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Zu Fuß auf Mission

17 02 2025

Author: Andreas Rother

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Ein tödliches Unglück, unerschütterliche Helfer und eine hoffnungsfrohe Entwicklung – davon erzählt dieses Bild aus den Wäldern Papua-Neuguineas.

Es war 16 Uhr, als der Vorsteher einer neuapostolischen Gemeinde und seine Frau unterwegs waren zu ihrem Nutzgarten, um etwas für das Abendessen zu holen. Sturzbäche an Regen hatten das Gebiet von Boana im östlichen Hochland Papua-Neuguineas heimgesucht, Straßen unterspült und Brücken zerstört.

Und nun geriet der Boden ins Rutschen. Tonnen an Erde, Geröll und Bäumen begruben das Paar. Dorfbewohner beobachteten aus der Entfernung die Schuttlawine, konnten aber nicht sofort helfen. Ihre Suche fand die Frau lebend vor. Sie hatte sich befreien können. Der Mann, Vater von sechs Kindern, konnte nur noch tot geborgen werden. Nach einer Trauerfeier wurde er früh am nächsten Morgen beerdigt.

Im Kampf gegen die Natur

Die Folgen des Erdrutsches bedrohten auch die Überlebenden: Äcker und Ernten waren zerstört, die Nahrung wurde knapp. Deshalb starteten Apostel Patrick Silabe und sein Team eine Hilfsaktion: Sie sammelten Geld und organisierten einen Transport von Lebensmitteln.

Trotz Dauerregen und ausgewaschener Straßen setzten die Dorfbewohner, darunter viele Jugendliche, alles daran, die Hilfsgüter ans Ziel zu bringen. Eine Herausforderung, wie auch der Apostel spürte, als er sich selbst auf den Weg ins Katastrophengebiet machte.

Drei Tage durch den Urwald

Zuletzt war Apostel Silabe im Jahr 2014 in der Region gewesen – per Hubschrauber. Doch die waren jetzt nicht verfügbar. Also ging es los per Geländewagen. Aber auch der blieb irgendwann stecken. Also ging es zu Fuß weiter – drei Tage lang.

Auf dieser Reise fanden an zentralen Punkten immer wieder Gottesdienste statt, für welche die Teilnehmer manchmal ebenfalls tagelange Fußmärsche auf sich nahmen. An einem Ort versiegelte der Apostel 393 Gläubige, an einem andere 556. Zudem führte er 30 Ordinationen durch. Die Versammlungen waren geprägt von stiller Freude und Feierlichkeit.

Die Rückreise erwies sich als ebenso beschwerlich und erforderte einen weiteren dreitägigen Marsch durch den Dschungel. Unterwegs ruhte sich das Team in behelfsmäßigen Unterkünften aus, bevor es schließlich einen Punkt erreichte, an dem es den Rücktransport per Auto antreten konnte.

17 02 2025

Author: Andreas Rother

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