Gemeinsam in die beste Zukunft: Diesem Grundgedanken folgen die Sonntagsgottesdienste im November. Davon gibt es in diesem Monat gleich fünf.
2. November: Am Werk hier wie da
„Was mir mein Vater gegeben hat, ist größer als alles, und niemand kann es aus des Vaters Hand reißen“, heißt es in Johannes 10,29. Oder anders gesagt: Gott ist allmächtig, er tut, was er will. So hat auch Gott, der Sohn, alle Macht im Diesseits und im Jenseits. Und deshalb bedeutet der Gottesdienst für Entschlafene auch mehr als einfaches Totengedenken.
Jesus, der gute Hirte, ruft seine Herde, manche im Diesseits, andere im Jenseits, manche vor seiner Wiederkunft, manche im Friedensreich. Er kennt alle Menschen gleichermaßen und will ihnen allen das Gleiche schenken: das ewige Leben. Dazu braucht es den Glauben an Christus und – bislang noch – die Sakramente. Deshalb werden Heilige Wassertaufe, Heilige Versiegelung und Heiliges Abendmahl auch den Verstorbenen gespendet – stellvertretend an Lebenden.
9. November: Christus finden im Bedürftigen
Es ist Schluss- und Höhepunkt der Endzeitrede Jesu – das Gleichnis vom Weltgericht mitsamt des berühmten Satzes aus Matthäus 25,40: „Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan“. Und das bedeutet: Christus bemisst die Liebe zu ihm daran, wie man mit den Bedürftigen, Schwachen und Geringen in dieser Welt umgegangen ist.
Somit wird klar: Barmherzigkeit und Nächstenliebe sind nicht erst im Friedensreich gefragt. Und Begegnung mit Gott beginnt nicht erst in der neuen Schöpfung. Darum geht es im Gottesdienst am zweiten Sonntag des Monats.
16. November: Die doppelte Wiederkunft Christi
„Amen, komm, Herr Jesus“, heißt es in Offenbarung 22,20. Und ja, natürlich bereiten sich die Gläubigen auf die Wiederkunft Christi vor. Aber auf welche eigentlich? Denn diese Wiederkunft besteht aus zwei Aspekten.
Das ist zum einen die Entrückung der Brautgemeinde zur Hochzeit im Himmel. Diese Gemeinschaft erfährt da die Gegenwart Gottes und erlebt die Seligkeit, die von nichts übertroffen wird. Und das ist zum anderen das Erscheinen des Herrn mit der Brautgemeinde auf Erden zur Aufrichtung des Friedensreiches. Dann ist das Böse gebunden und es gelten göttliche Maßstäbe. Mehr Antworten gibt es am dritten November-Sonntag.
23. November: Neue Schöpfung im Entstehen
„Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen“, heißt es in Offenbarung 21,4. Denn der vierte Sonntag des Monats geht noch ein Stückchen weiter – bis in die neue Schöpfung. Die Gemeinschaft mit Gott wird unmittelbar und ewig sein. Sein endgültiges „Ich mache alles neu“ (Offenbarung 21,5) bedeutet, dass sich jeder Einzelne angenommen, ganz und heil fühlen wird.
Doch das ist mehr als eine Hoffnung. Durch die Sakramente wirkt Gott eine Erneuerung des Menschen. Und so zeigen sich die Vorboten der neuen Schöpfung, wo aus reiner Liebe gehandelt wird, wo Frieden gestiftet und Versöhnung gesucht wird.
30. November: Wenn das Licht aufgeht
Dem perfekten Ende folgt die Vorfreude auf den Anfang. Denn beim fünften November-Sonntag handelt es sich schon um den ersten Advent. Und dem nähert sich der Gottesdienst vom Alten Testament her.
Es herrscht Finsternis. Aber ein Licht wird aufgehen. Und alle Dunkelheit muss weichen. Das verheißt Jesaja 60,2.3 den Israeliten aus der babylonischen Gefangenschaft. Das verkündet die Weihnachtsbotschaft von der Geburt des Erlösers. Und das zeigt die Hoffnung auf die Wiederkunft Jesu Christi – eine radikale Wende hin nicht nur zum Guten, sondern zum Besten.
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