„Von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben“ – das ist auch heute manchen Gläubigen verwehrt. Umso wichtiger ist es, medial präsent zu sein – ein Rundgang durch die neuapostolische Geschichte zum Tag der Pressefreiheit am 3. Mai.
Die Tradition der neuapostolischen Medien geht bis auf das Jahr 1863 zurück. Schon im Juli 1863, wenige Monate nach der Trennung der Hamburger Gemeinde von den Katholisch-apostolischen Gemeinden, erscheint „Der Sendbote“, herausgegeben von Prophet Heinrich Geyer. Konzipiert als Sonntagsblatt wird daraus später eine Monatsschrift.
Schwarz auf weiß: Die Zeitschriften
Zu den frühen Publikationen zählen vor allem „Der Herold“ (ab 1884, herausgegeben von Apostel Friedrich Wilhelm Menkhoff), die „Wächterstimme aus Ephraim“ und das „Apostolische Sonntagsblatt“ (1895/1907, verlegt von Apostel Ernst Heinrich Bornemann), die sich 1909 zur „Neuapostolischen Rundschau“ entwickeln. Verleger und Schriftleiter ist nun Friedrich Wilhelm Krause in Leipzig. Dessen Bezirksapostel Carl August Brückner gerät jedoch in Konflikt mit Stammapostel Hermann Niehaus.
Deshalb beauftragt der Stammapostel seinen Helfer Johann Gottfried Bischoff, die publizistischen Aktivitäten der Kirche nach Frankfurt zu verlegen. Dessen Sohn Friedrich baut bis 1929 die Hausdruckerei und den Bischoff Verlag auf. Kerngeschäft sind zunächst die offiziellen Kirchenzeitschriften „Wächterstimme“, „Amtsblatt“ und „Jugendfreund“ sowie ab 1952 noch das Kinderheft „Der gute Hirte“.
Bund und bebildert: Die Magazine
Ein 90 Jahre langes Kapitel wird 1933 aufgeschlagen: Die „Rundfunk-Zeitung“ kann ihre Schulden bei der Bischoff-Druckerei nicht bezahlen. Am Ende übernimmt der Verlag das Blatt samt Redaktion und baut damit eine eigene Illustrierte auf: „Unsere Familie“.
1997 kommt „Wir Kinder“ hinzu und ab 2000 „spirit“, das Magazin für junge Leute. Anfang 2024 werden „Unsere Familie“ und „spirit“ zu dem neuen Monatsmagazin „neuapostolisch“ fusioniert.
Rund um die Welt: Internationalisierung
Mit dem Erscheinen von „Our Family“, ehemals unter der Regie von Stammapostelhelfer Heinrich Franz Schlapphoff nur in Südafrika verlegt, nimmt die Internationalisierung der kirchlichen Zentralorgane Fahrt auf. 1990 gibt es die Inhalte von „Unsere Familie“ in 22 Sprachen. Das wird nur noch getoppt von den „Leitgedanken zum Gottesdienst“, der heutigen Monatsschrift für Amtsträger, die in fast 70 Sprachen zu haben ist.
Unterdessen weiten sich die publizistischen Aktivitäten der Neuapostolischen Kirche auf weitere Medien aus. Seit 1949 gibt es regelmäßig Audio-Übertragungen von Gottesdiensten. In den 80er Jahren starten in der DDR, in den USA und in der Bundesrepublik die ersten Video-Sendungen. Und seit 1990 gibt es die mittlerweile traditionelle Übertragung des Pfingstgottesdienstes in alle Welt.
Multimedial: Internet, Fernsehen, Radio
Im Internet präsent ist die Neuapostolische Kirche International ab 1997. Im April des Jahres geht die offizielle Homepage unter der Adresse www.nak.org online. Was als Visitenkarte und Info-Broschüre im Netz startet, wächst sich im Laufe der Jahre zum Nachrichtenangebot aus.
Auf dem Rundfunk-Sektor gibt es zwar kein Zentralorgan, wohl aber viele regionale Initiativen – allen voran NAC TV in Südafrika sowie die Sendungen der NAK Sambia, Malawi und Simbabwe. Die NAK Süddeutschland ist mit Sendefenstern und Beiträgen im öffentlich-rechtlichen Radio vertreten.
Nachrichten: täglich außer sonntags
Ein neues Kapitel hat die Kirche Anfang 2015 aufgeschlagen: Das zentrale Nachrichtenportal nac.today bietet täglich – außer sonntags – News aus dem internationalen neuapostolischen Leben. Das durchgehend viersprachige Angebot findet seine Nutzer in 190 Ländern der Erde. Gedruckt oder als E-Paper ist schließlich das Quartalsmagazin „community“ in weiten Teilen der Welt zu haben.
Auch auf den Smartphones der Kirchenmitglieder ist die Neuapostolische Kirche International vertreten: mit Apps für den News-Empfang, die Gemeinde-Suche oder zum Katechismus-Studieren.