Spotlight 16/2020: „Lass dir deine Augen öffnen!“
Sehen, wer man wirklich ist – ohne fremde Beurteilung. Das ist nicht leicht, sind wir Menschen doch Gemeinschaftswesen und mitunter abhängig vom Wohlwollen anderer. Jesus öffnet unsere Augen für die Wirklichkeit, sagt Bezirksapostelhelfer John Fendt aus den USA.
Niemand hätte am Anfang des Jahres 2020 all die schlimmen Dinge vorhersagen können, die eingetreten sind. Auch hat keiner wissen können, wie passend und bedeutend unsere Jahreslosung „Christus macht frei“ werden würde. Das heißt, keiner außer unserem himmlischen Vater.
Am Anfang des Jahres sagte der Stammapostel, dass der „Geist uns lehrt, so zu lieben wie Jesu, ohne Vorurteile und ohne Rücksicht auf das, was um uns herum gesagt wird“. Um so zu lieben, wie Jesus liebt, muss man sich selbst zunächst so sehen, wie man wirklich ist. Der Heilige Geist kann uns dabei helfen, Zustände zu erkennen, die unsere Fähigkeiten begrenzen, in das Wesen Jesu hineinzuwachsen.
Geistige Blindheit ist so ein Zustand. Man kann blind gegenüber der Not der Nächsten sein, blind gegenüber ihr Leiden, gegenüber der Tatsache, dass sie an den Rand gedrängt wurden und diskriminiert werden. Christus kann uns von dieser Blindheit befreien.
Eine Ursache für geistige Blindheit kann sein, dass man sich ständig mit den eigenen Sorgen des Alltags beschäftigt. Es kann aber auch sein, dass man unbemerkt die Ansichten anderer um sich herum annimmt und diese einen dann nicht mehr loslassen. Das kann sogar dazu führen, dass wir gar nicht erkennen, dass wir blind sind und unsere Fähigkeit unseren Nächsten zu lieben, stark eingeschränkt ist, weil wir seine Not gar nicht erkennen.
Christus kann uns aber auf wunderbare Weise von dieser Blindheit heilen. Wenn Jesus Christus Vorbild für unser Leben und für unser Denken ist, werden uns die Augen geöffnet. Wir sind dann nicht mehr durch unsere eigenen, persönlichen Ansichten eingeschränkt, noch durch die der Menschen um uns herum. Unsere Augen werden geöffnet und wir sehen unseren Nächsten, der vorher für uns unsichtbar war. Wir erkennen seine Not und sind nicht mehr durch unsere wertenden, menschlichen Ansichten beschränkt. Dann sind wir sogar in der Lage über das Äußere hinauszusehen und so zu sehen, wie Christus die Dinge sieht: eine Seele, die einfach geliebt werden will, ohne Vorurteile oder Diskriminierung.
Foto: Oliver Rütten; Bezirksapostel Leonard R. Kolb (links) im Gespräch mit Bezirksapostelhelfer John Fendt (rechts)