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Spotlight 4/2022: Miteinander – damals und heute

März 22, 2022

Author: Michael Deppner

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„Wer hat, gibt neidlos dem, der nicht hat“– was für ein schönes Zeugnis stellt der griechische Philosoph Aristides von Athen den ersten Christen aus. Bezirksapostel Michael Deppner (DR Kongo) denkt über diese Worte nach.

Kurz bevor er ans Kreuz ging, betete Jesus nicht nur für seine Jünger, sondern auch für die, die durch ihr Wort an ihn glauben würden: „dass sie alle eins seien. Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen auch sie in uns sein, auf dass die Welt glaube, dass du mich gesandt hast“ (Johannes 17,20–23).

Selbst mit dem Schrecken seines eigenen Todes vor Augen, stand für Jesus die Einheit seiner Kirche noch im Vordergrund. Die Liebe für einander, sowie der Wunsch, mit anderen das zu teilen, was wir selbst haben dürfen, zeugt davon, dass Christus vom Vater gesandt wurde. Unser Einssein in der Gemeinde und in Christus zeugt davon, dass Gott sein Volk liebt, so wie er Christus liebt.

Vor kurzem habe ich ein Zeugnis über die frühen Christen gelesen. Es handelt sich um eine Schrift von Aristides v. Athen, einem griechischen Philosophen, an den römischen Kaiser Hadrian im ersten Jahrhundert:

„… Sie lieben einander. Die Witwen missachten sie nicht; die Waise befreien sie von dem, der sie misshandelt. Wer hat, gibt neidlos dem, der nicht hat. Wenn sie einen Fremdling erblicken, führen sie ihn unter Dach und freuen sich über ihn, wie über einen wirklichen Bruder. Denn sie nennen sich nicht Brüder dem Leibe nach, sondern [Brüder] im Geiste und in Gott. Wenn aber einer von ihren Armen aus der Welt scheidet und ihn irgendeiner von ihnen sieht, so sorgt er nach Vermögen für sein Begräbnis. Und hören sie, dass einer von ihnen wegen des Namens ihres Christus gefangen oder bedrängt ist, so sorgen alle für seinen Bedarf und befreien ihn, wo möglich. Und ist unter ihnen irgendein Armer oder Dürftiger, und sie haben keinen überflüssigen Bedarf, so fasten sie zwei bis drei Tage, damit sie den Dürftigen ihren Bedarf an Nahrung decken. Die Gebote ihres Christus halten sie [gar] gewissenhaft, indem sie rechtschaffen und ehrbar leben, so wie der Herr ihr Gott ihnen befohlen. Alle Morgen und zu allen Stunden preisen und loben sie Gott ob der ihnen gespendeten Wohltaten und danken ihm für Speise und Trank …“

Das hat mich berührt und ich konnte nicht anders, als mich selbst zu fragen: Beschreibt das auch mein Leben in der Gemeinde Christi? Man könnte sagen, die Zeiten damals waren einfacher. Heute in unserer hektischen Welt sind wir eher mit uns selbst beschäftigt. Jedoch glaube ich nicht, dass es für unsere Geschwister aus der Urkirche so einfach war.

Christus hat selbst in der schlimmsten Zeit seines Erdenlebens bewiesen, dass er sich um uns gesorgt hat: Er hat für uns und unser Einssein mit ihm und dem Vater gebetet.

Lasst uns an diesem Einssein mit Christus und untereinander in der Gemeinde festhalten. Es ist ein wahres „Treibhaus“, ein Umfeld, in dem Wachstum und Entwicklung für die Zukunft möglich ist. In der Gemeinde lernen wir dabei, uns mit denjenigen auseinanderzusetzen, die wir uns so nicht ausgesucht hätten und die wir auf Anhieb vielleicht auch nicht unbedingt mögen. Wir essen am selben Tisch. Wir beten gemeinsam um Vergebung und loben und danken dem himmlischen Vater gemeinsam.

Foto: ENA RD Congo Ouest

März 22, 2022

Author: Michael Deppner

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