Krank, arm, schwach oder einfach nur anders? Vor Gott ist kein Mensch vergessen – weder im Diesseits noch im Jenseits. Das macht der Stammapostel deutlich. Mehr noch: Gerade für diese Seelen ist Jesus da.
„Danket dem Herrn und rufet an seinen Namen; verkündigt sein Tun unter den Völkern!“ – Um dieses Bibelwort aus Psalm 105,1 drehte sich der Gottesdienst mit Stammapostel Jean-Luc Schneider am 5. März 2017 in Neumünster (Deutschland).
„Lasst uns doch diesen Gottesdienst für Entschlafene als einen Lob- und Dankgottesdienst gestalten“, sagte der Stammapostel: „Mit dem menschlichen Verstand können wir da gar nichts erfassen. Aber durch die Wirksamkeit des Heiligen Geistes können wir erkennen: Gott schenkt Heil im Diesseits und im Jenseits.“
Allein das „ist schon Grund zur Dankbarkeit, dass wir wissen: Der Tod ist für Gott kein Hindernis,“ betonte er: „Er kann auch im Jenseits erretten. Dafür sind wir dankbar. Und das wollen wir verkündigen, indem wir auch für die Seelen im Jenseits weiter beten.“
Jeden wertschätzen
„Der Herr Jesus ist auf die Erde gekommen für das Heil der Kleinen, der Armen, der Geringen.“ Damit sei nicht nur die geistliche, sondern auch die materielle Armut gemeint. „Das hat er in seiner ganzen Wirksamkeit auf Erden bewiesen.“ Schließlich: „Wenn ein Mensch in dieser Armut lebt, gibt es eine irdische Not“, sagte der Stammapostel und nannte Gefühle wie Verzweiflung und Scham. „Das gibt es auch in unseren Gemeinden.“
„Wir leben ja in einer Gesellschaft, wo die Leistung fast zu einem Gott wird“, ging er auf die Geringen ein. „Es gibt auch viele Menschen, die sind nicht so leistungsfähig. Sie bleiben zurück und werden so an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Wieviel seelische Not entsteht daraus?“
„Wie schön ist es zu wissen, dass Jesus gerade für die gekommen ist und ihnen diese frohe Botschaft gibt: Hier kannst du alles haben. Umsonst. Hier geht es nicht um die Leistung. Hier geht es nicht um den Reichtum. Du musst nur glauben.“
„Lasst uns immer wieder beweisen, dass unsere Wertschätzung des Nächsten ganz unabhängig ist von seinem Reichtum, von seiner Leistung, von seiner Position in der Gesellschaft“, so der Appell. „Hier ist das Erlösungswerk für die Armen und für die Geringen.“
Jeden annehmen
„Jesus schenkt Trost. Er kann einen jeden Schmerz lindern“, verwies der Stammapostel auf Menschen, die unter Krankheiten oder Kriegen leiden. „Das ist eine Zusage Gottes. Auch wenn das Unheil so groß war, wenn das Leid so groß war, es kommt der Tag, spätestens in der neuen Schöpfung, da wird kein Mensch mehr an diesen Schmerz, an dieses Leid denken.“
Jesus sei auch gekommen, um alles Trennende zu überwinden. „Wieviel Elend gibt es auf dieser Welt, weil der Mensch immer noch Mühe hat, mit dem Anderssein des Nächsten fertig zu werden?“ Indes: „In Christus kann man alle Unterschiede überwinden.“ Und: „In unseren Reihen wollen wir immer wieder zeigen, dass uns der Herr Jesus die Kraft gibt, den anderen so anzunehmen, wie er ist.“ Denn: „Gott nimmt auch mich an. Aber auch ich kann kein Heil erlangen, wenn ich mich nicht ändere.“
Niemanden vergessen
Jesus sei nicht zuletzt gekommen, um Sünder zu erretten. „Es ist so schön zu wissen: es ist keine Sünde zu groß, Jesus Christus kann alles vergeben dem, der an ihn glaubt. Ist das nicht ein Dank wert?“ Diesen Dank sah der Kirchenleiter im Handeln: „Lasst uns das unter Beweis stellen. Hier ist Gnade! Hier vergibt man!“
Abschließend ging er noch auf Glaubensgeschwister ein, die die Gemeinde verlassen haben: „Wir sind so dankbar, dass Gott, unser Vater, uns diese Gewissheit gibt, er vergisst seine Kinder nicht, auch wenn seine Kinder ihn vergessen haben.“ Deshalb gelte es auch für die Gemeinde, den ehemaligen Weggefährten zu zeigen: „Wir haben euch nicht vergessen, ihr seid immer willkommen, wir lieben euch.“
„Lasst uns heute Gott danken, dass er das Heil schenkt – hier und im Jenseits“, so das Fazit des Stammapostels. „Lasst uns Gott dafür danken, dass er niemanden vergisst, niemanden zurückwirft und dass für ihn niemand auf ewig verdammt ist. Er schenkt allen seine Gnade. Gelobt sei Gott, unser Vater!“