Spotlight 6/2024: Unser Herz auf das Beten vorbereiten

Das Gebet ist das Atmen der Seele, sagt Bezirksapostel Enrique Eduardo Minio (Südamerika). Was zu tun ist, damit man frei atmen kann, liest man in seinem Spotlight zum Jahresmotto.

Unser Gebet zu Gott ist ein wichtiges Instrument auf dem Weg zum Ziel. Das Beten wird auch als “Atmen der Seele” beschrieben (Katechismus 13.1). Beten wirkt! Aber was ist, wenn es Dinge in unserem Herz gibt, die uns davon abhalten?

Schauen wir uns zunächst eine andere Frage an: „Was für Hindernisse könnten das denn sein?“

In der Anbetung

Hätten Adam und Eva mit Gott gesprochen, bevor sie ihre Entscheidung trafen, wären sie vielleicht nicht in Sünde gefallen. Sie haben ihre Zweifel nicht offen geäußert, weil sie ihm nicht vertraut haben.

Diese Geschichte zeigt eins der Hindernisse auf: Zweifel an Gott, ein Mangel an Vertrauen in ihm. Das führt dazu, dass wir nach Alternativen zu seinem Willen suchen. Wenn wir Gott anbeten, dürfen wir keine anderen Götter neben ihm haben. Wir müssen seine Majestät, seine Allmacht und seine Allgegenwart schätzen.

Im Danken

Unsere Dankbarkeit im Gebet sollte umfassend und echt sein. Unsere irdischen Vorhaben könnten zu einem Hindernis werden, wenn wir unsere Beziehung zu Gott aufs Spiel setzen, um sie zu verwirklichen. Wenn wir dabei Entscheidungen treffen müssen, die außerhalb seines Willens liegen, sollten wir sie aufgeben. Oft sind Gier, übermäßiger Ehrgeiz, Vergleiche mit anderen, Eifersucht und Neid Hindernisse, die uns davon abhalten, das richtig wertzuschätzen, was Gott uns geschenkt hat.

Im Bitten

Das, was Gott mit uns vorhat in seinem Heilsplan deckt sich oft nicht mit unseren eigenen Wünschen und Vorstellungen. Manchmal bitten wir Gott um Veränderungen in unserem Leben, die nicht gut sind, um das Ziel der ewigen Gemeinschaft zu erreichen. Wenn der Fokus unserer Bitten allerdings auf unserer Erlösung liegt, werden wir sehen, wie Gottes Ziele mit unseren übereinstimmen. Wir müssen standhaft und geduldig sein, wie die bittende Witwe im Gleichnis (Lukas 18,1–8). Wir wollen auch inständig bitten, wie im Gleichnis vom bittenden Freund (Lukas 11,5–10). Jesus betonte, dass das Gebet des Gerechten viel vermag. Und wir wollen in Demut vor Gott kommen, wie es das Beispiel des Zöllners lehrt (Lukas 18, 10–14).

In der Fürbitte

Wir sind berufen, Gott und unserem Nächsten zu dienen. Egoismus hat in unseren Gebeten kein Platz. Unsere Liebe zum Nächsten darf nicht erstickt werden. Missgunst, Verbitterung und mangelnde Bereitschaft zur Vergebung schmälern die Wirksamkeit unserer Gebete. Wir wollen in herzlicher Fürbitte für die Menschen um uns eintreten, ohne Vorurteile, aber liebevoll, hingebungsvoll und beständig. Lasst uns dabei innehalten und für ihre Erlösung beten. Wir sollten nie denken, dass das Gebet für unseren Nächsten vergeblich ist.

Zusammengefasst sind die Hindernisse, die wir beim Beten überwinden müssen:

  • Zweifel und Misstrauen in der Anbetung
  • Habgier, übermäßiger Ehrgeiz, Eifersucht und Neid im Danken
  • Unbeständigkeit, Ungeduld, Lauheit, Arroganz im Bitten
  • In der Fürbitte: Egoismus, Verbitterung, Vorurteile, Resignation und Unversöhnlichkeit.

Bereiten wir uns vor! Wir müssen über vieles nachdenken, um die Hindernisse in unserem Herzen zu beseitigen, bevor wir zu Gott beten.

Denn: Beten wirkt!

Artikel-Infos

Autor:
Datum:
Schlagworte:

Enrique Eduardo Minio
11.03.2024
Bezirksapostel, Motto, Beten wirkt!