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Neuer Wein, neues Leben 

19 11 2025

Author: Oliver Rütten

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Alles Alte gilt nicht mehr! – Gottes Botschaft bricht mit Traditionen und fordert uns heraus – wer wagt, erkennt das radikal Neue des Evangeliums. 

Mehr als tausend Gläubige füllten die Kirche an der Margaret Avenue, als Stammapostel Jean-Luc Schneider am 19. Oktober 2025 den Gottesdienst in Kitchener (Ontario, Kanada) feierte. Begleitet wurde er von Bezirksaposteln und Aposteln aus mehreren Ländern. Anlass waren die Ruhesetzungen von Bezirksapostel Mark Woll und dessen Helfer Frank Dzur sowie die Beauftragung des neuen Bezirksapostels Arnaud Martig.  

Doch gleich zu Beginn stellte der Kirchenleiter klar, worum es wirklich geht: nicht um Ämter oder Zeremonien, sondern um die persönliche Beziehung jedes Einzelnen zu Gott. Der Gottesdienst, so betonte er, sei „für dich, deine Erlösung, deine Beziehung zu Gott“. Gott spreche heute zu jedem und schenke die Kraft, treu zu bleiben und sich auf die Wiederkunft Christi vorzubereiten. 

„Was ich mitbringe, ist völlig neu!“ 

Stammapostel Schneider predigte zum Bibeltext aus Markus 2,22 und erklärte, dass Jesus in einer Diskussion mit den Juden auf ihre Kritik reagierte. Sie warfen ihm und seinen Jüngern vor, Traditionen zu missachten. Jesus habe darauf geantwortet: „Was ich mitbringe, ist völlig neu!“ Damit habe der Herr verdeutlicht, dass seine Botschaft nicht in alte Formen passe, sondern einen radikal neuen Weg eröffne. Für die damaligen Zuhörer sei das kaum begreiflich gewesen – eine geistliche Revolution, die bestehende Vorstellungen erschütterte. 

Das Neue zeigte sich vor allem im Verständnis Gottes: „Gott ist unser König!“ – das war die Tradition, das Denken Israels. Gott galt als strenger König, der Gesetze erlässt und Verstöße bestraft. Jesus jedoch offenbarte einen Gott der Gnade, einen liebenden Vater, der vergibt und die Sünder liebt. Diese Erkenntnis habe alles verändert, so der Stammapostel. Ebenso habe Jesus die Gerechtigkeit neu definiert: Nicht die äußere Gesetzestreue zähle, sondern die innere Haltung. „Selbst wenn du das alles tust, kannst du dir die Erlösung nicht verdienen. Du wirst durch Gnade erlöst.“  

Segen, der die Welt auf den Kopf stellt 

Auch den Begriff des Segens stellte Jesus auf den Kopf. Während viele zu früheren Zeiten Segen mit Reichtum, Frieden und Gesundheit verbanden, sprach Jesus: „Selig sind die Armen, selig sind die, die leiden, selig sind die, die verfolgt werden.“ Stammapostel Schneider betonte, dass sich echter Segen auf das ewige Leben bezieht, nicht auf irdischen Wohlstand. Jesus habe den Blick weg von materiellen Vorstellungen hin zu himmlischen Werten gelenkt. Nur wer sich selbst verleugne und Christus folge, könne „eine neue Kreatur“ werden – ein Mensch, der durch den Glauben erneuert wird. 

Die Neuheit des Evangeliums, so der Kirchenleiter, sei vielen Christen damals wie heute zu anspruchsvoll. Schon Paulus habe ermahnt: „Bitte kehrt nicht unter das Joch der Vergangenheit zurück … Bleibt im Evangelium.“ Auch heute bestehe die Gefahr, in alte Muster zurückzufallen und den Glauben auf irdische Belohnungen zu reduzieren. Der Glaube verlange Konsequenz und innere Wandlung, nicht Anpassung an Bequemlichkeit oder gesellschaftliche Erwartungen. 

Am Ende seiner Predigt fasste Stammapostel Schneider zusammen: Christsein bedeute, sich fortwährend erneuern zu lassen. „Je mehr wir Christus ähnlich werden, desto leichter wird es, trotz unserer Unterschiede in Christus eins zu sein.“ Diese Einheit, sagte der Stammapostel, sei Ziel und Auftrag zugleich: Menschen verschiedener Herkunft, Kultur und Prägung sollten sich durch Christus verbinden lassen. Nur wer bereit sei, sich verändern zu lassen, könne Teil dieses neuen Volkes Gottes werden. 

Neue Kleider, neues Leben 

In seiner Predigtzugabe sprach Stammapostelhelfer Helge Mutschler von einem großen Tag für das Werk Gottes in Kanada. Der Gottesdienst sei aber nicht nur ein Jubiläum, sondern ein Zeichen lebendigen Glaubens: „Es ist ein wunderbarer Moment, hier zu stehen, diese beeindruckende Atmosphäre zu spüren und euch in die Augen zu schauen.“ Der Stammapostelhelfer erinnerte daran, dass die Welt damals wie heute geprägt sei von Egoismus, Ungerechtigkeit und Gleichgültigkeit gegenüber den Schwachen. Umso erstaunlicher sei Gottes Handeln: „Er kam vom Himmel … und erniedrigte sich selbst bis zum Kreuz.“ Damit habe Christus eine völlig neue Welt gezeigt – die Welt der Liebe, der Gerechtigkeit und der Nähe zu den Schwachen.  

Anhand von Kolosser 3,12 ermutigte er die Gläubigen, diese göttliche Liebe sichtbar zu machen. „Seid barmherzig, gütig, demütig, sanftmütig und geduldig!“, zitierte er den Apostel Paulus. Diese geistlichen ‚Kleidungsstücke‘ seien die Merkmale einer neuen Schöpfung in Christus. Darüber hinaus sollen die Gläubigen die Kirche nicht nur erfüllt, sondern verändert verlassen. Der neue Weg, so der Stammapostelhelfer, sei einfach, aber entscheidend: eine Haltung der Verbundenheit zu Gott und zum Nächsten. 

19 11 2025

Author: Oliver Rütten

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