Brücken bauen – zwischen Konfessionen und Kontinenten, aber auch zwischen dem Diesseits und dem Jenseits. Das gehört zum Glaubensleben neuapostolischer Christen in aller Welt: drei Beispiele.
Gemeinsam durch die Nacht
Um Treffpunkte ging es bei der „Langen Nacht der Kirchen“ in Pinsdorf (Österreich), wo sich die katholische und die neuapostolische Kirchengemeinde Ende Mai erstmals zu gemeinsamen Aktivitäten trafen. – Mensch trifft Mensch: „Jesus – Brückenkonstrukteur zu den Herzen der Nächsten“ war das Thema einer Bibelwerkstatt mit Apostel Rudolf Kainz. – Tod trifft Leben: Nach Einbruch der Dunkelheit führte ein Lichterweg zum Ortsfriedhof mit „Innehalten-Punkten“. – Vergangenheit trifft Zukunft: Eine Station auf halbem Weg zwischen den Kirchen erinnerte an die Bauernkriege des 17. Jahrhunderts. Der weitere Weg stand unter dem Motto „Versöhnung“. – Vollbesetzt war die Neuapostolischen Kirche beim Schlusssegen und „Unser Vater“ um Mitternacht. Für den musikalischen Rahmen sorgte ein gemischt-konfessioneller Chor, der sich eine Stunde zuvor im Rahmen der Chorwerkstatt „Stimme trifft Chor“ gebildet hatte.
Gedenkstätte vor dem Gottesdienst
Zum Gottesdienst für Entschlafene ist Bezirksapostel Rüdiger Krause (Nord- und Ostdeutschland) Anfang Juli in Begleitung von Apostel Helge Mutschler nach Polen gereist. Am Vortag stand der Besuch des Konzentrationslagers (KZ) Auschwitz auf dem Programm. „Die Eindrücke und Schilderungen werden wir unser Leben lang nicht mehr vergessen“, sagte der Bezirksapostel. In dem Gottesdienst in der Gemeinde Chorzowie gedachte er im Gebet besonders der Opfer des nationalsozialistischen Regimes. „Immer wieder wurde deutlich, wie wichtig es ist, für die Seelen in der jenseitigen Welt einzutreten“, formulierte Bezirksapostel Krause in seinen Notizen zum Aufenthalt im Nachbarland. Der Gottesdienst für Entschlafene markierte den Schlusspunkt der Polen-Reise, die am Freitag bereits mit einem Gottesdienst in der Gemeinde Pozneniv in Posen begonnen hatte.
Der Zukunft eine Chance geben
Über ein kommendes Pilotprojekt in den westafrikanischen Ländern Sierra Leone und Benin informierte sich die jüngste Mitgliederversammlung von „human aktiv“, des Hilfswerks der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland. Auf der Tagesordnung standen unter anderem der Jahresbericht des Vorstands, die Wahl der Vorstandsmitglieder und die Beratung und Beschlussfassung über den Haushaltsplan 2020. Ein Vertreter der Jörg-Wolff-Stiftung informierte über das geplante Bildungsprojekt. Es trägt den Titel „Teacher Training Scholarships“ und dient der Ausbildungsförderung von Lehrerinnen und Lehrern in diesen Ländern, die beide eine niedrige Alphabetisierungsrate haben. Das Projekt hat nachhaltige Wirkung in der Bevölkerung und verschafft talentierten Jugendlichen eine Berufsperspektive. Ein bedeutender Aspekt ist auch, dass dadurch Frauen Zugang zu höherer Bildung bekommen.