
Wenn Stammapostel Jean-Luc Schneider an Karfreitag und Ostersonntag Gottesdienste in Australien feiern wird, dann besucht er nicht nur das Land, sondern zugleich einen flächenmäßig riesigen Bezirksapostelbereich.
Es sind klingende Namen: Amerikanisch-Samoa, Australien, Fidschi, Hongkong, Japan, Kiribati, Macao, Marshallinseln, Mikronesien, Neuseeland, Papua-Neuguinea, Salomon-Inseln, Samoa, Südkorea, Taiwan, Tonga, Tuvalu, Vanuatu. Das alles gehört zur Neuapostolischen Kirche Westpazifik, geleitet von Bezirksapostel Peter Schulte.
Der lebt rund 1.000 Kilometer von seiner Kirchenverwaltung in Brisbane entfernt, doch ist das angesichts der sonstigen weiten Reisen kaum der Rede wert. Sein Hauptaugenmerk gilt den vielen Gemeinden. In einem Interviewverrät er sein Motiv: „Die Kirchenmitglieder sollen das Gefühl haben, zu einem Bereich zu gehören, sollen eine Partnerschaft zueinander empfinden, egal in welchem Land sie wohnen.“
Kurze Geschichte – lange Wege
Wie der Bereich Westpazifik zu einer Kircheneinheit gewachsen ist, verrät die Entwicklungsgeschichte der Kirche. Bereits in den 1880er-Jahren wanderten neuapostolische Christen aus Europa auf den australischen Kontinent. Das Land hatte schon immer eine große Anziehungskraft auf Neuansiedler: viel Fläche, wenig Menschen. Mutige Familien bauten sich ein Leben in ungewohnter Umgebung auf. Ihre Hingabe zu Gott brachten sie mit, ihre Glaubensüberzeugung auch und so entstanden die ersten neuapostolischen Gemeinden in Australien, zunächst im Bundesstaat Queensland.
Nach und nach zogen viele Menschen weiter ins Land, vor allem in die größeren Ballungsgebiete und Städte. Überall in ganz Australien und im benachbarten Neuseeland wurden Kirchengemeinden gegründet. In den 1970er-Jahren unterstützten die Mitglieder der australischen Gemeinden den Aufbau von Gemeinden auf zahlreichen südpazifischen Inseln. Ab 2018 wurden schließlich einige asiatische Länder in die Neuapostolische Kirche Australien und Neuseeland aufgenommen. Die Gebietskirche heißt seitdem Westpazifik. Entsprechend vielfältig sind die Nationen, Zeitzonen, Sprachen und Gebräuche – doch der Glaube eint alle!
Zwei Gottesdienste und eine Apostelversammlung hat der internationale Kirchenleiter angesetzt: an Karfreitag wird er in Melbourne predigen und am Ostersonntag in Brisbane. Dort findet dann auch eine Apostelversammlung am Ostermontag statt.
Melbourne ist hipp
Melbourne, nach dem britischen Premierminister Lord William Melbourne (1779-1848) benannt, war eigentlich immer schon hipp: Ganz früher als Goldgräbertreffpunkt, heute als glückliche Kaffee-Metropole und Mittelpunkt einer bedeutenden Kunst- und Streetart-Szene. In beinahe jeder Gasse der Stadt, den sogenannten Lanes, hat die internationale Szene ihre Spuren hinterlassen. Melbourne ist die Hauptstadt des Bundesstaates Victoria und mit etwa 5,2 Millionen Einwohnern nach Sydney die zweitgrößte Stadt Australiens.
Brisbane ist grün
Brisbane, früher eine Strafkolonie, ist heute ein äußerst beliebtes Ferienziel. Die Hauptstadt des Bundesstaates Queensland ist bekannt für seine Hochschulen oder auch für die nördlich und südlich der Stadtgrenze beginnenden Landschaftsparadiese der Sunshine Coast und der Gold Coast. Die Meereslage verspricht im Allgemeinen gutes Wetter. Brisbane, so sagen es die Werbebroschüren, ist sonnig, grün und digital und ist mittlerweile die drittgrößte Stadt auf dem roten Kontinent mit rund 2,5 Mio. Einwohnern in der Region.
Zu den Gottesdiensten in Melbourne und Brisbane sind auch die „Nachbarbezirksapostel“ eingeladen: Edy Isnugroho, Mark Woll sowie die Bezirksapostelhelfer David Devaraj und Frank Dzur.
terra australis – viele neuapostolische Gemeinden werden sich an Karfreitag und Ostersonntag damit verbinden!