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„Lieben, weil wir an die Liebe glauben“

Juni 26, 2024

Author: Katrin Löwen

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Beide glaubten und liebten sie, und doch waren sie sehr unterschiedlich. Zwei Jünger führte der Stammapostel als Vorbilder vor Augen – in einem Gottesdienst nicht nur für Geistliche.

Den Gottesdienst für Geistliche begann Stammapostel Jean-Luc Schneider am Freitag, 5. April 2024, in Constitución (Argentinien) mit einem besonderen Dank an die ordinierten Glaubensgeschwister. Er machte ihnen Mut, falls sie mal das Gefühl haben, ihre Arbeit sei nutzlos oder wenn sie kritisiert würden. „Das ist nicht schön, aber es ist nicht wichtig. Was für uns zählt ist die Meinung von Jesus Christus. Und er wird all die Arbeit segnen, die man aus dem Glauben und aus der Liebe heraus tut.“

Ein Netz voller Fische, das nicht reißt

Als Bibelwort diente Johannes 21,7: „Da spricht der Jünger, den Jesus lieb hatte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte: Es ist der Herr, da gürtete er sich das Obergewand um, denn er war nackt, und warf sich in den See.“ Der Stammapostel umriss die Geschichte: „Petrus und sechs andere Jünger gingen fischen, und sie arbeiteten die ganze Nacht vergeblich, sie fingen nichts. Am Morgen kam Jesus, der Auferstandene, und sah, dass sie nichts gefangen hatten. Da sagte er zu ihnen: ‚Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus, dann werdet ihr Fische finden.‘ Sie warfen das Netz aus, und das Netz war voller Fische.“

„Was bedeutet das?“ Der Stammapostel holte die 2000 Jahre alte Begebenheit ins Heute: „Diese Begegnung ist ein Bild für den Auftrag, den die Jünger erhalten haben, und damit auch für unseren Auftrag.“ Es beziehe sich auf das Bild in Matthäus 4,19, in dem die Jünger zu „Menschenfischern“ berufen werden. „Die Apostel wurden ausgesandt, um das Evangelium zu predigen und das Heil zu verkündigen, um Menschen zu Jesus Christus zu bringen.“ Und das Netz? „Es ist das Bild für das Evangelium. Die Apostel warfen das Netz aus, das heißt, sie verkündigten das Evangelium, und dieses Evangelium ist es, was die Menschen anzieht, sie zu Jesus Christus bringt.“

Wahnsinnig viele Fische waren in dem Netz, aber trotzdem riss es nicht. „Das Evangelium gilt für alle Zeiten, für jeden, für alle Menschen ohne Ausnahme. – Und in diesem Evangelium können sie alle – auch wenn sie sehr unterschiedlich sind – eins werden in Christus.“

Erst auf das Zurufen Jesu hin kam der große Fang. „Jesus wollte ihnen zeigen, dass der Fang von Gott gegeben wird“, erläuterte der Stammapostel. „Gott ist nicht auf die Menschen angewiesen. Alles, was wir tun müssen, ist, unseren Auftrag zu erfüllen. Das Ergebnis wird von Gott bestimmt.“

Zwei Vorbilder im Glauben

Traditionell stehe Petrus für den Glauben und Johannes für die Liebe, aber es sei mehr dahinter. „Sicher, Petrus hatte Glauben, er sagte zu Jesus Christus: ‚Du bist der Christus, des lebendigen Gottes Sohn!‘“ Aber auch Johannes habe seinen Glauben bewiesen, als er an Jesu leerem Grab stand. „Johannes war der Mann der Liebe, er blieb bei Jesus bis zum Kreuz, weil er Jesus liebte.“ Ebenso habe Petrus seine Liebe bestätigt, als Jesus danach fragte. „Glaube und Liebe gehören zusammen“, sagte der Stammapostel: „Wahre Liebe entsteht aus dem Glauben.“ Und: „Wir lieben, weil wir an die Liebe Gottes glauben.“

Die unterschiedlichen Männer bekamen unterschiedliche Aufgaben. Petrus sollte die Kirche leiten und Johannes sich um Maria, die Mutter Jesu, kümmern. Beiden übergab Christus diese Verantwortung in einer Situation, in der sie ihm ihre Liebe bewiesen. Jesus zeigte damit: „Um mir zu dienen, müsst ihr lieben. Ohne die Liebe zu Gott und zum Nächsten könnt ihr eure Aufgabe nicht erfüllen.“

Berufung trotz Schwächen

Auch heute haben Gläubige unterschiedliche Aufgaben von Gott bekommen. Warum, das könne niemand erklären. Gott möchte nur, dass man die Berufung akzeptiere und an ihn glaube.

Ebenfalls hatten die unterschiedlichen Männer „völlig unterschiedliche Leben“. Petrus wurde wegen seines Glaubens getötet, Johannes dagegen wurde bewahrt und starb sehr alt. Der Stammapostel betonte: „Es ist keine Strafe und es ist keine Belohnung.“ Da müsse man Gott vertrauen: „Er bittet uns: ‚Wie auch immer die Bedingungen sind, unter denen du lebst, sei treu bis zum Ende und vertraue mir.‘“

Petrus und Johannes hätten die Gemeinsamkeit, dass beide die Momente hatten, in denen sie schwach waren:

  • „Petrus dachte, dass er besser sei als die anderen. Er sagte zu Jesus: ‚Wenn sich auch alle an dir ärgern, so will ich doch mich niemals ärgern‘.“ Johannes ließ Jesus durch seine Mutter bitten: „Lass diese meine Söhne sitzen in deinem Reich, einen zu deiner Rechten und den andern zu deiner Linken.“
  • Johannes erlebte, wie einige Menschen Jesus nicht akzeptierten, „also kam er zu Jesus und wollte Feuer auf sie schicken, um sie zu vernichten.“ Ähnlich ging es Petrus, als die Römer Jesus verhafteten, „da nahm Petrus sein Schwert und schnitt dem Soldaten das Ohr ab.“
  • Beide dachten, sie hätten Anspruch auf einen Lohn: „Gemeinsam gingen sie zu Jesus und sagten: ‚Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt; was wird uns dafür zuteil?“

„Jedes Mal musste Jesus sie belehren“, erinnerte der Stammapostel. „Aber sie ließen sich belehren und sie änderten ihre Meinung.“

Zusammen ist man stärker

Johannes und Petrus seien Vorbilder für Geistliche. „Beide waren stark und schwach, sie ergänzten sich. Und sie brauchten sich gegenseitig.“ Der Stammapostel erinnerte daran:

  • „Die Art und Weise wie wir unseren Glauben und unsere Liebe zum Ausdruck bringen, kann vom einen zum anderen unterschiedlich sein.“
  • „Wir alle haben Momente, in denen wir schwach sind.“
  • „Und manchmal brauchen wir einfach einen Bruder oder eine Schwester, die uns sagt: ‚Mach dir keine Sorgen, es ist der Herr.‘“

Juni 26, 2024

Author: Katrin Löwen

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