Dienen im Sinne Jesu Christi – Ein Leitfaden

Wer immer eine Aufgabe übernimmt in der Kirche, der weiß: Er steht im Dienst Gottes und des Nächsten. Doch was macht diese Haltung des Dienens aus? Ein Leitfaden aus einem Stammapostel-Gottesdienst.

„Wie du mich gesandt hast in die Welt, so sende ich sie auch in die Welt.“ – Dieses Bibelwort aus Johannes 17,18 stand im Mittelpunkt des Gottesdienstesm, den Stammapostel Jean-Luc Schneider am 27. Juni in der Gemeinde Gendeng in Yogyakarta/Indonesien hielt. Knapp 1900 Amtsträger und deren Frauen erlebten die Predigt vor Ort und an 40 Übertragungsstationen.

Vorbild im Dienen: Jesus Christus

Als absolutes Vorbild für die Haltung des Dienens nannte er Jesus Christus: „So wie Jesus vom Vater auf die Erde gesandt wurde, so sind auch wir gesandt, Diener zu sein.“ Und „Wir wollen dienen, wie er gedient hat.“ Dazu gehöre vor allem seine Aussage: „Meine Lehre ist nicht von mir, sondern von dem, der mich gesandt hat“ (Johannes 7,16). „Wir sind Knechte des Herrn. Das bedeutet, dass wir sein Wort und seine Lehre verkündigen, und nicht unsere eigenen Ideen und Meinungen“, betonte Stammapostel Schneider.

„Das Evangelium lehren, bedeutet, Dinge zu verkündigen, die jedem in jeder Situation gelten. Alles andere ist nicht wirklich das Evangelium“, nannte er als Maßstab. „Klar, wir brauchen Regeln, aber dabei müssen wir uns auf das Evangelium stützen. – Es ist nicht unsere Aufgabe, neue Regeln aufzustellen.“ Als Amtsträger könne man nicht behaupten: „Wenn du diesen Weg gehst und diese Regel beachtest, wirst du Erlösung erlangen.“ Alles was ein Amtsträger sagen könne, sei: „Wenn du das Evangelium umsetzt, wirst du erlöst.“

Keine Macht ausüben

„Ich bin absolut überzeugt, dass ich als Stammapostel nur ein Werkzeug bin“, betonte er. Vielleicht sage Gott schon morgen, „Okay, ich brauche ein neues Werkzeug.“ Er werde dann einen anderen Mann rufen. „Wir als Person sind nicht entscheidend. Es ist nicht unsere Gemeinde. Unsere Gemeinde ist die Gemeinde des Herrn.“

Die Versuchungen Jesu in der Wüste zeigten: Er habe es abgelehnt, seine Macht für sich und andere auszunutzen. Ebenso wenig dürfe man als Amtsträger die Macht an sich reißen und über das Leben der Gemeindemitglieder herrschen, „damit wir sicher sind, dass sie uns auch nachfolgen.“ Als Beispiel nannte der Stammapostel solche Drohungen wie: „Wenn du nicht in die Gottesdienste kommst, kann das und das passieren.“ – Dann „würden wir Macht ausüben, um unseren Auftrag zu erfüllen.“

Den Menschen auf Augenhöhe begegnen

„Jesus hat den Menschen gedient. Er hat allen gedient, den guten wie den schlechten Menschen“, machte der Stammapostel deutlich. „Es ist Gott der entscheidet, wer zu seinem Volk gehört. Das ist nicht unsere Aufgabe. Er will, dass wir allen dienen die er auserwählt hat, auch wenn sie uns nicht lieben, wenn sie nicht mit uns einverstanden sind und sogar gegen uns sind.“

„Jesus ist sogar noch ein Schritt weitergegangen. Er kam zu den Menschen. Seine Sorge war immer: Bin ich den Menschen nah genug?“, so Stammapostel Schneider weiter. „Jesus war den Menschen sehr nahe, auf Augenhöhe. Wir wollen das Gleiche tun und den Menschen nahe kommen.“

Vorbild und Helfer sein

„Ein Knecht unterscheidet sich von einem Lehrer“, erläuterte er. Es genüge nicht das Evangelium nur zu verkündigen. „Wir müssen mit gutem Beispiel vorangehen. Wir sind die ersten, denen das gilt, was wir predigen. Was wir sagen, müssen wir tun.“ Außerdem: „Es ist schön die Lehre zu verkündigen, aber viel wichtiger ist es, für unsere Geschwister da zu sein, wenn sie Hilfe brauchen.“ Denn: „Ein Knecht Gottes ist nicht nur Lehrer, sondern auch Helfer.“

Und der wichtigste Punkt für den Stammapostel: „Jesus hat nicht gedient, um einen Lohn zu bekommen. Er hat gedient, um den Menschen etwas zu geben. Das war seine einzige Motivation.“ Auch Amtsträger dienen nicht, um einen Lohn dafür zu bekommen. „Unsere Motivation ist: Wir wollen, dass unsere Geschwister genau das Gleiche bekommen, wonach wir uns auch sehnen – Erlösung. Und weil wir sie lieben, wollen wir, dass sie dasselbe Ziel erreichen wie wir auch: auf ewig beim Herrn zu sein. Das macht einen wunderbaren Knecht Gottes aus.“

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