Spotlight 5/2021: Aufsehen und durchhalten

Als kleiner Junge hat er gelernt, wie man Fahrrad fährt. Noch heute erinnert er sich an zwei Merksätze seines Vaters, die ihm dabei halfen. Gedanken zum Jahreswort von Bezirksapostel Enrique Minio (Südamerika).

Der Herr hat uns erwählt. Er ist der Anfänger unseres Glaubens und macht es möglich, dass wir das Ziel erreichen. Wir brauchen Jesus Christus, um dieses Ziel zu erreichen. Somit müssen wir unseren Blick immer auf ihn richten, zu ihm aufsehen und niemals aufgeben.

Niemals aufgeben, da denke ich unwillkürlich an meine Kindheit, als ich Fahrradfahren gelernt habe. Das notwendige Gleichgewicht zu halten, war eine Herausforderung, die mir unmöglich schien. Ich es nicht allein, also erklärte mir mein Vater nach und nach die „Theorie“. Aber von der Theorie zur Praxis gab es einen großen Unterschied. Er wollte mir Hilfestellung geben, fasste den Sattel mit einer Hand und rannte mit vollem Einsatz neben mir her. Ich erinnere mich noch an zwei Ausdrücke von ihm, die mir geholfen haben, zu lernen.

„Schau nach vorne, nicht nach unten!“

Wie alle unerfahrenen Radfahrer habe ich immer auf das Vorderrad geschaut, ich habe nach unten geschaut. Ich höre heute noch die Stimme meines Vaters, der mir sagte: „Schau nicht nach unten, du musst immer nach oben schauen, nach vorne“. So ist es auch in unserem Glaubensleben. Unser tägliches Leben ist ein Kampf, der uns oft zu schaffen macht. Satan, unser gemeinsamer Feind, möchte uns vom Ziel ablenken. Sein Ziel ist es, dass wir den materiellen Dingen mehr Bedeutung beimessen und nach unten schauen. Wenn ihm das gelingt, kommen wir „vom Weg des Glaubens ab“ - wie beim Fahrradfahren, wenn wir nach unten schauen. Um auf dem Weg des Glaubens zu bleiben, „lasst uns bewusst zu Jesus Christus aufsehen“. In ihm werden wir Klarheit finden, und unsere Entscheidungen werden richtig sein.

„Kräftiger treten, nicht anhalten!“

Zweitens: Als ich das Fahrradfahren lernte, gab es Momente, in denen ich das Gleichgewicht verlor, weil ich langsamer fuhr – zum Beispiel als die Straße bergauf ging oder auf unwegsamen Straßen. Da rief mir mein Vater zu „Trete kräftiger in die Pedale, halte nicht an!“. Unser Jahresmotto „Christus – unsere Zukunft“ bezieht sich auf ein Rennen, einen Wettkampf, eine Herausforderung, die uns auf unwegsame Straßen oder bergauf führt. Es erfordert Mühe und Durchhaltevermögen, denn es ist ein Dauerlauf. Um nicht aus dem Gleichgewicht zu kommen, wenn der Glaube nachlässt, müssen wir „kräftig in die Pedale treten“, das heißt: stark im Gebet sein, an den Gottesdiensten teilnehmen, um das Wort Gottes zu hören, uns bemühen, das empfangene Wort zu in die Tat umzusetzen, immer wieder auf Christus vertrauen, Gott und dem Nächsten mit Freude dienen. Dann werden wir das Gleichgewicht des Glaubens nicht verlieren, und wir werden das Ziel erreichen.

Christus ist unsere Zukunft, auf ihn richten wir unseren Blick und aus ihm schöpfen wir die Kraft, den Tag der Erfüllung der Verheißung zu erreichen. Entscheiden wir uns jeden Tag für Christus!


Foto: INA Sud América

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Enrique Eduardo Minio
12.04.2021
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