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Pfingsten. Spiegel. Entscheidung.

26 12 2025

Author: Andreas Rother

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Es ist an Pfingsten, als der Stammapostel verspricht, Helfer zu sein: dem Mann, den er zu seinem eigenen Helfer ernennt und so zum Nachfolger bestimmt – die Nachricht des Jahres 2025

Im Ämterzimmer in Wiesbaden (Deutschland) hängt ein Bild des Stammapostels und daneben ein Spiegel. Daran muss Jean-Luc Schneider vorbeigegangen sein, kurz bevor die große Pfingstübertragung begann. „So, liebe Geschwister, in diesem Moment muss ich den Predigtteil kurz unterbrechen“, sagte der Kirchenleiter rund 45 Minuten später.

Denn: „Ich gucke so dann und wann in den Spiegel?“ Und „Ich sehe selbst: Der Mann wird älter.“ 65 ist er da und will an Pfingsten 2026 in den Ruhestand gehen. „Es ist also an der Zeit meinen Nachfolger zu bestimmen.“ Aber: „Ihr könnt euch vorstellen, dass ist keine so eine einfache Sache.“ 

Mit absoluter Gewissheit

Gleichwohl hat er schon eine ganze Weile jemanden im Blick: einen Apostel, der 2021 zum Bezirksapostelhelfer ernannt wurde. Was selbst der betroffene Bezirksapostel damals nicht wusste, „dass sein Helfer niemals sein Nachfolger wird“. Das ließ der Stammapostel im August 2025 bei Amtshandlungen in Hannover durchblicken.

„Ich habe lange gebetet, ja, mit Gott gerungen“, berichtete der Kirchenleiter während der Predigtpause an Pfingsten. „Gott hat dieses Gebet erhört. Heute kann ich mit absoluter Sicherheit und Gewissheit bekannt geben, wen Gott ausersehen hat, unser nächster Stammapostel zu werden.“

Lebenslauf in Skizze

Helge Mutschler heißt der Mann, 1974 in Tübingen (Deutschland) geboren. Nach Abitur und Zivildienst studierte er Rechtswissenschaften, wurde Anwalt und Geschäftsführer der Steuerberaterkammer Niedersachsen, machte schließlich seinen Doktor.

Mit 20 Jahren wurde er als Unterdiakon ordiniert, mit 41 Jahren schließlich zum Apostel berufen. Und am 14. November 2021 ernannte ihn der Stammapostel zum Bezirksapostelhelfer für den Arbeitsbereich Nord- und Ostdeutschland.

So viel zu den Fakten. Doch wer ist der Mann eigentlich.

Seelsorge, Vielfalt, Dialog

Einblicke zu dieser Frage gibt das Interview des frisch eingesetzten Stammapostelhelfers mit nac.today. „Diese Sache ist riesengroß“, sagte Helge Mutschler da zu seiner Berufung. „Ich habe keine andere Chance, als auf Gott zu vertrauen.“ Deshalb: „Ich nehme diesen Ruf mit einem sehr klaren inneren „Ja“ im Glauben und Vertrauen auf Gott an.“

Wichtig ist ihm zum Beispiel:

  • Seelsorge: „Ich würde mir das so wünschen … dass „Lust auf Seelsorge“ entsteht.“ Denn: Seelsorge verbindet. Und wo Verbundenheit ist, da beginnen der Trost und die Freude des Himmels.“
  • Vielfalt: „Wie eine bunte Blumenwiese – so vielfältig kann Gemeinschaft sein. Und wie schön ist es, wenn man sagen kann: Ich sehe dich, ich achte dich – auch wenn du anders bist. Denn ich selbst bin doch auch anders als der andere.“
  • Dialog: „Vielfalt funktioniert nur durch Dialog. Dialog ist das gemeinsame Hindurchgehen durch Unterschiede, ohne diese beseitigen zu wollen.“

Dabei kennt er auch die Aufs und Abs im Glaubensleben: „In einer schweren Lebensphase habe ich mich innerlich von Gott distanziert und ihm Vorwürfe gemacht. Das ging eine Zeit so und dann passierte etwas Wunderbares.“ Und zwar: „Dieser Gott entfernt sich nicht, sondern bleibt treu in meinem Leben.  Ich war restlos begeistert von diesem Gott, von seiner Gnade … und bin es immer noch.“

Mehr als ein Helfer für den Helfer

„Mit dieser Ernennung verpflichte ich mich, dir zu helfen, dich vorzubereiten, unser Stammapostel zu werden“, sagte Amtsinhaber Schneider an Pfingsten. „Und du kannst sicher sein, dass ich nicht allein dein Helfer sein werde.“

„Darf ich diese kleine Bitte äußern“, fragte Apostel Mutschler eingangs seiner Co-Predigt. „Bitte betet für mich.“


Fotos: Simon Kisselbach, Matthias Hagemann, Jennifer Mischko, NAKI, Frank Schuldt

26 12 2025

Author: Andreas Rother

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