Gott meint jeden Einzelnen
Für Gott kommt es auf die Person an – auf jede Person: An der Person des Kämmerers aus Äthiopien lässt sich erkennen wem, wie und warum Gott sein Heil schenken will. – Ausschnitte aus einem Gottesdienst für Entschlafene.
„Da lief Philippus hin und hörte, dass er den Propheten Jesaja las, und fragte: Verstehst du auch, was du liest? Er aber sprach: Wie kann ich, wenn mich nicht jemand anleitet? Und er bat Philippus, aufzusteigen und sich zu ihm zu setzen.“ – Aus Apostelgeschichte 8,30.31 stammte das Bibelwort für den Gottesdienst am 5. November 2023 in Portimão, Portugal. Dazu sagte Stammapostel Jean-Luc Schneider unter anderem:
„Der Kämmerer antwortete: Nein, ich verstehe nicht, was Jesaja da sagt. Philippus begann und erklärte ihm das ganze Evangelium.
Wir lesen unser Lebensbuch, wir lesen im Buch der Weltgeschichte. Da muss ich sagen: Lieber Gott, ich verstehe nichts mehr! – Die einzige wahrhaftige, endgültige Antwort ist die Botschaft des Evangeliums, die Lehre der Apostel, die uns die Bibel auslegen und das Evangelium in der rechten Weise verkündigen. Die Apostel sagen uns immer: Du musst das Ganze sehen, den ganzen Erlösungsplan. Und du musst dein Leben und das Geschehen in der Welt in diesem Licht sehen. Es ist der einzige Schlüssel, um Gott zu verstehen.
Der Kämmerer tat etwas sehr Kluges: Er sagte zu Philippus: Reise mit mir!
Lasst uns diese Botschaft der Apostel, das ganze Evangelium mitnehmen in jeden Tag unseres Lebens. Denk daran, was Gott gemacht hat, was er macht und was er machen wird. Dann wirst du gestärkt und getröstet.
Der Kämmerer, ein Afrikaner, er war ein Nicht-Jude und damit nicht vom erwählten Volk. Durch ihn hat Gott gezeigt: Das Heil ist wirklich für alle.
Es kommt nicht darauf an, wo der Mensch herkommt, aus welchem Kulturkreis er kommt, was seine Vergangenheit ist: Das Heil ist für alle Menschen, im Diesseits und im Jenseits.
Er war ein Machthaber, war reich und jemand sehr Wichtiges.
Das Heil ist für die Armen, für die Kleinen, aber es ist auch für die Mächtigen und für die Reichen. Niemand ist ausgeschlossen.
Als kastriertem Mann war es dem Kämmerer nicht erlaubt, in den Tempel hineinzugehen. Er war also ausgeschlossen.
Im Diesseits und im Jenseits gibt es so viele Seelen, die von den anderen verstoßen sind, weil sie aus irgendeinem Grund nicht so sind wie die anderen. Bei Gott gilt das nicht! Er liebt alle gleich, und er will ihnen allen das gleiche Heil anbieten.
Damals hatte man die Vorstellung: Wenn ein Mensch keine Kinder hat, verschwindet er im Nichts. Man wollte den Eunuchen zeigen: Deine Person gilt nichts. Nur weil du mir nützlich bist, bist du da.
Das ist leider in unserer Gesellschaft auch oft so. Man sieht die Menschen nicht mehr als Menschen. Wenn sie dann nichts mehr nützen, wirft man sie weg. Gott ist vollkommen, er braucht niemanden; aber er liebt alle, und er will allen Heil schenken.
Der Kämmerer hatte keine Zukunft, keine Hoffnung. Er wusste: Wenn ich sterbe, verschwinde ich.
Wie viele Menschen leben heute auf dieser Erde, und sie haben null Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Gott sagt: Doch, es gibt auch Hoffnung für dich. Allen will er Heil schenken.
Warum konnte Gott ihm Heil schenken? Weil dieser Mann die richtige Einstellung hatte. Er hatte Macht und war reich. Er hat aber etwas anderes gesucht. Er kam in den Tempel, betete Gott an, brachte sein Opfer, las die Schrift und war dann immer noch auf der Suche.
Denken wir an die Seelen in der jenseitigen Welt. Viele dachten: Ich habe Geld, ich habe Macht, mir geht es gut. Dann kamen sie im Jenseits an und merkten: Das ist alles total unnütz. Denken wir an die Gläubigen. Sie glaubten an Gott, lasen die Bibel und taten Gutes. Dann kamen sie im Jenseits an und merkten: Das reicht nicht aus! Ihnen fehlt die Wiedergeburt aus Wasser und Geist, die Sakramente, die von den Aposteln gespendet werden
Der Kämmerer hatte die gute Reaktion: Er hat sich belehren lassen.
Wer allerdings von Gott im Jenseits erwählt ist, die Lehre der Apostel zu hören, das wissen wir nicht. Wichtig ist für die Seelen jedoch, dass sie diese Botschaft annehmen. Sie können die Wassertaufe empfangen, und dann sind sie nicht mehr am Rand der Gemeinde, sondern Glieder am Leib Christi. Die die Heilige Versiegelung empfangen, bekommen die große Hoffnung, als Erstling in das Reich Gottes einzugehen. Die Seelen können Heiliges Abendmahl feiern, die vollkommene Gemeinschaft mit Jesus Christus haben.
Was für sie gilt, gilt für uns auch: Jesus liebt dich und will, dass du auf ewig bei ihm bist, und er sorgt dafür, dass alle Menschen die Möglichkeit haben, das Gleiche zu erlangen.“
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Andreas Rother
28.02.2024
Stammapostel,
Gottesdienste für Entschlafene