
Dienet dem Herrn mit Freuden? Ja, wie denn? Die Antwort ist eindeutig: Wer Gott dient, hat Grund zur Freude – nicht irgendwann, sondern hier und jetzt.
„Dienet dem Herrn mit Freuden“ (Psalm 100,2): Dieses Bibelwort stand im Mittelpunkt des Gottesdienstes, den Stammapostel Jean-Luc Schneider am 16. Februar 2025 in Bogotá, Kolumbien, feierte.
Schon zu Beginn sprach er den Gläubigen Mut zu: „In welcher Situation du dich auch befindest, welche Schwierigkeiten du auch hast, wie es um dein Herz bestellt ist, wir beten für dich, für jeden Einzelnen von euch.“ Gott kenne jede persönliche Not – und erhöre das Gebet: „Er wird darauf reagieren.“
Oft hoffe man, dass Gott die Lebenssituation verändert. Doch: „Das Erste, was Gott tun will, ist nicht, die Welt zu verändern. Er will uns von dieser Welt befreien. […] Um uns den Eintritt in dieses Reich zu ermöglichen, muss er uns verändern.“ Wer sich verändern lässt, erlebt Heil – und tiefe, bleibende Freude.
Erwählt zum Dienen
Der Psalm sei eine Einladung an das Volk Israel – und an alle Getauften heute: Gott hat sie erwählt, ihm zu dienen. „Wir können unsere Erwählung und unsere Berufung nicht erklären, aber wir müssen diesem Ruf folgen und bereit sein, dem Herrn zu dienen.“ Diese Erwählung ist kein Verdienst, sondern Gnade – und darum ein Grund zur Dankbarkeit.
Doch was heißt eigentlich „Gott dienen“? „Der erste Weg, dem Herrn zu dienen, ist, ihn anzubeten.“ Nicht äußerlich, sondern im Herzen: „Wichtig ist das Anbeten in unserem Herzen.“ In der Anbetung erkenne man die Größe und Liebe Gottes – dies wiederum erfüllt das Herz mit Staunen und Frieden.
Auch in der neuen Schöpfung sei dies der Dienst: „Jeden Tag werden wir einen Grund mehr finden, seinen Namen zu preisen. […] Selbst nach 10.000 Jahren werden wir neue Gründe finden, um zu sagen: ‚Wie großartig Du bist.’“
Gelegenheiten zum Dienen
Dienen heißt: den Willen Gottes tun. „Er ist mein Herr, ich tue seinen Willen.“ Und: Jesus nachfolgen, um ihm ähnlich zu werden.
Als weiteren zentralen Aspekt führte der Stammapostel das Verkünden des Evangeliums auf – nicht spektakulär, sondern ganz bodenständig: „Wir müssen das Evangelium in unserem täglichen Leben verkünden, in der Art und Weise, wie wir uns verhalten, wie wir unseren Nächsten behandeln, wie wir unsere Entscheidungen treffen, wie wir reagieren, wenn in unserem Leben etwas passiert. Das ist die Art und Weise, wie wir das Evangelium verkünden können.“
Auch das praktische Engagement in der Kirche gehört dazu – und ist von großem Wert: „Das ist auch eine schöne Art, dem Herrn zu dienen, indem wir unsere Gaben bringen und zum Funktionieren der Kirche beitragen.“ Opfer, Mitarbeit, Gebet – all das hilft mit, dass die Kirche ihren Auftrag erfüllt und Menschen Gott begegnen können.
Wer dient, sollte keine Belohnung erwarten. „Auch wenn ich alles getan habe, ich bin ein unbedeutender Diener.“ Der Stammapostel machte deutlich: „Wir sollten dem Herrn nicht dienen, um etwas zu bekommen. Wir sollten dem Herrn dienen, weil wir bereits so viel erhalten haben.“
Freude – echt und tief
Der Dienst als Pflicht und Freude! Wie passt dies zusammen? Hier beschrieb Stammapostel Schneider zunächst seine persönliche Motivation: „Je mehr ich über Jesus Christus weiß, desto mehr erfahre ich seine Liebe und seine Macht. Das ist reine Begeisterung.“ Diese Begeisterung ist keine vorübergehende Stimmung, sondern vom Heiligen Geist gewirkte Erkenntnis. „Je mehr wir vom Heiligen Geist gelehrt und in die Wahrheit geführt werden, desto mehr sind wir von Gott begeistert.“
Der Stammapostel nannte viele Gründe zur Freude – jeder mit eigener Tiefe:
- Geliebt zu sein: „Der Vollkommene liebt mich, den Unvollkommenen.“ – Das macht frei und gibt Geborgenheit.
- Christus schafft Freiheit: „Wir sind frei. Wir können Nein zum Bösen sagen.“ – Der Mensch ist nicht mehr Sklave des Bösen, sondern kann das Gute wählen.
- Das Gefühl gebraucht zu werden: „Gott will mich, Gott vertraut mir.“ – Jeder Mensch ist wertvoll und kann zum Heil beitragen.
- Helfen zu können: „Wir sind froh, dass wir unserem Nächsten helfen können.“ – Jeder Akt der Nächstenliebe spiegelt Gottes Liebe wider.
- Die Zukunft zu kennen: „Das große Fest wird ein ewiges sein.“ – Die Gewissheit der ewigen Gemeinschaft mit Gott erfüllt schon jetzt mit Freude.