
Nach Ostern ist vor Pfingsten – und Himmelfahrt mittendrin. Es ist die Zeit, wo Gottes guter Plan für die Menschen große Sprünge macht. Wohin das führt, zeigen die Gottesdienste im Monat Mai.
Sie sind enttäuscht und verängstigt. Sie waren auf großer Mission und ziehen sich nun zurück in ihren Alltag. Da gesellt sich ein dritter Mann zu den beiden. Er hört zu und begleitet sie ein Stück des Weges. Es ist das Urbild der Seelsorge, was die Jünger auf ihrem Weg nach Emmaus erleben.
Und es ist auch das Urbild des Gottesdienstes, was der Mann tut, den sie erst nicht erkennen. Er schließt ihnen die Schrift auf und feiert mit ihnen das Mahl, das er selbst gestiftet hat. Am Ende kehren sie um nach Jerusalem, gestärkt und optimistisch.
Nicht der Mensch Jesus, sondern der auferstandene Christus ist den Emmaus-Jüngern begegnet. Und das ist es auch, was sich heute erleben lässt: die Gnade, der Trost, die Liebe und der Friede des Auferstandenen. Darum dreht sich der Gottesdienst am ersten Sonntag im Monat Mai.
Singen ist nur ein Anfang
„Lobe den Herrn, meine Seele.“ Das gilt nicht nur dem Schöpfer von Himmel und Erde. Das gilt vor allem dem Neuschöpfer, der mit seiner Auferstehung den Grund für ein neues Leben und eine neue Welt gelegt hat. Um Formen der Dankbarkeit geht es am zweiten Mai-Sonntag.
Loblieder singen ist das eine. Aber am besten lobt das Werk noch seinen Herrn. Wer Jesus Christus danken möchte, setzt dessen Ziele im Alltag um. Der übt Nächstenliebe und Vergebung. Der steht Schwachen und Armen bei. Und der setzt sich ein für das Seelenheil der Menschen im Diesseits ebenso wie im Jenseits.
Auferstehung wirkt schon jetzt
„Ich weiß, dass mein Erlöser lebt.“ Das konnte Hiob trotz allem Leid und aller Verzweiflung nach inneren Kämpfen sagen. Er war sich sicher, dass sein Retter das letzte Wort haben wird. Und da war die Auferstehung noch Zukunft.
Wie gut haben es die, die auf die Auferstehung zurückblicken können. Der Erlöser lebt, das heißt: Er regiert, er baut am Reich Gottes. Menschen brauchen nicht mehr an der Lieblosigkeit und Ungerechtigkeit verzweifeln. Denn am Ende hat das Gute das letzte Wort. Damit befasst sich der vierte Sonntagsgottesdienst des Monats.
Aufbruch in die neue Epoche
Das Ende der einen Entwicklung ist der Anfang der anderen Entwicklung: Das Evangelium von Jesus Christus soll nun von den Jüngern in alle Welt getragen werden. Deshalb kündigt der Herr noch zu seinen Erdentagen den Heiligen Geist an, der den Jüngern beistehen wird.
Nun bricht eine neue Zeit an, die Zeit der Kirche: Menschen wird das Heil durch Wort und Sakrament vermittelt. Die Gläubigen bereiten sich auf die Wiederkunft Christi vor. Was der Heilige Geist dabei bewirkt, das erläutert der vierte Mai-Sonntag.
Dem Himmel immer näher
Bevor er wiederkommen kann, musste er erst einmal gehen. Die Himmelfahrt Jesu ist ein weiterer Zwischenschritt in dem großen Plan Gottes, die Menschen in die Herrlichkeit zu führen. Das führt der Wochentag-Gottesdienst Ende Mai vor Augen.
Um die eigene Himmelfahrt erleben zu können, müssen die Gläubigen allen Ballast abwerfen, der sie von Gott trennen könnte. Jesus weiß, dass das keiner aus eigener Kraft ganz erreichen kann. Deshalb wird er dann entgegenkommen, um den letzten Abstand zu überbrücken.
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