Wegweiser ins gelobte Land

Gott führt und leitet. Und wie? Das Volk Israel hatte Feuer und Wolken als Wegweiser. Auch heute gibt es einen Begleiter. Und dann ist da noch die Fünf-Punkte-Checkliste aus einem Gottesdienst mit dem Stammapostel.

„Und der Herr zog vor ihnen her, am Tage in einer Wolkensäule, um sie den rechten Weg zu führen, und bei Nacht in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten, damit sie Tag und Nacht wandern konnten.“ – Um dieses Bibelwort aus 2. Mose 13,21 drehte sich der Gottesdienst am 16. August 2024 in Mwanza (Tansania).

Gottes Gegenwart damals

„Wolke und Feuer sind in der Bibel immer mit der Gegenwart Gottes verbunden“, erläuterte Stammapostel Jean-Luc Schneider: Gott offenbarte sich Mose im brennenden Busch. Feuer- und Wolkensäulen führten Israel aus Ägypten und stellten sich schützend vor die Flüchtenden. Am Berg Sinai wandte sich Gott durch Feuer und Wolken an sein Volk. Die Säulen standen über der Stiftshütte und signalisierten Verbleib oder Aufbruch.

Das Symbol der Wolke und des Feuers findet sich auch im Neuen Testament: Während der Verklärung Jesu offenbarte sich Gott in einer Wolke. Bei der Himmelfahrt wurde Christus in eine Wolke entrückt. Und an Pfingsten kam der Heilige Geist in Form von Feuerzungen auf die Jünger herab.

Gottes Gegenwart heute

Seitdem führe Gott durch den Heiligen Geist, betonte der Stammapostel: „Man kann den Heiligen Geist nicht sehen, aber man kann ihn hören und man kann sein Wort, sein Wirken und seine Gegenwart erfahren“ – und zwar im Gottesdienst.

Mehr noch: Gott sei jeden Tag bei seinem Volk – und zwar durch die Gabe des Heiligen Geistes. „Gott wohnt in deinem Herzen und spricht zu dir.“

Gottes Führungsstil heute

„Gott führt uns“, aber: „Er drängt uns nicht. Er zerrt uns nicht. Er zwingt uns nicht.“ Denn Gott hat den Menschen den freien Willen gegeben. „Er zeigt, dass das der Weg ist, aber es steht dir frei, seinen Weg zu gehen oder nicht.“

Manchmal sei man versucht, Gott um Zeichen zu bitten, was zu tun ist. „Aber überleg‘ mal: Das bedeutet, dass du willst, dass Gott für dich entscheidet.“ Und das laufe darauf hinaus, die Verantwortung Gott zuzuschieben. „Gott hilft uns durch den Heiligen Geist, aber er wird niemals für uns entscheiden.“

Leitplanken der Eigenverantwortung

„Denken wir an Jesus Christus“, sagte der Kirchenleiter. „Er hat nicht nach Zeichen gesucht. Jedes Mal, wenn er eine Entscheidung zu treffen hatte, hat er gebetet und mit Gott gesprochen. Und dann hat Jesus selbst entschieden, was zu tun ist.“

Die nötige Orientierung gebe dabei die Lehre Jesu Christi. Dazu nannte der Stammapostel fünf konkrete Punkte:

  • dem Bösen zu entsagen,
  • das Gesetz Gottes zu beachten, zusammengefasst im Gebot der Gottes- und Nächstenliebe,
  • dem ewigen Leben Vorrang einzuräumen,
  • den Aposteln zu folgen und an der Feier des Heiligen Abendmahls teilzunehmen,
  • Christus gleich zu werden.

„Wenn deine Entscheidung diese fünf Punkte berücksichtigt, kannst du sicher sein, dass sie gut ist und dass Gott dich segnen wird.“ Das garantiere nicht unbedingt einen Erfolg in der Sache und schütze nicht vor allen Schwierigkeiten. Aber: „Diejenigen, die Christus folgen, so wie das Volk Israel der Wolke folgte, werden in das verheißene Land kommen. Sie werden in die ewige Gemeinschaft mit Jesus Christus in seinem Reich eingehen.“

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Andreas Rother
06.11.2024
Tansania, Gottesdienst, Stammapostel