Weltweit zu Hause: In Fürbitte und Gedenken
Der Fürbitte anempfohlen – das ist nicht nur das Leid, das man sieht, sondern auch die Not im Verborgenen. Wie etwa das Unglück, von dem man in den Nachrichten kaum etwas mitbekommt. Beispiele aus Sierra Leone, dem Kongo und dem Irak.
Erdrutsch in Sierra Leone
Die „Zwillingskatastrophe“ – so nennt die Website der Neuapostolischen Kirche in Sierra Leone, was gerade im Land passiert. Heftige Regenfälle haben den westafrikanischen Staat schwer getroffen. 30.000 Menschen haben nach Medienangaben ihre Bleibe verloren. Und dann kam noch der schwere Erdrutsch in Regent, nahe der Hauptstadt Freetown.
Rund 500 Tote sind bereits geborgen, mehr als 600 Menschen werden noch vermisst. Das berichtet UN OCHA, das Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten der Vereinten Nationen. Die Behörden befürchten den Ausbruch von Cholera und Typhus, da die Brunnen und das Grundwasser weiträumig verschmutzt worden sind.
Cholera-Epidemie in DR Kongo
Ganz Ähnliches erleben nach OCHA-Angaben derzeit die Menschen im Osten der Demokratischen Republik Kongo: Die Provinz Süd-Kivu hat offiziell den Ausbruch einer Cholera-Epidemie erklärt, ebenso wie wenige Tage zuvor das angrenzende Nord-Kivu. Derweil verschärft sich die Lage beim südlichen Nachbarn Tanganyika zusehends. Fast 500 Menschen sind 2017 bislang an Cholera gestorben, mehr als im gesamten Jahr zuvor.
Mindestens 150 Todesopfer forderte unterdessen ein Erdrutsch in der nordöstliche Provinz Ituri. Mehr als 280 Kinder haben dabei ihre Eltern verloren. Die Suchtrupps haben ihre Arbeit eingestellt, da weder der Staat noch Hilfswerke vor Ort die Ressource haben, die Leichen zu bergen.
Massenflucht im Irak
Rund 40.000 Einwohner zählte Telafar ehemals. Die Stadt und der gleichnamige Bezirk liegen im Nordwesten des Irak an Grenze zu Syrien. Mehr als 30.000 von ihnen haben ihr Zuhause verlassen. Laut den UN fliehen sie vor einem anstehenden Militäreinsatz, der das Ziel hat, die Gegend von der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) zurückzuerobern.
Die doppelte Sorge von OCHA: Das Militär kann nur 500 bis 3000 Flüchtlinge pro Tag transportieren. Werden es zu viele, dann drohen Auseinandersetzungen untereinander. Außerdem: In den IS-kontrollierten Gebieten werden Wasser und Lebensmittel knapp.
Mehr als Fürbitte
„Es ist schlimm, was die Menschen im Augenblick mitmachen müssen. Ihnen gilt unser ganzes Mitgefühl“, sagt Peter Johanning, der Sprecher der Neuapostolischen Kirche International. „Unsere Gedanken sind bei diesen Menschen, die um ihr Leben ringen oder Angehörige verloren haben. Wir gedenken ihrer nicht zuletzt im Gebet.“
Das zeigt sich unter anderem in den Gottesdienst mit Stammapostel Jean-Luc Schneider. Jedes Mal betet er ausdrücklich für alle Menschen, die Leid erleben müssen. Wie zum Beispiel Ende Juli in Barcelona: „Wir können gar nicht alles aufzählen, weil wir nicht alles wissen und weil keiner von uns die Last des Nächsten abwägen kann. Aber du, Gott, weißt und kennst alles, und du kannst immer und allen helfen, das ist unsere Glaubensüberzeugung. Als deine Kinder bitten wir dich: Hilf unserem Nächsten, spende Trost wo es möglich ist, gib Linderung, schenke Frieden.“
Dass es die Neuapostolische Kirche nicht allein beim Beten belässt, sondern auch Helfer-Arbeiter leistet, darüber berichtete nac.today am „Welttag für die humanitäre Hilfe“.