Volles Programm in der Stadt der guten Luft
Eine Stadt, die zwei Mal gegründet wurde, und eine Region, die Brennpunkt eines Unabhängigkeitskampfes war: Das sind die Ziele von Stammapostel Jean-Luc Schneider während seiner anstehenden Reise nach Argentinien.
„Ciudad de Trinidad“ – So hieß die Stadt am Río de la Plata, als sie 1580 vom spanischen Konquistador Juan de Garay gegründet wurde. Doch er war nicht der Erste, der hier siedelte. Schon 1536 hatte Pedro de Mendoza versucht, hier Fuß zu fassen. Doch Hungersnot und Kämpfe mit den Ureinwohnern vertrieben die Siedler. Geblieben ist ein Teil des Namens: „Ciudad del Espíritu Santo y Puerto de Santa María del Buen Ayre“ (Stadt des Heiligen Geistes und Hafen der Heiligen Maria von der Guten Luft).
Buenos Aires (Ciudad Autónoma de Buenos Aires) ist die Hauptstadt Argentiniens und Sitz der nationalen Regierung. Mit knapp drei Millionen Einwohnern bildet sie den Kern des „Gran Buenos Aires“, einer der größten Metropolregionen der Südhalbkugel mit rund 13 Millionen Einwohnern.
Wachstumsimpulse aus Südafrika
Nach dem Ersten Weltkrieg wanderten viele Europäer nach Südamerika aus: auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen. Unter ihnen waren viele neuapostolischen Christen. Zu den ersten Gemeinden auf dem Kontinent gehörten auch zwei in der Provinz Buenos Aires. Zunächst wurden die Gottesdienste in deutscher Sprache gehalten.
Neue Impulse gab der südafrikanische Apostel Heinrich Franz Schlaphoff, der 1930 erstmals Südamerika besuchte: Es wurden vermehrt Gemeinden und Bezirke gegründet. Und die Predigt erklang in der Landessprache Spanisch. Solche Ansätze hatte der spätere Stammapostelhelfer aus seinem ursprünglichen Arbeitsgebiet Südafrika mitgebracht.
Zentralkirche für besondere Anlässe
Heute gibt es in der Hauptstadt Buenos Aires 18 neuapostolische Gemeinden. 1968 wurde eine Zentralkirche Buenos Aires geweiht, die bis zu 1500 Besuchern Platz bietet und nur für besondere Anlässe genutzt wird: Zwei dieser Anlässe bietet der Besuch von Stammapostel Schneider am kommenden Wochenende: Am Samstag, 1. April 2017, findet dort eine Chor- und Orchesterkonzert statt und am Sonntag, 2. April 2017, ein Gottesdienst, der in den gesamten Bezirksapostelbereich per Video übertragen wird.
Danach ist für den Stammapostel noch lange keine Rückreise angesagt: Am Montag, 3. April 2017, tagt die Bezirksapostelversammlung Amerika. Und am Dienstag geht es weiter in die Provinz Mendoza, im Westen des Landes, gut 1000 Kilometer von Buenos Aires entfernt. Die Region lebt hauptsächlich von der Landwirtschaft und beherbergt die größten Weinbau-Gebiete Argentiniens.
Stützpunkt für Gemeindegründungen
Der neuapostolische Glauben breitete sich dort in den 1940/50er-Jahren mit der Einwanderung deutscher Familien aus. Ein erster Versammlungsort befand sich in der Stadt Godoy, die so Stützpunkt wurde für weitere Gemeindegründungen in der Region. Die erste Kirche wurde 1970 in der Mendoza eingeweiht. Voraussichtlich 1800 Glaubensgeschwister aus der Provinzhauptstadt und Nachbarorten werden an dem Gottesdienst mit dem Stammapostel teilnehmen, der am Mittwoch, 5. April 2017, stattfindet.
Die Provinz ist historisch bekannt für ihre Rolle im Unabhängigkeitskampf Anfang des 19. Jahrhunderts. General José de San Martín gründete in Mendoza seine Andenarmee und überquerte in einem spektakulären Unternehmen die Anden – ein Auftakt zu entscheidenden Siegen über die Kolonialmacht Spanien.
Foto: Anibal Trejo
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Andreas Rother
27.03.2017
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