Da sein in Zeiten von Corona

Nähen, Einkaufen oder Videostreamen – in Zeiten der Corona-Krise suchen viele Menschen nach Gemeinschaft. Neuapostolische Kirchenmitglieder organisieren weltweit verschiedene Aktionen, um trotz der Kontaktsperren ihren Mitmenschen zu helfen. Hier ein kleiner Einblick.

Was tun, wenn das gewohnte Leben nicht mehr stattfinden kann? Diese Frage beantworten viele neuapostolische Gemeinden auf ihre ganz eigene Art. Sie demonstrieren Freundschaft, Zusammenhalt, Gemeinschaft in schwierigen Zeiten und beweisen damit, wie wichtig ihnen der Seelsorgefaktor ist. Die Menschen setzen sich solidarisch füreinander ein, in dem sie ihre Verbundenheit zueinander demonstrieren und sich gegenseitig helfen. Damit gehen sie genau dem nach, was mit dem Begriff Solidarität gemeint ist.

Diese ist in Zeiten der Corona-Krise von besonderer Bedeutung. Viele Menschen sind an ihr Haus gebunden. Sie können es aufgrund einer erhöhten Ansteckungsgefahr nicht mehr verlassen. Sie benötigen Hilfe, die ihnen ihre Mitmenschen geben können. Wenn dies jedoch nicht geschieht, stehen sie ziemlich allein und verlassen da. Aus diesem Grund ist die Solidarität in Zeiten der Corona-Krise von enormer Wichtigkeit.

Hilfe in Zeiten der Not

Fachleute haben längst festgestellt, dass Mund-Nasen-Masken, die Ausbreitung der Infektionen verringern. Vor allem Ärzte und Pflegedienste benötigen sie, da sie täglich in Kontakt mit Infizierten kommen. „Um die Ausbreitung des Virus aber weiter zu stoppen, empfehlen Wissenschaftler unter bestimmten Voraussetzungen sogar selbst genähte Atemschutzmasken.“ Nur kochfest sollten sie sein, damit sie gewaschen und mehrmals verwendet werden können. Bezirksapostel Rüdiger Krause aus Hamburg (Deutschland) empfiehlt seinen Glaubensgeschwistern, die so nötig gebrauchten Mund- Nase-Masken selbst herzustellen. Seinem Rundbrief an die Gemeinden vom 31. März 2020 ließ er sogar eine Nähanleitung beilegen.

Auch in Afrika und Asien machen sich viele helfende Hände ans Werk, um Schutzmasken anzufertigen. So stellt unter anderem ein Gemeinde-Evangelist aus Nepal Masken her und verteilt diese an Gemeindemitglieder und deren Angehörige. Oder in Togo (Afrika): Dort gibt es ein kleines Schneideratelier von Dédé Abalo aus Gakpoto, das sich professionell mit der Herstellung der Atemmasken beschäftigt. Der karitative Förderverein UGUS (un geste – un sourire) kümmert sich um die Verteilung in der Umgebung. Die Stiftung „Un Geste, Un Sourire“ ist eine „menschenfreundliche und gemeinnützige Organisation“. In ihr setzen sich sowohl Amtsträger als auch Jugendliche dafür ein, Menschen, die sich in Schwierigkeiten befinden, zu unterstützen.

Gemeinschaft hat viele Aspekte

Einkaufshilfen für ältere Mitbürger – ist das nötig? Ganz sicher, sagen viele Betroffene. Einige Gemeinden haben diese Notwendigkeit erkannt und eine „Einkaufshilfe für besonders gefährdete Bürger“ eingerichtet. Für die älteren Gemeindemitglieder, die der Ansteckungsgefahr unterliegen oder einfach nicht mehr so gut zu Fuß sind, machen die jüngeren Geschwister den Kühlschrank voll.

In dieser Krisenzeit sind auch Telefonlisten sehr beliebt. Auf diese Weise können die Glaubensgeschwister untereinander die Verbindung halten.

Große Sorge macht den Verantwortlichen die Konfirmandenarbeit. Die Frage ist: Wie können die noch ausstehenden Lektionen im Lehrplan des Konfirmandenunterrichtes nachgearbeitet werden? Patrick Makarowski (Frankfurt) bietet mit seiner Idee eine Lösung. Die jungen Christen erhalten ihre wöchentlichen Unterrichtsstunden über Videokonferenzen. Solche Online-Unterrichtsstunden hätten allen Beteiligten Freude gemacht, bestätigt auch Lara Krömer aus dem Bezirk Ruhr-Emscher.

Wie erleben Kinder die Corona-Krise? Zu Hause bleiben zu müssen und sich nicht mit Freunden in der Kita und Schule treffen zu können, ist für sie ein schweres Los. Damit die Kinder sich dennoch irgendwie beschäftigen können und sich nicht alleine fühlen, haben einige Glaubensgeschwister aus dem Bezirk Frankfurt das Projekt „Kinder aktiv in Zeiten von Corona“ ins Leben gerufen. Mit einer Anleitung geben sie den Kindern die Möglichkeit einen bunten Regenbogen zu basteln. Mit dem Bogen drücken die Kinder ihre Hoffnung auf bessere Zeiten aus, denn ein Regenbogen entsteht nur, wenn trotz Regen die Sonne scheint. Weiter demonstriert das bunte Bild, dass die Kinder nicht allein sind und, dass trotz der Krise immer noch die Sonne scheint.

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Tatjana Fröhlich
21.04.2020
Hilfswerke, Soziales Engagement, Gemeindeleben