Mit Nächstenliebe läuft’s auch online besser

„Gemeinsam für ein besseres Internet“ – Unter diesem Motto findet heute der internationale „Safer Internet Day“ statt. Was kann ich als neuapostolischer Christ dafür tun? Worauf muss ich achten? nac.today hat Tipps und Hinweise gesammelt.

„Kommunikation ist heute lebenswichtig und muss auch bei uns eine entsprechende Rolle spielen.“ Das diene dem globalen Austausch. „So fördern wir zum Beispiel das Kennenlernen der unterschiedlichen Kulturen untereinander", erklärte Stammapostel Jean-Luc Schneider kürzlich in einem Interview. „Wir wollen christlich kommunizieren: aufrichtig, transparent und wertschätzend.“ Das gelte für den persönlichen Dialog, für das Miteinander in den Gemeinden wie auch für Online-Medien.

Als Kirche wie auch als Privatpersonen kann man sich dem Internet nicht verschließen. Beide sind Teil einer Gesellschaft, die auch eine Präsenz im Internet besitzt. Die Neuapostolische Kirche betreibt weltweit neben zahlreichen Informationsportalen sogar ein eigens soziales Netzwerk: nacworld.net. Bin ich in diesen Angeboten sicher? Ist alles gut, weil eine Kirche der Herausgeber ist? – Die Fragen sind schnell mit einem „Nein!“ beantwortet. Denn im Internet gibt es keine absolute Sicherheit. Wie in der realen Welt helfen aber bestimmte Verhaltensweisen, Gefahren und Probleme zu vermeiden.

Das Internet kann böse und gemein sein. Wo liegen Gefahren und wie können sich Betroffene verhalten?

  • Identitätsmissbrauch: Wer persönliche Daten wie Namen, Anschriften, Telefonnummern, Bankdaten oder Ausweisnummern im Internet veröffentlicht, muss letztlich damit rechnen, dass diese Daten einmal durch Dritte missbräuchlich genutzt werden. Ein Lösungsansatz ist, immer nur so wenige persönliche Daten im Internet zu veröffentlichen, wie unbedingt notwendig. Darüber hinaus sollte man auf eine verschlüsselte Datenübermittlung (SSL/https) achten und Kennwörter regelmäßig ändern.

  • Trolle: Wenn Personen durch laufende Provokation andere in ihrer Online-Unterhaltung wiederholt und absichtlich einschränken oder durch ihre destruktive Weise behindern, spricht man von Trollen oder Twits. Lösungsansätze sind: Ruhe bewahren, Kontakt zu Forenbetreiber, Support/Moderation aufnehmen und den Troll melden. Gegebenenfalls auch die Community informieren und auf die Aktivitäten aufmerksam machen.

  • Cyber-Mobbing: Wenn einzelne Personen oder Gruppen immer wieder online schikaniert und beleidigt werden, wenn ständig ausgegrenzt oder kritisiert wird, wenn kontinuierlich falsche Tatsachen behauptet werden, dann spricht man von Mobbing. Lösungsansätze sind: Wenn man Opfer von Mobbing ist oder feststellt, dass ein anderer gemobbt wird, sofort Kontakt zu Forenbetreiber, Support/Moderation aufnehmen und das Mobbing melden. In vielen Fällen können Kontakte technisch unterbunden werden. Im Wiederholungsfall empfiehlt sich eine Strafanzeige bei der Polizei.

Eine ganz banale aber dafür umso häufiger vorkommende Gefahr ist das ganz normale Kommunikationsproblem. Nicht immer gelingt es, klar und verständlich zu kommunizieren. Kirchensprecher Peter Johanning beschrieb vor einiger Zeit einen Lösungsweg: „Ich höre zu, was du mir zu sagen hast. Ich setze meins daneben. Letztlich ist es deine Entscheidung, was du daraus machst. Dann ist das für die Kommunikation unter Menschen – online, in der Gemeinde, in der Familie – ein Gewinn.“ Ganz eng damit verbunden ist der Hinweis. „Alles das, was zu Lasten meines Nächsten geht, ist zu unterbleiben.“

„Ein sicheres Forum für meine Geschwister“, das hatte sich Stammapostel Wilhelm Leber gewünscht. Das kircheneigene Netzwerk nacworld.net bietet seit 2008 einen solchen geschützten Raum. Die eigenentwickelte Plattform ist kostenlos und nicht kommerziell, bietet ein Patenschutzprogramm für minderjährige Mitglieder und löscht persönliche Daten nach Abmeldung vollständig. Für technische und inhaltliche Fragen stehen Glaubensgeschwister in der Gruppe Support/Moderation rund um die Uhr zur Seite.

Aber auch in diesem christlichen Netzwerk kann es wie überall passieren, dass jemand unter falschem Namen agiert, in der Kommunikation Missverständnisse entstehen oder Rechte anderer missachtet werden. Ganz gleich ob hier oder anderswo im Internet: Letztendlich bieten die Zehn Gebote auch für Onliner die passenden Handlungsempfehlungen.

Das siebte Gebot – „Du sollst nicht stehlen“ – lässt sich auf den Umgang mit fremden Texten oder Fotos ebenso anwenden wie auf den Umgang mit fremden Daten. Und das achte Gebot – „Du sollst kein falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten“ – stellt die Frage, wie man über andere redet. Ganz obenan steht die Aufforderung „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst" (3.Mose 19,18). Wenn sich jeder daran hielte, würde sich das Internet ganz schnell zu einem besseren Ort entwickeln. Und der heutige Aktionstag „Safer Internet Day“ wäre seinem Ziel ein gutes Stück näher gekommen.

Foto: Pro Juventute

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Oliver Rütten
10.02.2015
Medien, International