Perth begrüßt die internationalen Kirchenleiter

2000 Kilometer bis zur nächsten Großstadt und dennoch mitten in der Metropole. Das ist der Treffpunkt für die Herbsttagung der Bezirksapostel: ursprünglich „Ort mit viel Sonne“ genannt, besser bekannt unter dem Namen Perth .

Perth liegt an Australiens Westküste – also nicht dort, wo mit Abstand die meisten Besucher hinfliegen. Von hier in die nächste Großstadt sind es über 2000 Kilometer. Damit liegt der Großraum Perth mit seinen zwei Millionen Einwohnern vorsichtig gesagt „ziemlich isoliert“.

Gerade einmal 200 Jahre alt ist diese schöne Stadt am Swan River. Der Indische Ozean liegt vor der Haustür. Die eigentliche City of Perth zählt zwar nur 12.000 Einwohner, doch die Metropolregion ist die viertgrößte auf dem Kontinent. Das Klima ist über das Jahr verteilt eher mild. Wobei die Sonne so ziemlich jeden Tag zwischen 10 und 14 Stunden lang scheint. Deshalb nennen die Ureinwohner diesen Ort Alunga, „Ort mit viel Sonne“.

Hier findet die diesjährige Herbstversammlung der neuapostolischen Kirchenleiter statt. Themen auf der Tagesordnung sind das Amtsverständnis, Lehrmaterialien für Kinder und Fortbildungsmodule für die Amtsträger der Kirche. Ein vollgepacktes Programm erwartet den Stammapostel und die Bezirksapostel.

Arbeitsintensive Woche

Andrew Andersen, Gastgeber und Bezirksapostel des Riesenbezirks Australien seit 2001, macht die meisten seiner Reisen mit dem Flugzeug, zu groß sind die Entfernungen. Dennoch bleibt er gelassen, ein Mann, der Ruhe und Erfahrung ausstrahlt. Für ihn ist klar: „Perth ist in der Tat eine besondere Stadt. Westaustralien, dessen Hauptstadt sie ist, umfasst immerhin 2,6 Millionen Quadratkilometer . Das ist ein Drittel des gesamten Kontinents.“ Viele Jahre lang gab es nur eine einzige neuapostolische Gemeinde in der Stadt. Mittlerweile sind es sechs. Über die Stadtgrenze von Perth hinaus, sind die nächstgelegenen Gemeinden Albany (400 Kilometer), Geraldton (400 Kilometer), Karattha (1500 Kilometer) und Darwin (4000 Kilometer).

Auf den Besuch des Stammapostels und der Bezirksapostel freuen sich wirklich alle, betont der australische Kirchenpräsident. Es gebe etliche Sitzungen und Meetings. Und natürlich stehe für die weltweiten Kirchenleiter die zweitägige Bezirksapostelversammlung im Mittelpunkt. Der Sonntag, 23. Oktober 2016, ist dem Gottesdienst gewidmet. Der wird in der Konzerthalle von Perth stattfinden.

Wechselvolle Geschichte

Die Neuapostolische Kirche kam nach Down Under durch Auswanderer – wie in vielen anderen Bereichen des Lebens auch, waren es häufig Europäer, die sich zum fünften Kontinent aufmachten und ein neues Leben begannen. Um die 1880er Jahre waren darunter auch neuapostolische Christen, Farmer, die sich in Queensland und im Süden des Landes ansiedelten. Sie bestellten nicht nur ihr Land, sondern gaben auch freudig Zeugnis von ihrem Glauben.

Es waren tatkräftige Menschen voller Energie, anders hätten sie im australischen Niemandsland dieser Zeit wohl auch nicht überlebt. Und sie hatten ihren Glauben! Neben eigenen Häusern bauten sie zuerst Kirchen, einfache Gotteshäuser mitten im Busch. Damals war es klar, dass der Sonntag dem Herrn und dem Gottesdienstbesuch gehörte, auch wenn stundenlange Fußmärsche dafür gemacht werden mussten.

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zogen Migranten, die nach Australien kamen, häufig in die Stadt, nicht mehr aufs Land. Auch dort bauten sie Kirchen, gründeten sie Gemeinden, machten ihren Glauben bekannt.

Um 1980 breitete sich die australische Kirchenadministration über den Südpazifikraum aus, bis nach Neuseeland und Papua Neuguinea, auf die Fidschi-Inseln und die Salomonen, nach Tonga, Kiribati, Nauru, Tuvalu und Vanuatu.


Foto: Lev Kropotov - Fotolia

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