Spotlight 11/2019: Über den Tod hinaus
In der Serie „Spotlight“ schreiben Bezirksapostel zur Jahreslosung „Reich in Christus“. Bezirksapostel Joseph Ekhuaya (Ostafrika) erinnert an die Beständigkeit Kizitos, einem jungen Märtyrer in Uganda.
Der Stammapostel hat das Jahr 2019 unter das Motto „Reich in Christus“ gestellt. Als ich dieses Motto das erste Mal hörte, fand ich es zunächst etwas unklar. Da er aber in den Gottesdiensten und in den „Leitgedanken zum Gottesdienst“ fortlaufend seine Gedanken dazu darlegt, wird es deutlicher. So auch in dem Leitgedanken-Artikel für den Gottesdienst am 6. Januar 2019. Der Bibeltext aus 1. Korinther 1,5.6 spricht davon, dass die Predigt von Christus unter den Gläubigen kräftiger geworden ist. Dabei musste ich an Apostel Petrus und seine Rede denken, mit der er sich gegenüber den Feinden des Evangeliums exponiert hat. In Apostelgeschichte 4,13 lesen wir: „Sie sahen aber den Freimut des Petrus und Johannes und wunderten sich; denn sie merkten, dass sie ungelehrte und einfache Leute waren, und wussten auch von ihnen, dass sie mit Jesus gewesen waren.“ Sowohl die Lehre als auch Jesus selbst müssen die Jünger so beeindruckt haben, dass, wenn sie predigten oder etwas taten, alle sofort erkannten, dass sie von Christus inspiriert worden waren.
„Reich“ beschreibt auch einen Zustand, der durch eine Fülle guter oder begehrenswerter Eigenschaften gekennzeichnet ist. Milch ist zum Beispiel „reich“ an Kalzium. Man spricht auch von Ländern, die „reiche“ Ölreserven haben. Reich in Christus bedeutet also, dass sich bestimmte christliche Tugenden entfaltet haben, die einen Christus ähnlich werden lassen. Das gesamte Neue Testament berichtet von den Tugenden Jesu. Dazu gehören unter anderem Liebe, Geduld und Keuschheit. Jesus hat sie im Doppelgebot der Liebe zusammengefasst: „Jesus aber sprach zu ihm: ‚Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt.‘ … Das andere aber ist dem gleich: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst‘“ (aus Matthäus 22,36–40).
Über die Jahrhunderte hat sich dieser göttliche Reichtum in vielen gläubigen Menschen in unterschiedlichem Maß offenbart. So auch in einem Gläubigen in Uganda. Im Alter von 14 Jahren wurde Kizito Lukomera zum Tode verurteilt, weil er sich weigerte, seinem Glauben zu entsagen. Die Geschichte berichtet, dass Kizito sein Todesurteil fröhlich und lachend entgegennahm. Am Donnerstag, 3. Juni 1886 (Himmelfahrt) wurden Kizito und elf weitere Gläubige in Matten aus trockenem Holz eingewickelt und bei lebendigem Leibe verbrannt. Seine letzten Worte sollen gelautet haben: „Auf Wiedersehen, Freunde, wir sind auf dem Weg.“
Der junge Kizito hat vielleicht nichts an materiellem Vermögen hinterlassen, aber eines ist sicher, er war reich in Christus. Sein Vermächtnis wird deutlich, wenn man wie wir in Ostafrika unterwegs ist
Foto: Oliver Rütten