Advent mahnt: Gottes Plan schreitet voran, und wir dürfen nicht im Glauben schlafen. Es ist Zeit, die eigene geistliche Entwicklung zu prüfen.
Im Nelson Mandela University Missionvale Campus (Gqeberha, Südafrika) versammelten sich am Sonntag, 30. November 2025, über 3000 Gläubige zu einem Gottesdienst mit Stammapostel Jean-Luc Schneider. Begleitet wurde er von Stammapostelhelfer Helge Mutschler, Bezirksapostel Peter Lambert und seinem Helfer Mandla Mkhwanazi sowie den Bezirksaposteln John Schnabel (USA) und Tshitshi Tshisekedi (DR Kongo Südost). Grundlage der Predigt war der Bibeltext aus Römer 13,11: „Und das tut, weil ihr die Zeit erkannt habt, dass die Stunde da ist, aufzustehen vom Schlaf, denn unser Heil ist jetzt näher als zu der Zeit, da wir gläubig wurden.“
Die Gewissheit der Wiederkunft
Stammapostel Schneider erinnerte daran, dass die Propheten des Alten Bundes das Kommen des Heilands ankündigten, dessen Erfüllung in der Geburt Jesu Christus fand. Gleichzeitig verwies er auf die zukünftige Wiederkehr Christi: „Wir erwarten die Wiederkunft Christi. Wir bereiten nicht nur die Feier der Geburt Jesu Christi vor, sondern erwarten auch seine Wiederkunft, weil wir fest daran glauben, dass Jesus Christus wiederkommen wird.“
Dabei sei die Rückkehr genauso gewiss wie Jesu Geburt, doch der Zeitpunkt bleibe unbekannt: „Apostel Paulus hat es besonders oft wiederholt: Man kann den Zeitpunkt der Wiederkunft Christi nicht wissen. Niemand weiß es.“ Die von Jesus beschriebenen Zeichen der Endzeit erstreckten sich über die gesamte Zeit der Kirche, vom damaligen Pfingstfest bis zur Wiederkunft. Diese Zeichen dienten nicht der Berechnung des Datums, sondern sollten den Glauben bestärken und zur Wachsamkeit mahnen. „Dass Gott uns sagt: ‚Jesus wird kommen‘. Das ist die einzige Grundlage unseres Glaubens; keine Berechnungen, keine Studien, nur weil der Heilige Geist es uns sagt!“
Aufwachen aus geistlichem Schlaf
Paulus’ Ermahnung, nicht zu schlafen, erläuterte der Stammapostel als eine Warnung vor Müdigkeit, Langeweile und Entmutigung. Geistlicher Schlaf sei erkennbar, wenn Gläubige nicht mehr auf göttliche Impulse reagieren, gleichgültig gegenüber dem Schicksal anderer werden und in ihrer persönlichen Entwicklung stagnieren. Geistliche Müdigkeit könne zudem auftreten, wenn sich das Gefühl ausbreitet, dass Opfer, harte Arbeit und Gebet keine sichtbaren Ergebnisse bringen.
Stammapostel Schneider war sich seiner Ausführungen bewusst: „Das ist ein bisschen hart. Das klingt, als würden wir alle in unserem Glauben schlafen.“ Wer jedoch wach sei, könne den Fortschritt des Heilswerks Gottes erkennen und daran teilhaben.
Das Heil sei greifbar nah, und Gottes Werk gehe unaufhaltsam voran. Stammapostel Schneider betonte: „Es handelt sich um ein konkretes Ereignis. Fragt mich nicht, wie es funktionieren wird. Ich habe keine Ahnung. Aber es wird zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt stattfinden, der von Gott festgelegt und bereits beschlossen wurde.“
Gott ist am Werk
Die Kirche entwickele sich in Lehre und Erkenntnis, geführt vom Heiligen Geist. Die Betonung liege zunehmend auf Christus selbst, auf dem ewigen Leben und auf dem Gebot der Liebe statt auf rein menschlichen Verhaltensregeln. „Es geht mehr um Jesus Christus und nicht um seine Diener und nicht um seine Botschafter. Es gibt eine Entwicklung in der Lehre.“
Gleichzeitig warnte der Stammapostel davor, dass der Fortschritt des Werkes Gottes den einzelnen Gläubigen herausfordere: Wer stehenbleibe, laufe Gefahr, den Anschluss zu verlieren. Die persönliche geistliche Entwicklung müsse mit dem Fortschreiten des göttlichen Werkes Schritt halten.
Die eigene geistliche Entwicklung
Stammapostel Schneider richtete den Blick auf die innere Entwicklung der Gläubigen. Der Glaube an Christus zeige sich in der Liebe zu Christus. Und die Liebe zu Christus solle nicht durch Belohnungshoffnung motiviert sein, sondern aus echter Hingabe entstehen. „Wir tun es für Jesus und für unseren Nächsten. Weil wir möchten, dass unser Nächster erkennt, dass Gott ihn liebt.“
„Was ist mit meiner eigenen Entwicklung, meiner geistlichen Entwicklung? Was ist mit meinem Glauben, in welcher Phase befinde ich mich? – Mit Gottes Hilfe und Gottes Gnade werden wir gut auf die Wiederkunft Christi vorbereitet sein.“ Dazu biete der Advent die Gelegenheit, das eigene Glaubensleben zu prüfen: Wo stehe ich in meiner Beziehung zu Christus? Welche Bedeutung hat sein Kommen für mich? Wie entwickelt sich meine Liebe zu Gott und zum Nächsten? Das Streben nach geistlicher Entwicklung sei kein theoretisches Ziel, sondern konkrete Vorbereitung auf die Rückkehr Christi.













