Mit Haut und Haaren

Einfach nur an Jesus zu glauben, das alleine reiche nicht um ins Reich Gottes einzutreten. Stammapostel Jean-Luc Schneider erklärt, wie sich der Glaube auswirken darf, ja, soll.

Auf seiner Afrika-Reise im Juni besuchte Stammapostel Schneider auch die Gemeinde in Thika (Kenia). 4300 Gottesdiensteilnehmer kamen am Freitag, 30. Juni 2017, im Nordosten von Nairobi zusammen. Seiner Predigt legte der Kirchenleiter das Wort aus Psalm 118,19 zugrunde: „Tut mir auf die Tore der Gerechtigkeit, dass ich durch sie einziehe und dem Herrn danke.“

Der Psalmist beschreibe Pilger, die in Jerusalem eintreffen und die Priester bitten, ihnen das Tor des Tempels zu öffnen, so der Stammapostel. Die notwendige Gerechtigkeit erhält der Gläubige gemäß Alten Testaments durch die Gerechtigkeit; in dem er sich in rechter Weise gegenüber Gott verhält: ihn als den einzigen Gott anerkennt, seinem Gesetz gehorcht und ihn durch Lobpreisung und Opfer ehrt.

„Das ist ein wunderbares Bild für das Reich Gottes“, so Stammapostel Schneider. Der Zugang erfolge ebenfalls über das Tor der Gerechtigkeit. Der Glaubende müsse durch Gott dazu gerechtfertigt sein. Niemand schaffe diese Gerechtigkeit aus sich heraus. Darum sandte Gott seinen Sohn auf die Erde. Der Glaube an Jesus Christus ermögliche diese Gerechtigkeit.

Aber: „Dieser Glaube muss Werke hervorbringen und die Werke des Glaubens müssen erkennbar werden“, mahnt der Stammapostel und nennt fünf Beispiele:

Gehorsam. An Jesus zu glauben, heißt, sein Leben nach dem Gesetz Jesu Christi auszurichten. „Im täglichen Leben, jeden Tag, sind wir sind ehrlich, sprechen wir die Wahrheit und kämpfen gegen die Sünde.“ Es bedeute aber auch, nicht nur an die Taufe und das Abendmahl zu glauben, sondern auch tatsächlich wiedergeboren zu sein aus Wasser und Geist und das Heilige Abendmahl regelmäßig zu feiern.

Demut. An Jesus zu glauben, bedeute, sich bewusst zu sein, dass Jesus für einen selbst sterben musste. „Wir brauchen Vergebung unserer Sünden und weil es uns so wichtig ist, sind wir auch bereit, unserem Nächsten zu vergeben“ und „Um es klar zu sagen: Betet für die Gnade des Herrn bis zum Ende!“

Vertrauen. An Jesus zu glauben, schließe Gottvertrauen ein. „Wir bitten Jesus nicht, uns seine Liebe jeden Tag und jede Woche aufs Neue zu beweisen. Er hat seine Liebe zu uns bewiesen, als er für uns starb.“ Aus diesem Wissen, entwickle sich das Vertrauen auf Gott, auch wenn göttlicher Wille nicht immer verstanden werden, so der Kirchenleiter.

Geduld. An Jesus zu glauben, meint auch, beharrlich auf sein Wiederkommen zu warten. „Jesus sagte, er werde wieder kommen und er wird wieder kommen! Und ich warte auf ihn und er wartet auf mich.“

Dankbarkeit. An Jesus zu glauben, schließe Dankbarkeit und Opferbereitschaft ein. Trotz manchem Mangel, trotz mancher unerfüllter Wünsche, „in unserem Herzen haben wir eine andere Liste von allem, was wir durch Jesus Christus erhalten haben: seine Wege, seine Liebe, seine Rettung, sein Heil“, so Stammapostel Schneider.

Mit Haut und Haaren, also den ganzen Menschen erfassend – so darf, so soll der Glaube an Jesus selbst erfahrbar und für andere auch erkennbar sein.

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