, ist es in christlichen Kreisen Tradition, dass die Gläubigen Hügel aufsuchen, die Berge des Gebets genannt werden, um dort Gebete an Gott zu richten. Kennen wir als neuapostolische Christen auch so etwas?
Zum Beten in die Berge zu gehen, stammt aus der Antike. Damals betrachtete man die Berge als geeignete Orte für Begegnungen mit den Göttern. Auch die Israeliten führten diese Tradition fort. In der Bibel lesen wir, dass Gott Mose auf einem Berg erschienen ist. Später ersetzte der auf einem Hügel errichtete Tempel den Berg. Der Tempel war also nun der Ort, an dem sich Gott und sein Volk trafen.
Im Neuen Bund findet die Verklärung Jesu auf einem Berg statt. Es ging ihm darum, eine Verbindung zum Alten Bund herzustellen: Jesu Beziehung zu seinem Vater war noch stärker als die der Patriarchen zu Gott. Warum verließ Jesus dann den Berg, um zu beten? Er wollte vor allem der Menschenmenge entkommen und suchte einen Ort, an dem er sich zurückziehen konnte.
Für uns neuapostolische Christen ist das Besteigen eines Berges zum Gebet ein Bild. Es bedeutet: Damit unsere Gebete wirksam sind, müssten wir uns über die Sorgen des Alltags erheben, den Lärm der Stadt hinter uns lassen und auf die Höhen des Glaubens steigen.
Dazu verweisen wir auf das Bibelwort, das im Johannesevangelium in Kapitel 4, Verse 19 bis 24 wiedergegeben wird:
„Die Frau spricht zu ihm: Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist. Unsere Väter haben auf diesem Berge angebetet, und ihr sagt, in Jerusalem sei die Stätte, wo man anbeten soll. Jesus spricht zu ihr: Glaube mir, Frau, es kommt die Zeit, dass ihr weder auf diesem Berge noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. Ihr wisst nicht, was ihr anbetet; wir aber wissen, was wir anbeten; denn das Heil kommt von den Juden. Aber es kommt die Stunde und ist schon jetzt, dass die wahren Anbeter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn auch der Vater will solche Anbeter haben. Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.“