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Zur Hilfsmission nach Süd-Kivu

Mai 17, 2021

Author: Redaktion spirit

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Sonnenschein, Palmen, Reggae-Musik. Das Drei-Minuten-Video auf WhatsApp sieht schwer nach Urlaubsspaß aus. Doch Ferien macht Robert nicht. Im Gegenteil: Er arbeitet für „Ärzte ohne Grenzen“ am Aufbau einer Klinik.

Robert ist 27 Jahre alt, lebt in Hamburg (Deutschland) und arbeitet als Projektmanager bei Airbus im Flugzeugbau. Er ist als Priester in der Gemeinde Eimsbüttel aktiv und liebt Gleitschirmfliegen und Kitesurfen. In der Zeit, von der dieser Artikel berichtet, kann er nichts von alldem tun. Denn da arbeitet er für die internationale Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ in der Demokratischen Republik Kongo.

Wie kommt ein Projektmanager zu diesem Job? „Die Ärzte ohne Grenzen brauchen auch Leute, die sich um die Infrastruktur kümmern“, erzählt Robert. „Impfstoffe müssen von A nach B kommen, die Kühlkette muss dabei erhalten bleiben, es muss sichergestellt sein, dass ausreichend Fahrer und Wächter vorhanden sind.“

Der Gedanke

Robert hatte sich schon länger mit dem Gedanken getragen, ehrenamtlich humanitäre Hilfe zu leisten. Den Ausschlag gab ein Unfall im März 2019 beim Gleitschirmfliegen in Dänemark: „Das war sehr schmerzhaft und lebensgefährlich. Im Krankenhaus wurde ich in einer Not-Operation zusammengeflickt.“

Während der Genesung hatte Robert viel Zeit zum Nachdenken. Ihm wurde klar, dass das Leben sich von einem Moment auf den anderen ändern kann und man deshalb nicht zögern sollte, seine Träume umzusetzen. „Außerdem habe ich erkannt, wie wichtig medizinische Notfallversorgung ist“, erklärt Robert. „Es ist nicht selbstverständlich, dass man 30 Minuten nach einem Unfall in einem bestens ausgestatteten Krankenhaus behandelt wird.“

Die Entscheidung

Er begann also zu recherchieren, unter welchen Bedingungen ein Einsatz bei „Ärzte ohne Grenzen“ möglich ist. Könnte man jemanden mit seinen Fähigkeiten dort brauchen? „Ich hab mich auf der Webseite informiert, und zufällig gab es eine Woche später eine Infoveranstaltung in Hamburg.“

Er bewarb sich also und informierte seinen Arbeitgeber über seinen Plan. Zum Glück unterstützten ihn seine Vorgesetzten und genehmigten kurzfristig die Freistellung. Für Robert ein Zeichen, dass seine Entscheidung gesegnet war: „Ich habe bei so vielen Gelegenheiten die Handschrift Gottes entdeckt, das war ein tolles Erlebnis für mich.“

Dann kam der Anruf von „Ärzte ohne Grenzen“: ob er helfen wolle, ein Krankenhaus im Osten der Demokratischen Republik Kongo zu bauen. Er würde für Logistik, Personal- und Finanzplanung verantwortlich sein. Für Robert war das keine Frage mehr – er wollte.

Die Unwägbarkeiten

Die Demokratische Republik Kongo ist kein sicheres Land. Gewarnt wird unter anderem vor Reisen in die Provinz Süd-Kivu, in der Robert eingesetzt werden sollte. Dort und in anderen Landesteilen gibt es immer wieder gewaltsame Zwischenfälle zwischen den kongolesischen Sicherheitskräften und bewaffneten Rebellengruppen.

Angst, dorthin zu reisen, hatte Robert trotzdem nicht: „Ich war selbst überrascht, wie gelassen ich war. Ich hatte viel Vertrauen in die Organisation der Ärzte ohne Grenzen, die seit Jahrzehnten sehr professionell humanitäre und medizinische Nothilfe leistet. Wenn man sich für eine solche Mission interessiert, ist klar, dass man dorthin geschickt wird, wo es wirklich brennt.“

Würde Robert während seiner Arbeit im Kongo zum Gottesdienst gehen können? Es sah vorab nicht so aus. Die Neuapostolische Kirche ist im Kongo zwar sehr mitgliederstark und hat vielerorts Gemeinden, aber ausgerechnet in Baraka, der Stadt, in der Robert arbeiten sollte, gebe es keine, wurde ihm auf seine Nachfrage gesagt. Also stellte er sich darauf ein, den Kontakt zur Kirche vor allem über das Internet zu halten.

Im Februar ist es dann soweit: Robert landet in Baraka. Wie er dort die Regenzeit erlebt, den Einfluss von Kriminellen zu spüren bekommt und ein ganz persönliches Glaubenserlebnis hat – davon berichtet der zweite Teil des Berichts voraussichtlich morgen.

Foto: spirit

Mai 17, 2021

Author: Redaktion spirit

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