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Wenn weniger mehr ist: ein Oster-Gottesdienst

April 9, 2020

Author: Peter Johanning

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60.000 neuapostolische Gemeinden feiern normalerweise sonntags Gottesdienste – vor der Corona-Krise. Das Angebot hat sich in den letzten Wochen auf zwei Dutzend zentrale Video-Gottesdienste weltweit reduziert. An Ostern gibt es nur einen Gottesdienst – mit dem Stammapostel.

Der Kirchgang bleibt aus, die Gläubigen kommen trotzdem zusammen – #prayhome lautet das Motto, also „bete zuhause“. Und das schließt den Gottesdienst mit ein. Per YouTube- und Telefon-Übertragung hören die Christen Gottes Wort, beten und singen zusammen. Am Sonntag wird es nun eine Premiere geben: Stammapostel Jean-Luc Schneider wird für seine Glaubensgeschwister weltweit einen Ostergottesdienst feiern – an dem Gläubige via Internet und Telefon teilnehmen können.

40-jähriges Sende-Jubiläum in den USA

In den USA feiern die Gemeinden ein kleines Jubiläum. 1980, also vor genau 40 Jahren – übrigens auch an einem Ostersonntag – fand ein erster Gottesdienst per Übertragung statt – Stammapostel Hans Urwyler predigte damals in New York für die amerikanischen Gemeinden. Vier Jahrzehnte später wird die Predigt von Stammapostel Schneider in der ganzen neuapostolischen Welt empfangen werden können.

Die Liste der technischen Anforderungen ist lang, die Vorbereitungen nahezu abgeschlossen. Wie kommt das Sendesignal vom Bischoff Verlag ins heimische Wohnzimmer? Das Internet macht’s möglich. Die stattliche Linkliste wurde bereits mehrfach veröffentlicht. Gottesdienstteilnehmer müssen lediglich den Link öffnen, den sie schon an den letzten Sonntagen geöffnet haben. Danach lässt sich der Gottesdienst auf dem Laptop, Tablet, Smartphone, Smart-TV oder auch über eine der zahlreichen Telefon-Einwahlnummern verfolgen.

Ein Altar, hunderttausende Gläubige

„Das Gottesdienststudio ist gebaut, der Altar aufgestellt. Die letzten Vorbereitungen sind abgeschlossen. Das Eingangsfoyer des Bischoff Verlages in Neu-Isenburg ist zu einer kleinen Kapelle umgestaltet worden. Hier ist alles, was ein Gottesdienst braucht, installiert worden: Altar, Klavier, Orgel. Und wegen der Online-Übertragungen sind die Kamerapositionen und die Mikrophone abgestimmt worden“, berichtet die internationale Kirchenleitung auf nak.org.

Heiliges Abendmahl wird, wie bei allen Online-Gottesdiensten, auch diesmal nicht gefeiert. In seinem Interview sagte der Kirchenleiter dazu: „Ich weiß, dass vielen Glaubensgeschwistern das Heilige Abendmahl bis zum Ende dieser Pandemie verwehrt bleiben wird. Ich teile ihr Leid, da auch ich bis auf weiteres auf Grund der Ausgangssperre auf mein Zuhause beschränkt bin. Wir wollen aber gerade in diesen Zeiten der Bedrängnis auf Gott vertrauen. Vertrauen wir Gott – er weiß immer, wie er denen, die ihn lieben, das geben kann, was für ihr Heil unverzichtbar ist!“

Sprachvielfalt ohne Sprachverwirrung

Stammapostel Jean-Luc Schneider wird den Gottesdienst in deutscher Sprache leiten. Seine Predigt wird in viele Sprachen übersetzt. Dazu stehen Dolmetscher im Bischoff Verlag zur Verfügung. Sie ermöglichen das Predigtverständnis in Englisch, Französisch, Portugiesisch und Spanisch sowie in die Gebärdensprache. Dazu kommen viele weitere Übersetzungen, die in den Bezirksapostelbereichen hinzugemischt werden, je nachdem, welche Sprache gebraucht wird.

Und noch etwas ist anders als in Gottesdiensten in der eigenen Gemeinde: Die Lieder für den Gottesdienst stehen bereits fest. Zum Eingang singt die weltweite Gemeinde ein bekanntes Osterlied: „Freut euch, ihr Christen, frohlocket und singet! Danket dem Herrn, der am Kreuz uns sich gab! Preist ihn, dass weithin es schallet und klinget: Christus, der Held, ist erstanden vom Grab, Christus der Held ist erstanden vom Grab.“ Wegen der internationalen Gemeinde werden Lieder gesungen, die den gemeinsamen Liederschatz in den verschiedenen nationalen Gesangbüchern darstellen. Drei weitere Gemeindelieder kommen im Lauf des Gottesdienstes noch dazu: „Welch ein Freund ist unser Jesus“, „Kehr ein, o Herr, kehr ein“ und „Ihr Schwestern und ihr Brüder“.

April 9, 2020

Author: Peter Johanning

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