Unter einem Dach

Längst nicht jede Gemeinde der Neuapostolischen Kirche hat ein eigenes Kirchengebäude. Manche Gottesdienste finden unter einem Baum statt, andere in anderen christlichen Kirchen. Hin und wieder kann ein neues Gebäude geweiht werden oder zum Unterschlupf für eine andere Gemeinde werden.

Offen für Ökumene

„Letztendlich ist es nicht das Gebäude, um das es geht, sondern es geht um Gott und der ist ja schließlich mobil“ – das sagte der protestantische Pfarrer Götz Häuser im letzten Gottesdienst, der im vergangenen Jahr im Gemeindezentrum der Johannesgemeinde in Bühl (Deutschland) stattfand. Das Gemeindezentrum wird nun saniert und die protestantische Gemeinde muss für Gottesdienste und sonstige Veranstaltungen ausweichen. Die Türen für die Sonntagsgottesdienste ihrer Brüder und Schwestern öffnen die Gemeindemitglieder der neuapostolischen Gemeinde in Bühl gerne. Auch von dort ist eine regelmäßige Livestream-Übertragung möglich. Der Kindergarten der protestantischen Gemeinde zieht in das Haus der Caritas, wo auch die Diakone Platz finden und kleinere Veranstaltungen. Für größere Veranstaltungen wird das katholische Gemeindehaus Saal und Gruppenräume zur Verfügung stellen. „Es ist schön, dass wir in den anderen Gemeinden zu Gast sein dürfen“, sagt Pfarrer Häuser. „Welch ein Geschenk und was für ein schönes Zeichen der gelebten Ökumene, dass wir mit unserem vielfältigen Gemeindeleben in die Räume unserer katholischen und neuapostolischen Nachbarn einziehen dürfen. Danke für das Öffnen der Türen, das Platzschaffen und das Willkommenheißen.“

Ein eigenes Zuhause

Andersrum ist es sozusagen in Zutphen (Niederlande). Da zieht die neuapostolische Gemeinde in die Kirche der Protestanten ein. Die Protestantse Kerk Warnveld-Leesten bot den neuapostolischen Christen schon seit 13 Jahren ein Dach über dem Kopf. Als die Gemeinde im Jahr 2010 ihr Kirchengebäude aus baulichen Gründen räumen musste, kam sie in dem protestantischen Kirchengebäude unter. Im Gemeindezentrum Eekschuur konnte die neuapostolische Gemeinde sonntags Gottesdienste feiern. Besagtes Gebäude wollte die protestantische Gemeinde nun verkaufen – was die neuapostolische Gemeinde dazu veranlasste, ein Kaufgebot abzugeben. Man einigte sich schnell und auch darüber, dass die guten Beziehungen auch in Zukunft fortgesetzt werden. Wie die Neuapostolische Kirche in den vergangenen Jahren das Gemeindezentrum nutzen konnte, so kann es nun die Protestantse Kerk tun.

Neu und geheiligt

Eine neue Kirche bekamen die Glaubensgeschwister der Gemeinde Toyota in der Stadt Likasi (Demokratische Republik Kongo) zum Jahresbeginn. Zum Festgottesdienst der Einweihung kam Apostel Freddy Nduwa. Er brachte ein Bibelwort aus Johannes 1,16 mit: „Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade.“ In Anerkennung der Anstrengungen, die in den Bau investiert wurden, sagte der Apostel, dass die Opfer, die man ins Haus Gottes bringt, einem oft zugute kommen.