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Der Stammapostel im Land der 839 Sprachen

Ein 34-Jähriger aus Bosnien spricht laut einer Übersetzungsagentur 73 Sprachen. Doch nicht mal mit diesem Talent könnte man sich in allen Sprachen Papua-Neuguineas verständigen. Stammapostel Jean-Luc Schneider versucht es mit der Sprache der Herzen.

839 verschiedene Sprachen und Dialekte werden auf Papua-Neuguinea gesprochen. Das sind – je nach Angabe – zwischen elf und 25 Prozent der lebenden Sprachen weltweit.

Stammapostel Jean-Luc Schneider wird in dem Land der vielen Sprachen am 6. und 8. Mai je einen Gottesdienst halten. Auf dem Kontinent ist er bereits vergangenen Donnerstag gelandet. Er hielt vergangenen Samstag einen Gottesdienst für Amtsträger und ihre Ehefrauen und am Sonntag, den 1. Mai einen Gottesdienst für die Glaubensgeschwister in Sydney. In diesem Gottesdienst empfingen der frühere Bezirksapostel Andrew Andersen und seine Ehefrau den Segen zu ihrer Goldhochzeit.

Sprachenvielfalt

Der Inselstaat Papua-Neuguinea im Pazifik gehört zum australischen Kontinent und ist seit 1973 politisch von Australien unabhängig. Viele der mehr als acht Millionen Einwohner stammen von den ursprünglichen Volksgruppen Papua und den melanesischen ethnischen Gruppen ab. Sie wohnen dort schon seit 60.000 Jahren, als der Inselstaat noch mit Australien verbunden war. Schmelzende Gletscher ließen am Ende der letzten Eiszeit den Wasserpegel steigen und trennten so die Inseln vom australischen Festland.

Viele Stämme lebten von da an getrennt voneinander auf den Inseln, manche eher im Bergland und andere vor allem in Küstennähe. Und so entwickelten sich unzählige Sprachen.

Um 1526 entdeckte der erste Europäer die Inseln. Fast dreihundert Jahre später teilten sich die Kolonialmächte Niederlande, Deutschland und Großbritannien die politische Verantwortung über das heutige Papua-Neuguinea auf. So kamen weitere Sprachen hinzu, die sich teilweise wieder weiterentwickelten. Tatsächlich sind die Amtssprachen in Papua-Neuguinea Hiri Motu, Tok Pisin und Englisch. Die Predigt des Stammapostels wird in der Weltsprache Englisch sein.

Das Viereck im Dschungel

Das letzte Mal besuchte Stammapostel Schneider Papua-Neuguinea im Jahr 2017. Den Anflug nach Kombikum wird er wohl nie vergessen. Mitten im Dschungel war dort plötzlich von oben ein riesiges weiß-buntes Rechteck zu sehen. Das waren die Glaubensgeschwister, die von weit her angereist waren, um den Stammapostel zu erleben. Einige waren bis zu sieben Tage zu Fuß unterwegs gewesen, um an dem Gottesdienst teilnehmen zu können.

Um sie zu versorgen hatten die umliegenden Gemeinden schon Monate vorher mit den Vorbereitungen begonnen: Die Glaubensgeschwister hatten zusätzliche Nahrung angebaut und Unterkünfte errichtet. Insgesamt nahmen an diesem Gottesdienst 24.000 Menschen teil.

Viele Christen

Die Neuapostolische Kirche auf Papua-Neuguinea existiert dort schon seit 44 Jahren und hat rund 121.000 Mitglieder. Das sind mehr als im großen Nachbarstaat Australien. Und das, obwohl in Australien fast dreimal so viele Menschen als in Papua-Neuguinea leben. In beiden Staaten sind ein Großteil der Menschen Christen, doch in Papua-Neuguinea bezeichnen sich je nach Quelle bis zu 90 Prozent der Menschen als Christen. Die Neuapostolische Kirche auf Papua-Neuguinea gehört seit ihrer Gründung zum Bezirksapostelbereich Westpazifik, der von Bezirksapostel Peter Schulte geleitet wird.


Am 6. Mai wird Stammapostel Jean-Luc Schneider einen Gottesdienst im Kombikum feiern und am 8. Mai einen in Madang.


Foto: NAC Australia

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