Mit der Kraft des Glaubens: Menschen 2018

Gott loben mit einer Stimme aus Samt, Gott lieben gegen alle Widerstände und Nächstenliebe praktizieren ohne Grenzen: Sie leben ihren Glauben jeder auf seine einzigartige Weise – Manilo, Mannki, Angela.

Leben voller Lieder

Er hatte die Herzen von Hundertausenden berührt: Manilo Davids, mit seiner natürlich schönen Tenorstimme. Im April 2018 hieß es Abschied nehmen. Er starb nach langer schwerer Krankheit.

Bekannt geworden war Manilo unter Glaubensgeschwistern in aller Welt durch den Pfingstgottesdienst 2010 in Südafrika. In Vorbereitung zum Heiligen Abendmahl für die Entschlafenen sang er „Come share the lord“. Das Youtube-Video aus der Übertragung zählt noch heute zu den meistgesehenen Clips aus dem neuapostolischen Kontext.

Mitte 2016 erlitt Manilo einen schweren Schlaganfall mit Hirnblutungen. Mehrere Monate lang er im Koma. Freunde und musikalische Weggefährten starteten Spendenaktionen, um seine Familie zu unterstützen.

Am Morgen des 6. April 2018 ging Manilo Barry Davids heim. Die Trauerfeier begann mit einem seiner Lieblingslieder: „Sometime we‘ll understand“ – eines Tages werden wir verstehen.

Christin in aller Konsequenz

Den Glauben bekennen – das kann zur Herausforderung fürs Überleben werden. So erlebt es Mannki Nag: Als sich die Inderin für den neuapostolischen Glauben entschied, wurde nicht nur sie selbst aus der Dorfgemeinschaft ausgeschlossen, sondern auch ihre gesamte Familie.

„Das Leben für mich und meine Familie ist sehr schwierig geworden“, berichtete die 27-Jährige im Interview. „Ich unterstütze meine Eltern, indem ich für die Bewohner in den Nachbardörfern schneidere. So versuchen wir, über die Runden zu kommen.“

In ihrem Glauben lässt sich Mannki nicht beirren: „Jeden Sonntag verbringe ich gerne den Tag mit den Mitgliedern unserer Gemeinde und teile meine Glaubenserfahrungen mit ihnen, da die meisten Bewohner meines Heimatdorfes während der Woche nicht mehr mit mir sprechen.“

Nun möchte sie gerne einen Bachelor-Abschluss machen, „der mir helfen würde, mehr zum Unterhalt meiner Familie und zum Wohl der Gesellschaft beizutragen“. Dem Ziel ist Mannki Nag ein Stück nähergekommen: Ihr Schicksal hat eine ganze Reihe von Glaubensgeschwistern so berührt, dass sie gespendet haben, um ihr das Studium zu ermöglichen.

Hebamme ohne Grenzen

Die Hilfsstation der „Ärzte ohne Grenzen“ lag in Hörweite der Kampfplätze. „Ich habe nie Angst gehabt. Nie! Nicht ein Mal. Ich fühle mich getragen von Gott. Und ich bin sicher, dass er entscheidet, was für mich das Beste ist.“ Drei Monate ist die Wahl-Schweizerin Angela Schwarz als Hebamme im Südsudan im Einsatz.

8 bis 14 Stunden arbeitet die sie täglich – und führt dabei vier bis sechs Hebammen. „Wir haben hier eine Blutung! Kannst du schnell kommen?“ – Über das Walkie-Talkie erreicht Angela ein Hilferuf. Es ist Mitternacht. Sie hatte sich gerade hingelegt. Sie springt auf. Sie rennt. Sie wird gebraucht.

An die zwei Meter groß sind die Frauen, die als Patientinnen kommen. Im sechsten, siebten Monat schwanger wiegen sie gerade einmal 60, 65 Kilogramm. Es fehlt an Nahrungsmitteln. „Es freut mich, wenn sie es ins Hospital schaffen, wenn wieder eine Mutter vor uns steht, wenn wir Malaria behandeln können.“

„Du sitzt jeden Tag dort, betest, hilfst, hoffst, reanimierst.“ Aber: „Wenn du Mutter und Kind vor Schaden bewahrt hast, wenn sie dich mit dankbaren Augen anschauen …“ – die dreifache Großmutter stock und wird ganz leise: „… das ist dein Lohn!“

Artikel-Infos

Autor:
Datum:
Schlagworte: