Wie und wo Gott und Kirche in Vielfalt wirken

Gott in seiner Dreieinigkeit ist kein Gedankenspiel – sondern erfahrbar. Die Kirche Christi wirkt in der Unterschiedlichkeit ihrer Glieder zusammen wie ein Körper. Macht und Auftrag Jesus Christi sind grenzenlos – bis ins Jenseits. Das sind die Themen der Juni-Gottesdienste.

Die Dreieinigkeit feiern

Der erste Sonntagsgottesdienst im Juni beginnt mit dem Schlusssegen. „Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes“ aus 2. Korinther 13,13 ist das Bibelwort für den Gottesdienst. Eine Woche nach Pfingsten steht „Trinitatis“ im allgemeinen Kirchenkalender, das Fest der Dreieinigkeit. Thema des Gottesdiensts ist also die Selbstoffenbarung Gottes als Vater, Sohn und Heiliger Geist. Im Neuen Testament, im Missionsbefehl und in eben dem Schlusssegen wird deutlich: Gott ist

  • Vater: der Schöpfer Himmels und der Erde,
  • Sohn: der Erlöser und
  • Heiliger Geist: der Neuschöpfer.

Alle drei Personen lassen sich erleben und sie wirken immer gemeinsam. Aber manches lässt sich besonders an einer göttlichen Person festmachen:

  • Die Gnade Jesu: Weil Gott in Jesus Mensch geworden ist und sich so den Menschen unmittelbar zuwendet. Sein Opfertod ermöglicht die Sündenvergebung.
  • Die Liebe des Vaters: Die Liebe Gottes, des Vaters, zeigt sich besonders darin, dass er seinen eigenen Sohn gesendet hat. Dieser hat immer wieder von Gott als dem liebenden Vater im Himmel geredet.
  • Die Gemeinschaft des Heiligen Geistes: Seit Pfingsten wirkt der Heilige Geist in der Kirche Christi und durch seine Gabe schenkt er Gemeinschaft mit Gott.

Der Glaube an und das Bekennen zur Dreieinigkeit Gottes ist neben der gemeinsamen Bibel und der Taufe ein verbindendes Element aller Christen.

Als Kirche Christi wirken

Die folgenden beiden Sonntagsgottesdienste thematisieren das Wesen und die Aufgabe der Kirche Christi.

„Denn wie der Leib einer ist und hat doch viele Glieder, alle Glieder des Leibes aber, obwohl sie viele sind, doch ein Leib sind: so auch Christus. Denn wir sind durch einen Geist alle zu einem Leib getauft, wir seien Juden oder Griechen, Sklaven oder Freie, und sind alle mit einem Geist getränkt.“ Dieses Bibelwort aus 1. Korinther 12,12.13 zeichnet ein Bild der Kirche als Körper, der aus allen Christen besteht.

Wenn alle Teil eines großen Körpers sind, heißt das nicht, dass alle gleich sein müssen. Im Gegenteil: Die Kirchenmitglieder sind vielfältig. Wichtig ist nur, dass alle das gleiche glauben, Jesus lieben und sich bemühen, zur Einheit der Kirche beizutragen. Als Teil desselben Körpers sind die Mitglieder der Kirche solidarisch untereinander: an dem Leid anderer Anteil nehmen und ihnen im Rahmen der Möglichkeiten helfen. Die Kirche hat die Aufgabe, den Menschen das Heil zugänglich zu machen. Jedes Mitglied der Kirche ist dazu berufen, seinen Beitrag zu leisten.

Als Jesus mit seinen Jüngern bei Cäsarea Philippi war, fragte er sie, was die Leute dort dachten, wer er sei. Die Jünger gaben bereitwillig Antwort und als Jesus sie fragte, was sie denn denken würden, bekannte Petrus: „Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn“ (Matthäus 16,16). Daraufhin gab Jesus Petrus den Auftrag, der dem dritten Sonntagsgottesdienst als Grundlage dient: „Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesem Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen“ (Matthäus 16,18). Diese Verantwortung wird heute im Stammapostelamt wahrgenommen. Einige besondere Aufgaben findet man im Katechismus (KNK 7.6.6 ) – sie werden im Gottesdienst thematisiert.

Zum Bibelwort gehört der Trost: Die Kirche Christi kann nicht zerstört werden. Und Jesus hat versprochen: „Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“ (Matthäus 28,20b).

Auftrag bis ins Jenseits hinein

Der letzte Sonntagsgottesdienst im Juni gilt der Vorbereitung auf den Gottesdienst für die Entschlafenen. Das Bibelwort stammt aus Matthäus 28,18: „Und Jesus trat herzu, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.“ Seine Vollmacht umfasst also die sichtbare und die unsichtbare Welt. Und das heißt, dass Lebende und Tote gleichermaßen Heil durch den Glauben an Jesus Christus erlangen können.

Auf Erden hatte Jesus die Vollmacht, den Willen Gottes zu verkünden, Sünden zu vergeben und Kranke zu heilen. Nachdem er auferstanden und gen Himmel gefahren ist, kannte seine Vollmacht keine Grenzen mehr. Und durch seine Macht hat er den Aposteln den Auftrag gegeben, zu taufen und das Evangelium zu lehren. Auch dieser Auftrag gilt über alle Grenzen hinaus – auch die des Todes.


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Katrin Löwen
01.06.2023
Gottesdienst