
Er kennt Süddeutschland – und bald 30 Länder mehr: Apostel Martin Rheinberger wird Bezirksapostelhelfer. Eine neue Verantwortung, ein neues Kapitel – für ihn und die Neuapostolische Kirche.
Seit 2006 leitet Bezirksapostel Michael Ehrich (geboren 1959) den Bezirksapostelbereich Süddeutschland. Im kommenden Jahr werde er in den Ruhestand treten, hat der Bezirksapostel kürzlich in einem Rundschreiben an die Gemeinden seines Arbeitsbereichs mitgeteilt. Als Nachfolger ist der 57-jährige Apostel Rheinberger vorgesehen, der am 29. Juni 2025 durch Stammapostel Schneider als Helfer ernannt wird. 2026 wird der Bezirksapostelhelfer dann als Bezirksapostel beauftragt.
Ein Jahr der Vorbereitung
Martin Rheinberger wurde am 14. September 1967 im Landkreis Rottweil (Baden-Württemberg) geboren. Heute lebt er mit seiner Ehefrau und den beiden gemeinsamen Söhnen im Landkreis Ludwigsburg.
Als Bezirksapostelhelfer wird Martin Rheinberger künftig eng mit Bezirksapostel Michael Ehrich zusammenarbeiten. In dieser Phase des Übergangs wird er schrittweise in die umfangreichen administrativen, seelsorgerischen und strategischen Aufgaben eingeführt, die mit der Leitung einer Gebietskirche verbunden sind und den großen Arbeitsbereich kennenlernen.
Neben den Kirchengemeinden in Süddeutschland zählen auch viele Gemeinden in knapp 30 Ländern in Zentral-, West- und Ostafrika sowie in weiteren europäischen und asiatischen Ländern dazu. Seelsorgerisch und administrativ ist der Bezirksapostel von Süddeutschland verantwortlich für insgesamt 26.000 Geistliche und 1,1 Millionen Gläubige in 8000 Gemeinden. Eine große Verantwortung, die auf Martin Rheinberger zukommt und die gut vorbereitet sein will.
Verwurzelt, reisend
Seit über drei Jahrzehnten stellt Martin Rheinberger seine Kraft und Zeit in den Dienst der Kirche. Was 1989 mit einer Ordination zum Unterdiakon begann, entwickelte sich über viele Jahre hinweg zu einem tief verwurzelten seelsorgerischen Auftrag. Er diente als Priester, Evangelist und Hirte, übernahm Verantwortung als Bezirksältester und wurde schließlich 2017 zum Bischof und 2020 zum Apostel ordiniert. In all diesen Aufgaben blieb er vor allem eines: nah bei den Menschen und verlässlich im Glauben. Seitdem ist er als Apostel für mehrere Kirchenbezirke in Baden-Württemberg zuständig. Darüber hinaus trägt er seit 2019 die Verantwortung für die Gemeinden am Persischen Golf.
Erfahren, engagiert
Seit Jahren engagiert er sich zudem in mehreren Fach- und Projektgruppen: etwa zur Seelsorgepraxis, zur Jugendtagsgestaltung oder zur Erstellung von Lehrmaterialien für Kinder. Er gehört darüber hinaus zum Autorenteam der internationalen Monatsschrift für Geistliche, den „Leitgedanken“.
Seelsorgend, verlässlich
Bei seiner Berufung zum Bischof im Jahr 2017 sagte Martin Rheinberger: „Meinem Apostel möchte ich ein treuer Helfer und den mir anvertrauten Amtsträgern und Glaubensgeschwistern ein wahrhaftiger Seelsorger sein.“ Dieses Selbstverständnis zieht sich bis heute durch sein Wirken. Seelsorge ist für ihn kein Amtstitel, sondern eine Haltung: aufmerksam, mitfühlend und verlässlich. Besonders die Nähe zu den Gemeinden und das offene Gespräch mit allen Generationen sind ihm ein Anliegen.
Glaubend, fokussiert
Das Evangelium ist für Apostel Rheinberger keine Sammlung dogmatischer Regeln, sondern eine Einladung zu einem Leben in Liebe, Vergebung und Hoffnung. In seinen Predigten verweist er immer wieder auf die gelebte Nachfolge Jesu im Alltag – nicht als abstraktes Ideal, sondern als ganz konkrete Orientierung. Dabei legt er großen Wert auf das Gebet, die Gemeinschaft und die Kraft des Heiligen Geistes.
„Der Glaube soll trösten, aufrichten und vor allem aktiv machen“, so eine seiner zentralen Aussagen. Auch die Arbeit mit Kindern ist ihm ein Herzensanliegen: „Die Kinder dürfen keine Angst haben, denn sie sind ja in den Händen Gottes“, betonte er in einem Gottesdienst für Lehrkräfte. Das Evangelium versteht er als lebensnahes Angebot Gottes, das Vertrauen schafft – in guten und herausfordernden Zeiten.