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Worüber die Bezirksapostel reden

Juni 4, 2022

Author: Andreas Rother

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Mit zweijähriger Verspätung ist heute die Internationale Bezirksapostelversammlung in Buenos Aires zu Ende gegangen. Auf der Tagesordnung standen höchst unterschiedliche Themen – ein Überblick.

Eigentlich war die Tagung in der argentinischen Hauptstadt schon für Pfingsten 2020 geplant. Doch bekanntlich hat die Corona-Pandemie derartige Reisen und Versammlungen auch noch in der ersten Jahreshälfte des Folgejahres unmöglich gemacht. Ein erstes Wiedersehen konnten die Bezirksapostel erst im November 2021 in Zürich feiern.

Veröffentlicht wird das ganze Konzept

An dieses Treffen knüpften die Kirchenleiter auch thematisch an und setzten ihre Beratungen in Sachen „Frauenordination“ fort. Dabei folgten sie dem Fahrplan, den Stammapostel Jean-Luc Schneider im Jahresinterview 2021 skizziert hatte: Was sagt Gott?
Was sagt die Bibel? Was sagt die Kirche? Was sagt die regionale Kultur?

„Bei der Beschäftigung haben wir festgestellt, wie umfangreich und tief dieses Thema geht. Es ist nicht damit getan, ein einfaches Ja oder ein einfaches Nein zu geben“, hatte der Stammapostel schon zuvor betont. „Wir lassen uns Zeit mit unseren Beratungen und werden – sobald alle Beschlüsse gefallen sind – ein inhaltliches Konzept veröffentlichen, so wie wir das 2019 mit dem veränderten Amtsverständnis gemacht haben.“

Wegen Babel: Eine Bibel, viele Bücher

Die Frage nach einer verlässlichen Bibelübersetzung mit modernem Wortschatz war im Kreis der englischsprachigen Gebietskirchen laut geworden. Dort ist die New King James Version (NKJV) in Gebrauch, die 2001 die klassische King James Version abgelöst hat. Allerdings ist auch diese Revision von traditioneller Sprache geprägt.

Das Ergebnis der fachlichen Begutachtung diverser Übersetzungen: Es gibt keine perfekte Alternative. Die NKJV bleibt weiterhin für die Lehre und die Liturgie der Neuapostolischen Kirche verbindlich. Außerhalb des offiziellen Rahmens wird die Beschäftigung mit zusätzlichen Übersetzungen begrüßt.

Gleiches gilt im Prinzip für alle Länder: Neben der für Lehre und Liturgie offiziellen Bibelübersetzung ist der Vergleich mit moderneren Ausgaben möglich, die Bezirksapostel werden dazu Empfehlungen aussprechen.

Nächster Halt: Religionsunterricht

Im Rahmen ihrer Tagung informierten sich die Bezirksapostel auch über die Fortschritte beim Unterrichtsmaterial für Kinder: Nachdem das umfangreiche Angebot für Sonntagsschüler mit Druckwerken, Webportal und Apps für mobile Geräte vorliegt, ist nun eine Kurzversion auf dem Weg. Diese richtet sich an Länder, vor allem in Afrika, in denen es Infrastruktur nicht erlaubt, die Komplettversion an jedes Kind zu bringen. Derweil haben die Arbeiten am deutschsprachigen Material für den Religionsunterricht der älteren Kinder begonnen.

Stammapostel Schneider liegt das Thema Unterrichte besonders am Herzen. „Lehrt die Amtsträger und richtet in allen Gemeinden Sonntagsschule für Kinder ein“, hatte der Kirchenleiter bei der Versammlung aller afrikanischen Apostel an Pfingsten 2015 in Sambia als Programm ausgegeben. „Ich bin mir bewusst, dass es anspruchsvoll ist, doch glaube ich daran, dass mit Gott nichts unmöglich ist!“

Verantwortung teilen

Und dann gab es diesen besonderen, historischen Moment: Stammapostel Jean-Luc Schneider forderte die Bezirksapostel dazu auf, in geheimer Wahl über einen NAKI-Finanzvorstand abzustimmen. Der soll künftig die Aufgabe haben, den Stammapostel als oberstes Leitungsorgan in den finanziellen Angelegenheiten der weltweiten Kirche zu beraten und zu unterstützen. Gewählt wurden die Bezirksapostel Mark Woll (Kanada), Michael Ehrich (Süddeutschland), Joseph Opemba Ekhuya (Ostafrika) und Apostel Robert Worship (Afrika-Süd).

„Ich bin sehr dankbar für diesen Schritt“, gestand der Stammapostel nach der Wahl. Es sei ihm schon länger ein Anliegen gewesen, seine mit der Ordination zum Stammapostel verbundenen Leitung der Kirche insbesondere in Finanzfragen mit einem gewählten Vorstand zu teilen.

Juni 4, 2022

Author: Andreas Rother

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