Für einen Gottesdienst braucht es nicht unbedingt ein Gotteshaus. Das zeigt eine Gemeinde in Südafrika, wo Geistliche unter der Woche zu den Glaubensgeschwistern nach Hause kommen. Derweil bauen andere Gotteshäuser mit Besonderheiten.
Gottesdienst kommt nach Hause
Wenn die Gläubigen nicht zur Kirche kommen können, dann kommt die Kirche zu den Gläubigen. Unter diesem Motto bietet die Gemeinde Edenpark (Südafrika) regelmäßig Wochentagsgottesdienste in den Wohnzimmern der Gemeindemitglieder an.
Seit April sind Gemeindevorsteher Neil Johnson und sein Team auf diese Weise unterwegs. Da versammeln sich auch schon mal mehr als zwei oder drei im Namen Jesu: So kamen 83 Menschen zuzwei Hausgottesdiensten allein am 24. Mai zusammen.
Die Geistlichen folgen mit dieser Initiative einem Aufruf von Bezirksapostel John Kriel bei der jüngsten Vorsteherkonferenz. Es geht darum, die Herausforderungen zu überwinden, die es schwierig machen, Wochentagsgottesdienst zu besuchen. Dazu gehört in Südafrika vor allem die hohe Kriminalitätsrate, die es gefährlich macht, abends das Haus zu verlassen.
Ein Haus für Gott, Menschen und Tiere
Ein neues Zuhause hat die Gemeinde Pfaffenhofen (Deutschland) bekommen. Am 25. Juni weihte Bezirksapostel Michael Ehrich das neugebaute Gotteshaus ein. Anwesend waren auch der Landrat, der Bürgermeister, Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche sowie Pressevertreter.
„Denn jedes Haus wird von jemandem erbaut; der aber alles erbaut hat, das ist Gott“ – Dieses Bibelwort aus Hebräer 3,4 legte der Bezirksapostel dem Gottesdienst zugrunde. Ein ganz besonderer Dank galt der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde, die die neuapostolische Gemeinde während der Bauphase ihre Räumlichkeiten nutzen ließ.
Das Gotteshaus bietet nicht nur der Gemeinde ein Zuhause, sondern auch Fledermäusen, für die Kästen angebracht wurden. Insekten finden Nahrung auf dem begrünten Flachdach über den Nebenräumen. Und den Vogel, der sich während des Gottesdienstes die Kirche von innen anschaute, begrüßte der Bezirksapostel: „Er ist ja auch ein Geschöpf Gottes.“
Auf festem Grund gebaut
Viele Besucher hat die Gemeinde Samé Foulèle (Senegal) beim Weihegottesdienst ihrer ersten eigenen Kirche empfangen. Apostel Francisco Diong Gomis hatte sich angekündigt, den Gottesdienst zu feiern. Ihn begleiteten Apostel Tounkang Mané sowie Bezirksvorsteher und ihre Stellvertreter. Und auch die Glaubensgeschwister aus den Nachbargemeinden waren zu dem Fest eingeladen. Den Weihegottesdienst am 29. April legte Apostel Francisco Diong Gomis unter das Bibelwort aus Psalm 11,4 a: „Der Herr ist in seinem heiligen Tempel“.
Die Gemeinde Samé Foulèle gibt es schon seit 20 Jahren, doch nun auch mit einem Kirchengebäude aus beständigen Materialien. Das erste feste Gebäude für die Gottesdienstzusammenkünfte steht auf einem ein Hektar großen Grundstück gut erreichbar an einer Hauptstraße. Die neue Kirche bietet über 100 Sitzplätze, einen Mehrzweckraum für Sakristei und Sonntagsschule sowie moderne Toiletten.
Klima- und sozialfreundlich gebaut
Ein Stoffhaus hat die Gemeinde Wien-Donaustadt (Österreich) als Auszeichnung für die Renovierung ihres Kirchengebäudes erhalten. Grund für diese Ehrung war die neue Dämmung von Boden, Wand und Dach und Beschattungselemente, die das Überwärmen im Sommer verhindern sollen und sich teilweise flexibel anbringen lassen. Mit der Trophäe in Form eines Stoffhauses honoriert der Architekturpreis „gebaut 2022“ beispielhafte Lösungen, die den Klimawandel architektonisch mitdenken und auch zur sozialen Nachhaltigkeit beitragen.